naijra
Na, wesenschwach waren unsere Berner ganz sicher nicht.
Die waren genau das, was Berner seun sollten.
Manus Hundewelt
1994 auf dem Land - zumindest bei uns hatten die Leute noch gesunden Menschenverstand.... Und dass ein Hund seine Familie schützt, verteidigt wurde da auch ganz klar noch akzeptiert. Ja, sogar erwartet. Zumal Molly so gar nicht unangemessen reagiert hat. Was hätte der Mann denn sagen wollen? Vorzuweisen hatte er nichts. Das wäre Aussage gegen Aussage gewesen.
Selbst in einem Wesenstest, der auf Anzeigen erfolgt, darf ein Hund Reaktionen auf Bedrohungen zeigen. Und Molly's Reaktion war absolut im Rahmen, völlig souverän, gelassen. Der Mann wich zurück, Molly hat sofort losgelassen und stand dann wieder ganz gelassen da.
Ich weiss nicht mal, ob sie in einem Wesenstest überhaupt reagiert hätte. Die hätte vermutlich sofort erkannt, dass das nur Show ist. Und auf reine Provokation ohne echte Bedrohung hat sie gar nicht angesprochen.
Was sind denn für Dich "Aggression" und "Schutztrieb"? Offensichtlich hast Du ein völlig anderes Verständnis von Schutztrieb als ich. Ich verstehe darunter nicht die Hunde, die auf dem Hundeplatz Schutzdienst machen, gern auch in Klasse 3, Aber im realen Leben in "bedrohlichen" Situationendann hinter dem HF verschwinden.
Molly hätte nen Schutzarm nicht im Traum angerührt. Kleine Kätzchen, die irgendwie in ihrem Napf gelandet sind, hat sie liebevoll von den Ohren bis zum Schwanz abgeleckt. Lag sie im Hof konnten die Kitten auf ihr rumhüpfen. Beim Spazierengehen konnte es passieren, dass Nachbarskinder und fremde Besuchskinder plötzlich um die Ecke kamen und sich alle auf einmal auf sie stürzten und an ihr hingen. Molly blieb dann einfach ruhig stehen oder ging dann ganz vorsichtig weiter mit den Kiddis quasi im Fell hängend.
All das war mit den Schäferhunden nicht möglich.
Was aber mit den Schäferhunden möglich war.... Die Futtermittellieferanten, Handwerker, Tierärzte usw., kamen oft einfach zur Hintertür rein, wenn sie auf den Hof fuhren und niemand sichtbar war. Und standen dann plötzlich im Haus.
Das änderte sich ganz einfach, als unsere erste Bernerin erwachsen wurde. Die Schäfers, die wir damals hatten, hätten jeden, den sie einmal gesehen hatten, ins Haus gelassen.
Die Berner nicht. Was da so entsetzlich sein soll, wenn ein Hund ganz einfach vor der Tür steht und nicht zur Seite weicht, nur weil eine nicht zum Haus gehörende Person einfach so allein eintreten will, weiss ich nicht.
Ach ja, sie wurde übrigens 14 Jahre alt, ganz ohne Krebs und sonstige heute typische Krankheiten.