Beiträge von yane

    Worauf sollte der geneigte Welpenkäufer achten, für wen kommt der Pudel infrage, ist er wirklich so pflegeleicht, wie man sagt? Sind an den Aussagen, er wäre so anspruchsvoll, was dran? Welche Rolle spielt die Größe?


    Wie immer liegt die Antwort wohl irgendwo dazwischen... ;)


    Wie Du schon geschrieben hast, die Antwort liegt irgendwo dazwischen.


    Von meinen bisher jetz 6 Pudeln in 3 verschiedenen Grössen kann ich nur sagen, alle glichen sich in folgenden Eigenschaften:

    - sehr Menschenbezogen (zumindest zu IHREN Menschen)

    - sehr leicht motivierbar

    - sehr schnell "erregt"

    - sehr eifrig beim lernen

    - sehr schnell beim lernen und verstehen


    teils grosse Unterschiede bis hin zu richtigen Extremen hinsichtlich:

    _ Jagdtrieb (von wenig vorhanden und gut lenkbar bis hin zu Spurjäger, der bei frischen Spuren in keinster Weise mehr ansprechbar ist)

    - Pflege - von total easy going selbst mit viel Fell nicht filzend bis hin zu "filzt beim ansehen"

    - Temperament - von gut ausgeprägtem aber gut handelbarem Temperament bis hin zu völlig durchgeknallt (über das Chaostier sagte jemand mal 'es gibt normale Hunde, die haben 3 Gänge, es gibt triebige Bodenlenkraketen Border Collies, die haben 4 Gänge und es gibt Nele, die hat nochmal zwei Turbogänge extra")

    - "alles kann, nichts muss" - auch hier reicht es von "alles kann, nichts muss" bis zu "spätestens am zweiten Tag nichts tun wird die Bude auseinandergenommen, weil Hund die glatten Wände hochgeht".



    Die Frage "wie finde ich den Hund, der zu mir passt" finde ich schwierig. Besonders wenn man keine Ahnung von den verschiedensten Linien hat. Bei Nele war mir damals von Anfang an klar, dass sie ein durchgeknalltes Chaostier ist. Ihr Grossvater war völlig gaga. Ihre Mutter war nicht viel anders. Nele war eben auch durchgeknallt. Ihre Brüder dagegen eher ruhig.

    Also letztendlich auch eine Frage des individuellen Hundes. Grundsätzlich kann man aber sagen, speziell bei den Grossen - die Hardcore-Showlinien sind vom Temperament her deutlich über dem Durchschnitt. Dummerweise sind diese oft im Gebäude übertrieben, speziell zu stark ausgeprägte Hinterhandwinkelung und zu steile Vorderhandwinkelung. Was dann wieder abträglich für sportliche Zwecke ist.


    Zum Thema Arbeiten kann ich auch nur sagen - auch hier geht es vom einen Extrem ins andere. Zum einen totale Schlaftabletten. Häufig von Züchtern als "idealer Therapiehund" etc. angeprießen bis hin zu .... na ja der Sorte Hund, die einem Mali-HF die Freudentränen in die Augen treibt.


    Auch hier wieder das Extrem Nele - Nele im typischen Hundesport war einfach eine Katastrophe für sich. Die Sprüche "Trieb macht blöd" und "Lieber tot als langsam" trafen 1:1 auf sie zu. Mit Nele zu trainieren war etwa so, wie bei nem 300 PS Ferrari bei angezogenen Bremsen mit angerissenem Bremszug Vollgas geben ... irgendwann knallt es - man weiss nur nie wann.

    Bei Dummy Training oder Mantrailing dagegen wurde dieser Hund auf einmal völlig ruhig und konzentriert, mit einer nie endenden Motivation. Man könnte fast sagen, sie teilte sich hier die Energie, die sie bei den anderen Sportarten quasi auf einmal hochjagte, über lange Zeiträume ein.


    Bei den anderen 4 (Tessy, Yanta und Wusch) war es bisher so, dass 3 meiner Püs sich trieblich bis ans oberste Limit haben pushen lassen und immer noch klar im Kopf waren. Nr. 5 (Jin) kann man nur bis zu einem bestimmten Punkt pushen - danach fällt sie in "Trieb macht blöd" und blockiert komplett. Was sich bei ihr dann dadurch zeigt, dass sie nicht mehr rennt,sondern nur noch kläfft. Dann kann sie im Agi vor einem Slalom oder einem Sprung stehen und kläffen, ohne überhaupt noch auf die Idee zu kommen, das Gerät zu nehmen.


    Wie sich Nr. 6 entwickelt, weiss ich noch nicht, der Kleine ist ja erst 8 Monate.

    Und wieder drei

    Mich würde der Text eher abstossen als dazu zu animieren, mich für einen Hund aus dem Tierschutz zu entscheiden.

    Aber ich halte von diesem ganzen manipulativen Schmalztrief-Tränendrüsendrück-Pseudotierschutz sowieso nichts.

    3 weitere abgeschlossen, das 4. in Arbeit

    Also mal zu meinen Pudels:


    Tessy, Zwerg apricot: nicht hibbelig, freundlich, aktiv, alles kann, muss aber nicht, lernen in Überschall, umweltsicher, menschenfreundlich


    Yanta, Gross apricot: lernen in Überschall, Menschen nicht so toll, alles kann, dann hoch motiviert, Aber mal ein paar Tage Ruhe auch kein Thema, wobei sie eher hibbelig war.


    Nele, Gross weiss: durchgeknalltes Chaos, Trieb macht blöd, lieber tot als bremsen, eine unserer Agi Trainerinnen, Die selbst Bodenlenkraketen hat, meinte mal "normale Hunde haben 3 Gänge, Border Collies haben 4 Gänge und Nele hat noch 2 Turbogänge extra". Hibbelig war sie nicht, nur von 0 auf 100 in Mikrosekunden.


    Wusch, Zwerg, weiss: hibbelig par excellence, lernen in Ultraschall, kreativ, eigensinnig, manipulativ, der einzige meiner Hunde, Die auch keine Hemmungen gehabt hätte, in voller Beschädigungsabsicht zuzubeissen, Kommentar diverser Vereinskollegen "als GP wäre sie echt heavy".


    Jin, Klein, apricot: als Junghund Wilde Hexe, etwas hibbelig und frech, inzwischen aber Recht ruhig, umweltsicher, menschenfreundlich, lernt ebenfalls in Ultraschallgeschwindigkeit, massiver Jagdtrieb, Spur-und Sichtjäger


    Jack, Klein, apricot: menschenfreundlich, aufgeschlossen, umweltsicher, zeigt bereits massiv Jagdtrieb, hibbelig, lernt ebenfalls rasend schnell und ist dabei dann wie die Mama sehr ruhig. Ansonsten Hummeln im Hintern und Flusen im Kopf.

    Und wieder zwei geschafft. Diese Challenge brachte mich dazu, mal wieder Desmond Bagley zu lesen. Ich habe seine Bücher früher gern gelesen und stelle fest, dass ich sie auch nach fast 20 Jahren noch mag.



    Mich stört nicht, wenn jemand sagt "ich will keine Prüfungen laufen". Im Gegenteil... Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ersthundeführer, die schon mit "Ich will dann Turniere/Prüfungen laufen" zum ersten Training erscheinen, die ersten sind, die wieder gehen. Denn vor dem Preis steht nun mal der Fleiß, da kommt man auch im Hundesport nicht drumrum.


    Die, die kommen, weil sie etwas Spass haben wollen mit Hund, sich dann anfressen lassen vom Hundesport. Die fangen nach 2-3 Jahren idR dann mal selbst an zu sagen "hey, könnte ich das nicht auch mal versuchen".


    Wer aber schon in der ersten Stunde sagt "ich sehe den Sinn nicht, warum ich darauf achten soll, dass mein Hund richtig sitzt", "ich finde Zonentraining langweilig, viel lieber Fetzen wir über die Sprünge, Zonen lassen wir dann aus, Turniere wollen wir eh keine laufen" und dann diese Einstellung beibehält, für So jemand ist mir meine Trainingszeit zu schade.


    Ich gehe jedem, der fragt, seine Chance.
    Aber dauerhaft... Da muss dann die Einstellung stimmen.