Beiträge von yane

    Sagt mal, Anfängerfrage: darf der Hund in die GS hüpfen?


    Hund hat sich einen Hüpfer angewöhnt und ich erinnere mich gerade nicht, ob im Training letztens das Hüpfen an sich beanstandet wurde, oder nur, dass er dabei gegen meine Hand gesprungen ist und diese berührt hat.

    Definiere "Hüpfer".

    Das Hüpfen an sich ist nicht das Problem - je nachdem, wie das Hüpfen aussieht.

    Mal als Anmerkung - meine weisse Grosspudelhündin ist in den Vorsitz gesprungen ihrerzeit - idR drückte sie schon 6-7 m vorher ab und dann zack. Wenn es funktionierte, sah das irre genial aus. Aber wenn nicht, flog entweder sie an mir vorbei (Glück gehabt) oder ich flog durch die Gegend (das war dann Pech). Grundsätzlich hätte ich das Springen in den Vorsitz oder später in die GS dann schon auch gewollt. Nur war das bei Nele ein Problem mit der Feinmotorik.


    Also wenn das Hüpfen in die GS aus dem Lauf heraus geschieht in einer flüssigen zusammenhängenden Bewegung Lauf - Hüpfen ist es ok.

    Alles andere wie Korrekturhüpfer, Hund bremst vorher sichtlich ab bis fast zum Stand und hüpft dann usw. - dann ist das Hüpfen nicht ok.

    Wie lang gibt es denn das Second Chance schon, warum gibt es das überhaupt und was ist das konkret?

    Im Endeffekt ist der Sinn hinter der Second Chance Zeitersparnis.

    Im A0 gibt es ja wie in A1 und A2 das Spiel als zweiten Lauf. Second Chance ist im Prinzip das Spiel.

    Es ist ja nicht definiert, was genau "Das Spiel" ist. Und es ist halt schneller, den Lauf nochmal zu wiederholen, man spart sich einen Umbau und die Pacoursbegehung. Also locker mindestens 30 Minuten.

    nun ja, wir hatten es 2010 noch netter. Freitag Nachmittag Hundeplatz und drumherum gerichtet für unsere Obi Prüfung. Strahlender Sonnenschein, Mitte März, wir alle in T-Shirt und uns köstlich amüsiert über die Wettervorhersage für den nächsten Tag - Schnee.


    Hätten wir mal besser nicht gelacht. Samstag morgen lagen 20 cm Neuschnee auf dem Platz ....

    Und es hat den ganzen Tag geschneit.


    Zum Glück hatte ich bereits vorher abgemeldet - 29 cm weisser Zwergpudel in gut 20 cm Schnee :winking_face_with_tongue: .


    Teilnehmer, Helfer, Zuschauer haben dann erst mal nach Anweisung von Richter und Steward Schnee geschippt.

    es würde ja erwähnt, dass die Sportler häufig die Alltags"defizite" ihrer Hunde nicht richtig wahrnehmen. Oder eben aus Erfahrung das Verhalten weitgehend managen.


    Geht mir auch so. Ich habe zwei Hunde, die jagen "wie Sau". Wobei die Hündin im Verhältnis angenehm ist. Die jagt mit richtig. Der Rüde, ihr Sohn, jagt mit Vorliebe alles was sich bewegt. Das schließt Autos und Fahrräder komplett mit ein.

    Wer ihn brav am Straßenrand absitzen sieht, weil Fahrräder oder Autos vorbeifahren, käme nie auf die Idee, dass sich derselbe Hund in ein hysterisch kreischendes, völlig taubes Fellbündel verwandelt, wenn ich mal unkonzentriert war und an unübersichtlichen Wegen nicht rechtzeitig reagiert habe. Sprich, wenn er ein Fahrrad oder Auto vor mir sieht, war es das. Das heisst aber klar, dass für mich Spaziergänge echte Konzentration bedeuten. Einfach entspannt durch Feld und Wald schlendern funktioniert nur bei Regenwetter. Denn dann sind sehr wenig Radfahrer unterwegs. Autos und Co. hört man ja zum Glück idR früher.


    Für mich ist das ok. Ich kann das handeln. Wir haben schon immer Hunde dabei, die jagen. Und in ich nun aufpassen muss wegen Rehen oder Fahrrädern macht jetzt nicht so der Unterschied. Aber als Anfänger ist ein Hund, der regelrecht gemanagt werden muss, anstrengend.

    Nun ja, ein Vereinskollege hatte seinerzeit Glück. Er hat einen Hund einjährige bekommen von einem Züchter, der v.a. für sich selbst züchtet. Echte Arbeitslinie, also Hüten, der Züchter hatte selbst eine Schafherde (nicht die Hobby-5-Schafe-zum-BC-bespassen Sorte), die Hündin hätte eine Nachfolgerin werden sollen bei Arbeit und Zucht. Nur interessierte sie sich rein gar nicht für Schafe. Völlig aus der Art geschlagen. Gibt es, kommt vor, Shit happens.


    Des einen Leid, des andern Freud. Mein Vereinskollege hat eine geniale Hündin bekommen. Intelligent, arbeitswillig, freundlich, umweltsicher, cool, ein Traum .... Nur .... Sie war als Border Collie für angehende Agility Superstars auch nichts. Denn sie war zwar im Alltag ein toller Hund und auch im Training, Agi und Obi. Aber - Sie war nicht so hysterisch durchgeknallt wie viele Border Collies. Sie arbeitete ruhig und zuverlässig, aber in einem Starterfeld mit 20+ durchgeknallten Border Collies kommen normalerweise immer ein paar fehlerfrei durch. So dass zwar fehlerfreie Läufe mit der Hündin die Regel waren, Platzierungen, v.a. 1. Plätze, eher selten. Mein Vereinskollege war happy mit ihr, ihm ging es mehr um den Spass an sich.


    Ob das ein Teenager, der von einem Border Collie träumt, weil die so supertoll im Agi sind, auch so sieht weiss ich nicht.

    Ein anderes Beispiel - auch ein Vereinskollege, ähnlich gelagerte Hündin, auch mit 1-1,5 Jahren aus dem Tierschutz (Border in Not oder so) - Hündin war toll, cool, relaxt, .... gleich erstes Turnier fehlerfrei, 1. Platz, die ganzen superschnell Border Collies in der A1 alle mit Disqualifikation rausgeflogen.

    Sehr sichere, zuverlässige Hündin, Aber eben auch nicht superschnell. Ständiges Rumgejammer von Seiten Hundehalter von wegen "zu langsam, warum kann sie nicht schneller sein" .... Weil Hund halt zwar motiviert ist, aber eben nicht durchgeknallt Gas gibt und damit dann eben die 2-4 Sekunden langsamer ist als die durchgeknallten Hunde, die fehlerfrei durchkommen. Mit dem Hundehalter hatte ich auf einem Spaziergang mal richtig Streit, als das Thema wieder auf die Geschwindigkeit kam und der Vergleich mit einem anderen BC, der rasend schnell war. Dessen Halter erzählte mal, dass sie ewig gebraucht hätten, um auf Turnieren ein Team zu werden und infolge dessen über 50 Disqualifikationen im A1 in Folge gehabt hätten. OK, Vor über 20 Jahren war die Ausbildung auch noch qualitativ eine ganz andere Baustelle und derart schnelle Hunde noch eher die Ausnahme denn die Regel, so dass hier ziemlich sicher aus heutiger Sicht auch viele Ausbildungsdefizite vorhanden waren. Allerdings gehörte der HF des rasend schnellen Hundes eher zu denen, die bereits für damalige Zeit gute Ausbildung betrieben.


    Was ich sagen will.... Es kommt halt immer darauf an, welche Erwartungshaltung man hat und was man daraus macht.


    Vereinskollege 1 war eher der Typ "ich will einen Hund, der in mein Leben passt und mit dem gemeinsam ich Spass haben kann" - der nicht hütende BC, der aber eben die sonstigen sinnvollen Arbeitseigenschaften hatte, wie Coolness, Arbeitseifer, hohe Motivation, klarer Kopf .... passte einfach


    Vereinskollege 2 wollte v.a. einen BC weil es damals modern wurde, einen BC zu haben. Jeder, der en vogue sein wollte, holte sich ein BC. Aber da man vor sich selbst nicht rechtfertigen konnte, einen teuren Zuchthund zu kaufen (als überzeigter Mischlings-und Tierschutz-Mensch), wurde es der BC aus dem Tierschutz, der dann aber die Erwartungen nicht erfüllte.


    ME wird das so nichts mit euch. Denn nach allem, was ich so bisher gesehen habe, sind die im Alltag einfachen, coolen, mitlaufenden BCs selten die superduper rasendschnellen Agility Hunde. Und umgekehrt sind die coolen Socken unter den BCs zwar idR auch im Agi die zuverlässigen Null-Fehler Garanten. Aber halt auch eher die "4. Platz" Aspiranten.

    wie das mit dem Klassenerhalt aussieht, weiss ich nicht. Ist mir derzeit auch relativ egal.


    Jin ist 10, sie wird voraussichtlich dieses Jahr das letzte Jahr auf Turnieren starten. Und wenn wir dann den KLassenerhalt nicht schaffen sollten - so what. Sollten wir dann tatsächlich nächstes Jahr noch starten, dann eben in der A2.

    Jack - ob Jack es jemals ins A3 schafft, weiss ich nicht.


    Lionn

    es gibt die verschiedensten Hundetypen.

    Eben solche wie Wusch, die von sich aus Vollgas geben. Solche wie Yanta, die zwar eine Wahnsinnsbeschleunigung haben, aber die erst mal motiviert werden müssen, richtig aus sich rauszugehen. Gut, bei Yanta war eben auch die miserable Ausbildung der ersten Jahre prägend.

    Beiden - Wusch und Yanta - war gemein, dass sie vollkommen klar und ansprechbar im Kopf blieben, egal wie sehr man sie gepusht und "hochgetrieben" hat. Insofern sehe ich bei diesen Typen keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit.

    Im Gegensatz dazu eben Nele und Jin, die pushen gar nicht vertragen (haben) und dabei dann im wahrsten Sinn des Wortes "Hirn ausschalten" und durchknallen. Bei Nele äusserte sich das eben in völlig unkontrolliertem "durch den Parcours bolzen" - sie war echt ein Kamikaze-Hund. Irgendwann habe ich es dann aufgegeben - zumal sie sich tatsächlich verletzt hatte, aber nicht beim Agi, sondern beim "normalen" Spazierengehen.

    Bei Jin eher das Gegenteil - als Junghund eben die Schnapperei, später dann hysterische Kläfferei - sie kann dann anfangen zu kläffen und dann vor einem Sprung, Tunnel, Slalom, ..... einfach hysterisch kläffend stehenbleiben.


    FunFact am Rand .... nachdem ich Nele aus dem Sport genommen hatte wegen der Verletzung (Bänder- und Sehnenverletzung im linken Vorderbein mit dauerhafter Beeinträchtigung der Zehenbeuger) wurde hintenrum rumgetrascht, ich hätte sie ja nur rausgenommen, weil ich ja jetzt Wusch hätte .... Vorher wurde hintenrum getrascht, wie ich mit dem durchgeknallten Hund Agi machen könne ....... Was folgt daraus - wie man es macht, ist es nicht richtig.

    auch bei meinen Grossen .... Yanta konnte man pushen, sie nahm das an, blieb klar im Kopf. Nele ...... ok, es hat einen Grund, warum ich sie heute noch "das Chaos" nenne. Anders ausgedrückt - eine unserer Trainerinnen, die selbst sehr schnelle Borders führt, meinte einmal über Nele, sie hätte zusätzlich zu dem "Bodenlenkraketen"-Gang der Border Collies (den sie meiner Meinung nach nicht hatte) zwei zusätzliche Turbogänge (die sie definitiv hatte ..... Turbogang 1 - Chaos, Turbogang 2 - Zerstörung). Sprich, auch bei Nele war es, ähnlich wie bei Jin, immer besser, sie "ihr Tempo" laufen zu lassen und zu hoffen, dass sie nicht irgendwann durchknallt.


    Hunde sind unterschiedlich - und da stimme ich Dir zu Lionn man sollte jeden Hund individuell nach dessen Möglichkeiten ausbilden und führen. Und wenn man halt einen Hund hat, der von sich aus Vollgas gibt, dann ist das genauso zu akzeptieren wie Hunde, die eher moderater laufen.

    Lionn


    nun ja - dann nehmen wir mal Wusch als Beispiel. Bei ihr hätte ich sie ZWINGEN müssen, langsam zu laufen. Wusch kannte nur Vollgas. Das war ihr Tempo. Egal bei was. Auch beim Obedience. Ein Obi-Richter hat mal bei der BEsprechung klar gesagt "sie hat für das Steh beim Abrufen zwar 4 Galoppsprünge gezeigt anstelle der maximal 3 "gewünschten" - ABER, ein Ferrari hat nun mal nen längeren Bremsweg als ein Käfer, und bei dem Tempo, in dem sie alle Übungen ausführt, kann sie gar nicht so schnell halten. Also 10 Punkte, denn wenn ich bei einem langsamen Hund, der eigentlich schon bei 1-2 Sprüngen rein vom Tempo her stehen könnte, 3 Sprünge akzeptiere für 10 Punkte, dann kann ich bei dem Hund nicht erwarten, dass sie bei 3 Sprüngen steht. Das wäre im höchsten Maß unfair".


    Und deshalb meine Frage - wenn ich Wusch hätte dazu zwingen wollen, langsamer zu machen, hätte ich ihr die Motivation nehmen müssen. Das wäre vermutlich nur mit ZWANG gegangen. Will ich das?


    NEIN.


    Im Gegensatz dazu hätte Jin den Versuch, sie zu pushen um sie zum schnelleren laufen zu animieren, nicht verkraftet. Ich habe es versucht - Ergebnis war, dass sie dann in Übersprungshandlungen gefallen ist und anfing, mir in die Hosen zu beissen, hysterisch zu kläffen etc. An ein vernünftiges Laufen war da nicht mehr zu denken. Also läuft sie, genau wie Wusch, ihr Tempo. Dass es bei Wusch halt "Überschallgeschwindigkeit" war, während Jin eher moderat galoppiert - that's life.

    Ja, ich habe damals auch den Rat bekommen "push sie, und wenn sie dann halt mal an die Hose geht, hau ihr eine runter". Das ist nicht mein "Stil", denn ich finde es nicht fair, einen Hund, der mit pushen nicht umgehen kann, dafür auch noch zu bestrafen. So wichtig ist mir persönlich das Ganze nicht.

    Aber genauso unfair ist es, einen Hund zwangsweise langsam zu machen.


    Bei Jin kam die Geschwindigkeit dann mit der Sicherheit, es richtig zu machen. Wobei sie natürlich nie die Geschwindigkeit von Wusch erreichte.

    Jack ist wie seine Mama, wobei hier auch noch die Tatsache mit reinspielt, dass er auf dem rechten Auge blind ist und ich den Unterschied schon merke, ob ich auf seiner rechten oder seiner linken (sehenden) Seite laufe bzw. Richtungswechsel/Engsprungkommandos nach links oder nach rechts anstehen.