etwas OT fürchte ich...
Miniwolf
Oh! *hände reib* Mein Lieblingsthema und Thema meiner Dissertation! Yipee!! Können wir diskutieren?
Zum Thema:
Mein guter, ehemaliger Dozent hat viele solche Experimente gemacht und dabei wurden im lebenden Tier die Neurotransmitter kontrolliert. Das geht. Wenn auch schwierig. Außerdem kann man durch "single cell recording" durchaus sehr gute Ergebnisse erzielen. Ok, ethisch etwas fragwürdige Experimente, aber dennoch sehr aufschlußreich. Mit Hilfe von PET Scans kann man bei Menschen wie auch bei Tieren sehr gute Ergebnisse erzielen, weil es einem mit dem richtigen Kontrastmittel möglich ist nur bestimmte Dinge zu überprüfen. Selbst wenn man nicht genau weiß, welche zusätzlichen Neurotransmitter da sein könnten, so ist man zumindest sicher, DASS einer der gesuchten Sotffe vorhanden sind.
Meine persönliche Meinung ist, daß Serotonin, Dompamin und hau-mich-tot zwar alles interessante Stoffe sind, aber sehr ungenau und ich glaube nicht, daß diese Stoffe alleine nicht aussagekräftig sein müssen (man siehe den schönen Stoff "Glutamat", der erst durch Zufall als Neurotransmitter entdeckt wurde, allerdings waren Messungen vor der Entdeckung trotzdem relevant, weil nunmal einige Stoffe meist zusammen auftreten. Allerdings gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Stoffen und den Erkrankungen. Es gibt eine Korrelation, das ist nicht bestreitbar, aber, wie meine gute Methodik und Statistik Mentorin immer sagte: Correlation does not imply causation!
Dann kann man ja noch lustige, depperte Experimente mit fMRI, MRI und dergleichen machen und sich nen Keks freuen, wenn man Unterschiede in der Gehinraktivität beobachten vor und nach gabe von Psychopharmaka. Nicht zu vergessen: Man bringe die Ergebnisse zwei Straßen weiter in die Philosophische Fakultät, mit die darüber diskutieren dürfen ob diese Ergebnisse aussagekräftig sind und wenn ja in wiefern.
Worauf begündest Du die Aussage, daß von den 1% der Bevölkerung nur ein Drittel auf Gehirnstoffwechsel zurückzuführen sind? Begründest Du das mit den Geschwister Studien in den USA? Wenn ja: vergiß es, nimm die nrowegische aus den 90r Jahren. Die amerikanischen Studien dieser Art haben mehr methodische fehler als ich finger an beiden Händen. Desweiteren: cause and effect riddle: gibt es die sozialen Probleme durch die Krankheit oder die Krankheit durch die Probleme. Außerdem kann man sich dann noch nen Keks freuen wenn man zum Thema Psychotherapie bei Schizophrenie kommt: Depression usw kann dadurch behandelt werden, Schizophrenie nicht. Die Auswirkungn der Schizophrenie auf das Sozailleben kann dadurch erleichtert werden, aber die Symptome einer Schizophrenie nicht.
Nun können wir aber auch noch darüber verhandeln, was Schizophrenie überhaupt IST. Unterteilt man Schizophrenie in negative und positive Symptome, dann kann man eine starke genetische Correlation im Auftreten von den negativen Symptomen finden, das ist aber nicht der Fall wenn es um die positiven Symptome geht. Nun könnte man mal darüber verhandeln, ob die positiven Symptome eventuell die nicht-physischen sondern psychischen Folgen der negativen Symptome sind. Und, wieviele Krankheiten ist Schizophrenie? Eine, zwei, drei, viel? Habe ich alles schon gehört. Ist esmöglicherweise einfach nur eine häufige Ansammlung co-morbider Erkrankungen, die aus verschiedenen Gründen zusammen passen?
Und, um auf das Thema zurückzukommen:
Ist es nicht egal, welche Vorgänge GENAU diese Symptome hervorrufen?
Ist es nicht egal, ob die Neurotransmitter, die oftmals manipuliert werden die ausschlaggebenden sind, solange denn ihre Manipulation zur Linderung der Symptome führt?
Nur weil Dopamin und Serotinon usw nicht unbedingt Auslöser oder irgendwas sind ist es schwer bestreitbar (ich wüßte jetzt aus dem Kopf keine Veröffentlichung die das anzweifelt jedenfalls), daß die KOnzentration dieser Stoffe in den Synaptischen Spalten einen Unterschied im Befinden verursachen.