Hallo Allerseits,
ich bekomme nächste Woche ein "kleines" Problem.
Kurz zum Hintergrund, vor 2,5 Jahren hatte meine Aussi-Hündin dank Einbruch eines Border Collies Welpen. Wir konnten alle Jungs bis auf einen prima vermitteln. Dieser eine blieb dann bei uns.
Er ist also bei uns aufgewachsen und durfte sich auf unserem kleinen Bauernhof austoben. (wir haben Pferde und Schweine). Er wurde etwa mit einem halben Jahr kastriert (seine Mutter nach dieser ungewollten Vermehrung auch umgehend...). Er lebte zwei Jahre bei uns mit seiner Mutter (sehr dominate Hündin) zusammen. Liebte Bällchen und Stöckchen ohne dass ich ihm das gezielt beigebracht habe. Er hat genau wie seine Mutter Hüteinstinkt und hat abends mit Ihr zusammen immer die Pferde geholt um sie im Offenstall einzusperren. Durfte somit seinen Hüteinstinkt ausleben. vom Charakter her war er zwar stürmisch und lauffreudig, aber ein ganz großer Feigling (erstmal unterwerfen bevor mir was passiert) und ne sehr!! sensible Schmusebacke, er hat sich schon immer eher Frauen angeschlossen.
Leider stellten sich letzten Sommer Probleme ein, nicht durch den/die Hund/e verursacht... Unser Großvater wurde zusehends dementer und ließ Türen auf und somit die Hunde frei im Dorf laufen. Das führte verständlicherweise zu Ärger im Dorf... Denn zwei neugierige noch recht junge Hunde gehen auch schonmal auf Mitmenschen zu und es gibt nunmal Personen die Angst vor Hunden haben. Hierbei kann es event. zu Zwischenfällen gekommen sein die uns nicht bekannt sind. (wir haben da den Verdacht das dass sich jemand vehement gegen die Hunde verteidigt hat...).
Auf Grund dieser Situation haben wir überlegt einen Hund abzugeben, da die Hündin alleine am Hof bleibt. Passenderweise kam ein Besitzer von nem Bruder von Paul vorbei und fragte ob wir mal wieder Welpen hätten. Um den Bruder des Rüden würde sich in der Familie inzwischen "gestritten", es müsste noch ein Hund her... So wir ein paar Tage überlegt, der andere ein paar Tage überlegt. Es passte, die haben auch einen Hof mit Rest Landwirtschaft. Mitte Januar zug er um. Es wurde eine Probezeit von 2 Wochen vereinbart. Nach der Probezeit kamen die neuen Besitzer vorbei, sie wollten Paul behalten. Dabei erwähnten sie dass er sehr sehr ängstlich und unterwürfig ist (fand ich jetzt nicht so ungewöhnlich weil der Hund sehr sensibel ist und die neue Situation eine große Herausforderung an den Hund ist und ich ihn eh am unteren Ende der Rudelhierachie kannte).
Heute ging mein Telefon. Paul wäre als Familienhund toll ABBBERRRRRRR er hätte jetzt schon ein paar mal nach Fremden geschnappt und das auch ohne Vorwarnung (knurren aggresives Verhalten oder ähnliches) und ohne dass er direkt angegangen worden wäre (die Personen haben ihn nicht begrüssen wollen oder sind direkt auf ihn zu gegangen). Er hätte diese massive Angst und darauf würden sie auch das Zuschnappen zurückführen. Sie möchten den Hund aufgrund dessen zurückgeben weil sie mit drei Kindern dann nicht noch ein Auge auf den Hund haben können. Ich hab nicht lang rum diskutiert, der Hund kommt zurück. Ich hole ihn nächsten Samstag, da ich morgen die ganze Woche auf ein Seminar fahre.
Tja ich bin nicht gerade die Hundespezialistin aber mit Hunden aufgewachsen, verfüge über ein paar Jahre Erfahrung und die Hündin hab ich auch soweit im Griff (ist ein dominantes stures "Miststück" das hin und wieder eine kleine Erinnerung braucht wo im Rudel sie steht). Ich weiß halt eher wie ich mit einem dominanten Hund umzugehen habe und bei einen Hund der aus einem Dominanzproblem raus beißt wüsste ich auch anders mit umzugehen...
Ich weiß, dass ich mich nach professioneller Hilfe umsehen muss, ABER nach was für eine Art Trainer / Training muss ich schauen?
welche Punkte sollte ich an erster Stelle jetzt beachten?
wer hat ähnliche Erfahrungen? wie geht Ihr damit um?
Sollte ich ihn wieder mit der Hündin zusammenhalten oder erstmal getrennt (nur getrennt spazieren gehen, getrennt an den Tieren arbeiten etc)
Mein erster Gedanke war Selbstbewusstsein stärken, aber wie??? und wie gewöhne ich das Beißen ab (Strafe, im Sinne von Schimpfen oder Schnauzgriff oder umlegen, erscheint mir in dem Fall irgendwie verkehrt, weil ich den Hund ja dann noch mehr "niedermache")
Schönen Gruß
Jenny