Beiträge von Canisterra

    Hallo Ihr beiden,


    vielleicht hilft Euch das weiter:


    Normale Schlaf- und Dösphasen von einem ERWACHSENEN HUND liegen bei 18 - 20Stunden. Ganz schön viel - gell?
    Bei einem Junghund sind sie noch höher!!


    Ich kann Euch nur beglückwünschen, wenn Ihr einen Hund habt, der nicht sooo aufgedreht ist, dass man ihn irgendwann fast zur Ruhe zwingen muss. Ihr braucht Euch also keine Gedanken machen! Ist alles schön!!


    Lieber Gruß


    Jenni

    Hallo Miepel,


    also es gibt hier verschiedene Möglichkeiten.


    Du hast ja ein Hundebaby, dass als unbeschriebenes Blatt zur Welt kommt. Dieses Hundebaby hat noch keine ausgeprägte Beißhemmung, wenn es mit 9 Wochen zu Dir kommt. Diese muss es mit Deiner Hilfe noch weiter lernen. In freier Wildbahn würde das so aussehen:
    Welpi 1 spielt mit Welpe 2 und beißt diesen ziemlich dolle. Welpi 2 quietscht nun, weils weh getan hat. Nun kommt die Reaktion von Welpi 2 auch ein bißchen auf seinen Charakter an. Der eine beißt feste zurück, so lernt Welpi1, dass sein Verhalten durchaus negative Folgen hat, und geht dann weg. Spiel beendet! Der andere Welpe beißt nicht und geht gleich. Spiel auch beendet. Da Spielen für Hunde immer lustbetont ist, ist es normalerweise ein gute Idee zu gehen und das Spiel zu beenden.
    Nun gibts eine andere Möglichkeit. Welpi 1 beißt die Mama zu doll im Spiel. Eine gute Mama wird sich das nicht gefallen lassen. Die Mama zu beißen ist ein absolutes NO GO und es sollte auch bei Euch, weil Du ja irgendwann mal ein verlässlicher, souveräner Chef werden möchtest, so sein, dass es ein NO GO ist, Dich in Haut oder Stoff zu beißen. Bei der Mama würde es so aussehen, dass sie Welpi1 anknurrt, hört er auf toll, hört er nicht auf, gibts einen Schnauzengriff - Spiel beendet -, hört er dann noch immer nicht auf, wird sie Welpi 1 umwerfen oder ihn runterdrücken, ihn anknurren und warten, bis er sich unterwirft - Spiel ist dann aber auch erstmal beendet.
    Für Dich als Mensch könnte der Ablauf folgendermaßen aussehen:
    - Welpi beißt Dich im Spiel zu doll
    - Du quietscht kurz und laut auf und geht dann kommentarlos und ignorierst ihn erstmal.
    - Bringt die das nicht den gewünschten Erfolg, quietscht Du kurz, knurrst ihn dann an und machst einen Schnauzengriff und gehst dann weg.
    - Bringt das noch immer nichts, quietschen, knurren und runterdrücken bzw. umwerfen (Welpengerecht, bitte nicht umhauen). Schon so, dass es deutlich wird.


    Es könnte sein, dass der Knirps beim ersten Mal schreit wie am Spieß. Wichtig ist, dass Du ihn nicht losläßt, mit einer Hand z. B. im Nacken hältst und die andere auf der Pobacke hast. Dann wartest Du, bis er ruhiger wird und nicht mehr zappelt und fängst dann langsam an - ohne ihn aus dieser liegenden Position zu entlassen - ihn zu streicheln und beruhigend und leise mit ihm zu reden. Wenn Du merkst, dass er sich entspannt, läßt Du ihn los. Pass Dein Festhalten, seiner Reaktion an!


    Es gibt einige wenige Fälle in denen es dann schlimmer wird, dann würde ich Dir zu einer Hausleine und einem Auszeitplatz oder einer Box raten. Wenn er so überdreht nimmst Du kommentarlos die Leine, die er die ganze Zeit am Halsband hat, bringst ihn ohne mit ihm zu reden in die Box, machst sie zu und wartest bis er runterkühlt. Wenn er sich beruhigt hat, kannst Du ihm erstmal was zum kauen geben und die Tür der Box aufmachen, während er kaut. Das wäre eine Deeskalierungsmaßnahme für einen Härtefall!


    Letztendlich muss man sagen, dass die Mischung brisant ist. Darf ich wissen, wo Dein Stöpsel herkommt? Aus Deutschland oder Frankreich und wenn aus Deutschland aus welchem Bundesland?
    Leider gibt es in Frankreich noch viele sogenannte Kampfhunde mit eingezüchteter Blutlinie. Hättest Du so ein Früchtchen... uiuiui!!


    Aber die Möglichkeiten würde ich erstnochmal in aller Ruhe versuchen. Werde niemals selbst laut und aggressiv, das geht nach hinten los. Mach keine zu wilden Spiele mit ihm, lieber mal Suchspielchen oder so! Und füttere vielleicht mal eine Weile aus der Hand!!


    Lieber Gruß


    Jenni

    Hallo @ all,


    ich weiß gar nicht ob ich das hier tun soll, oder ob dann eine Bombe meinen Computer zum explodieren bringt!?
    Ich gehöre zu den Leuten, die sich Hundetrainer nennen und auch als solcher hauptberuflich und selbständig arbeiten.
    Ich muss Euch ganz ehrlich sagen, als ich mich für diesen Weg entschieden habe, wollte ich das richtig machen. Ich wollte die Basics in Theorie und Praxis, aber auch einiges darüber hinaus. Etwas zu finden, wo man sich gut ausbilden lassen kann, ist alles andere als einfach, teilweise total überteuert, mit Psydowissen gespickt und nach eigener Auffassung ausgelegt. Eine gute Schulungseinrichtung zu finden, die nicht so unterrichtet, wie es ihr gefällt bzw. wissenschaftlich fundiert arbeitet ist wirklich nicht leicht.
    Ich muss den Recht geben, die dafür sind, dass es sowas wie z. B. bei Betreibern einer Pension geben sollte, die einen Sachkundenachweis nach § 11 ablegen sollten. Darüber hinaus sollte ein Hundetrainer aber noch einiges mehr wissen.
    Oft fehlts ja schon an den einfachsten Dingen, nämlich wie sieht z. B. eigentlich ein Normalverhalten aus?
    Ich persönlich würde so einen Sachkundenachweis gut finden und ihn auch machen. Allerdings muss man sagen, dass den auch jeder Depp bestehen kann (§11) der lesen und auswendig lernen kann. ABER wenigstens weiß ich dann als Hundehalter mal, dass er sich schon mal mit dem Thema auseinander gesetzt hat. Was nicht heißt, dass er dann auch danach arbeiten müsste.
    Ich finde das wirklich problematisch. Die Ansätze, die eigentlich ganz gut sind, sind kaum für jemanden zu schaffen, der bereits arbeitet und nicht grade die dicke Kohle auf dem Konto hat, um mehr oder weniger für längere Zeit im Beruf auszusetzen, um diese Zertifizierung zu erreichen. Und ich persönlich würde mich nicht von jedem sogenannten Hundeexperten prüfen lassen, weil ich auch nicht mit allen Konform gehe. Letztendlich muss auch ein Hundetrainer das raussuchen, womit er sich identifizieren kann!


    Ich für meinen Teil habe studiert ohne das Diplom zu machen (das sind die 100 Ankreuzaufgaben, die jeder Honk besteht). Ich kann lediglich nachweise an Hand von abgegebenen Hausaufgaben und den daraus resultierenden schriftl. Ergebnissen eines nicht anerkannten Studienfachs, dass ich mit immer über 90% nicht schlecht war. Außerdem kann ich nachweisen, dass ich für ein Jahr eine Ausbildung zur Hundetrainerin in Baden Württemberg an 11 Wochenenden im Jahr erfolgreich absolviert habe. Zusätzlich gehe ich auf mindestens zwei Seminare im Jahr. Auch zu Leuten, die ich nicht gut finde, denn nur so kann man sich eine eigene Meinung machen! Aber wie will man sowas festlegen?
    Mittlerweile biete ich die Ausbildung zum Hundetrainer selber an, ohne Scheine oder sonst irgendwas. Und versuche die Basics zu vermitteln, die man braucht und das ganz so zu vertiefen über theoretische wie praktische Anteile, damit die Jungs und Mädels, die dann nach einem Jahr hoffentlich ein Zertifikat bekommen auch gut arbeiten. Denn letztendlich fällt es immer auf den "Ausbildungsbetrieb" zurück, wenn eine Hundetrainer Mist erzählt.


    Also ich glaube, dass ein Hundehalter, der sich entscheidet sich einen Hund zu holen und vielleicht/hoffentlich über 10 Jahre in seine Familie zu integrieren auch eine Verantwortung hat und den Mut aufbringen sollte, die Trainer der Hundeschule seiner Wahl zu fragen, woher er denn seine Weisheiten hat und sich das ggf. auch in Schriftform zeigen zu lassen.


    MICH hat noch niemand gefragt, ob ich mich zurecht Hundetrainerin nenne oder nicht?


    Lieber Gruß


    Jenni

    Hallo Miepel,


    Du scheinst hier viel rumzukommen, ich bin leider neu. Ich würde Dir gerne helfen, bräuchte ein paar Randinfos:
    Was hast Du für einen Hund?
    Wie alt ist er/sie?
    Wie lange ist er bei Dir?
    Wann beißt er Dich z. B. Spiel?
    Wie reagierst Du?
    Was hast Du schon versucht?


    Lieber Gruß


    Jenni von Canisterra

    Hallo Maggs,


    hallo Ihr alle!
    Habe mir Eure Antworten grade mal durchgelesen und habe vielleicht ein paar nützliche Hintergrundinfos und somit Verfahrensweisen.
    Liebe Maggs, dass was Deine kleine Maus noch nicht zu 100% hat, kann sie auch nicht, ist eine ausgereifte Beißhemmung. Die ist einem Hundebaby ja eben nicht angeboren, es muss sie erlernen.
    In der freien Natur bzw. in seiner Hundefamilie geht das so. Dein Stöpsel spielt mit seinen Geschwistern und beißt den einen zu dolle. Der wird sicherlich lauthals losfiepen und dann kommts auf den Charakter des Hundes an. Der eine beißt dann ordentlich zurück. So lernt der Gegenüber, dass es durchaus unangenehme Folgen hat, wenn ich zu doll zu beiße und wird sich in Zukunft überlegen, ob er das so dolle tut. Oder der Gebissene geht einfach weg, somit ist das Spiel beendet. Da Spielen für Hunde sehr lustbetont ist, zeigt ein Abbruch oft beste Wirkung.
    Ein Welpe darf z. B. bei der Mama (wenn sie eine gute Erzieherin ist), gar nirgends reinbeißen. Und dass kann ich auch nur jedem Menschen empfehlen.
    Ihr habt bestimmt alle Recht, wenn Ihr sagt, dass es ein Baby ist. Aber grade ein Baby, also ein unbeschriebenes Blatt MUSS lernen, was geht und was nicht geht. Und am besten ist es, wenn man wirklich versucht, das artgerecht zu tun.
    Den Hund anzubrüllen mit "aus" und auf die Decke zeigen ist - mit Verlaub - quatsch! Er weiß sicher nicht was "aus" ist und auch nicht was der Fingerzeig bedeutet. Wenn ich zu Euch kommt und sage Maggs DADDELDU, weißt Du auch nicht, was ich von Dir will.
    Hier mal ein paar Vorschläge, die ich meinen Kunden immer mit auf den Weg gebe, wenn sie einen kleinen wuscheligen Beißer zu Hause haben.


    Ablauf:


    - Du spielst mit Deinem Hund und er wird heftiger und beißt zu.
    - Du quietscht laut und hoch und guckst, ob er´s versteht. Ich würde das Spiel dann wenigstens für ein paar Minuten unterbrechen, auch wenns schwer fällt. Denn das quietschen auf Dauer wird Euch nicht weiter bringen, wenn ansonsten keine weiteren Konsequenzen passieren.
    - Reagiert er auf das quietschen nicht, fixierst Du ihn, zeigst Zähne, knurrst ihn an, machst einen Schnauzengriff und gehst dann sofort. Sag gar nichts. Das ist die Sprache, die Dein Hund schon von seiner Mama kennt.
    - Nimmt er auch das nicht ernst, knurrst Du nochmal, und schubbst ihn entweder um und legst ihn auf die Seite und knurrst bis Du merkst, dass er sich unter Deinen Händen beruhigt. Und gehst dann langsam in ein beruhigendes Streicheln über. Aufstehen darf er aber erst, wenn Du es erlaubst. Sowas ist dann versorgende Dominanz! (Auch wenn ich das Wort Dominanz generell quatsch finde.) Aber auch danach solltest Du nicht gleich mit ihm weitertoben, weil Du ihn ja sonst gleich wieder aufputschst. Du könntest dann vielleicht ein Suchspiel mit Leckerchen machen. Nur ein kleines. Das strengt ein bißchen an sorgt aber für mehr Ruhe - im Übrigen ist es eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit auch drinnen für Regentage.
    - Wenn alle Stricke reißen und auch das nichts bringt, musst Du mal schauen, ob Du Dir eine Box zulegst, wenn Du noch keine hast. Dann machst Du eine Hausleine dran, damit Du nicht jedesmal irgendwo hinfassen musst. Dann nimmst Du wenn er hochdreht ganz ruhig die Leine in die Hand, bringst ihn in die Box und läßt ihn da runterfahren. Wenn er da ein bißchen ruhiger ist, kannst Du ihm ja was zu kauen geben. Nur bitte nicht gleich. Könnte er als Bestätigung auffassen.


    Keine Angst, wenn der Welpe bei dem ein oder anderen Griff mal schreit wie am Spieß. Das kann Dir beim ersten Mal passieren. Erstens kennt er es wahrscheinlich nicht von Dir, zweitens sind Hunde gute Strategen und drittens gefällt ihm natürlich so eine Maßregelung nicht. Aber gewähren lassen solltest Du ihn nicht. Er muss lernen, das Haut und Stoff nicht in die Schnauze genommen wird. Wichtig, Du musst immer versuchen, die Ruhe zu bewahren, ein guter Rudelchef ist immer ruhig und souverän und nicht aggressiv. Steh hinter dem was Du tust, dann ist auch für Deinen Hund ok! Die Wahrscheinlichkeit, dass er noch richtig weitermacht, ist nicht so hoch, spätestens nach dem auf die Seite drehen. Aber da gibts auch Früchtchen, die dann erst richtig böse werden. Dann nimm meinen letzten Vorschlag, der dann erstmal deeskalierend ist.


    Ein Tip evtl, zum Hosenbeißen: Hört sich komisch an, aber fast alle Hunde HASSEN doppelseitiges Klebeband. Damit preparierte Hosen für eine Weile, sind nur noch wenig interessant zum reinbeißen.


    Ich hoffe, ich bin niemandem auf den Schlips getreten. Aber auch wenns ein Baby ist, muss es lernen, was es darf und was es nicht darf. ABER, was es nie gelernt hat, kann es auch nicht wissen und da ist es nur fair ihm ein wenig in seiner Sprache entgegen zu kommen.


    Ich würde Dir empfehlen, dass "NEIN" ganz schnell in aller Ruhe zu trainieren, damit Du eben nicht mehr immer hinfassen musst. Und mit so Sachen wie anknurren o. ä. zu arbeiten. Das funktioniert bei meinen Kundenhunden zu 95% und bei meinen Hunden bis heute wunderbar, ist sehr leise, sehr ruhig, sehr deeskalierend, völlig gewaltfrei aber ganz eindeutig.


    Lieber Gruß


    Jenni

    Hallo Ihr Lieben,


    wenn ich eines in meiner Ausbildung von einem sehr namenhaften Verhaltensbiologen gelernt habe, dann folgendes:


    DOMINANZ ist keine Eigenschaft, die ein Hund mitbringt! Also sowas wie mein Hund ist schwarz. Dominanz sagt etwas über eine Beziehung aus! Mein Hund kann nur dominant sein, wenn ich mich dominieren lassen. Damit ist Dominanz also vom Untergebenen abhängig.


    Lieber Gruß


    Jenni

    Hallo Huntsman, Du solltest es nicht akzeptieren. Es wäre aber auch gut, wenn Du ihn nicht ablenkst. Denn beim Ablenken ist ganz oft das Problem, dass man den Hund genau für das unerwünschte Verhalten bestätigt. Das unerwünschte Verhalten muß unterbrochen und das erwünschte bestätigt werden.