Hi Fleur,
erstmal schließe ich mich Verena weitestgehend an. Inwiefern und wie gut die angesprochene "Gymnastik" helfen kann, hängt sehr davon ab, was bei Deinem Hund genau vorliegt, sprich wie stark ist die Beweglichkeit der Hüftgelenke eingeschränkt, welche Muskeln sind abgebaut, etc.
In der hundekrankengymnastischen Praxis wird das alles erst einmal befundet und dann ein gezielter Therapieplan aufgestellt, inkl. der Bewegungsübungen, die der Mensch dann zuhause und unterwegs mit seinem Hund macht. Gleiches gilt für bestimmte Massagegriffe und ggf. Wärmeanwendungen.
In der Praxis gehts dann meist erstmal darum dem Hund die Schmerzen zu nehmen und die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke wieder zu verbessern (später zu erhalten), ist diese eingeschränkt, ist ein Muskelaufbau durch "normale" Bewegungen schwierig. Muskelaufbau ist physiotherapeutisch durch viele Techniken möglich, vor allem mittels einem gezieltem Gerätetrainings, ins Wasser muss Hund dafür nicht.
Zusätzlich zu dem genannten haben wir gute Erfahrungen gemacht, mit regelmäßigen Wärmeanwendungen (Körnerkissen, etc.) abends auf die Hüften. Das mildert vor allem den Anlaufschmerz nach langem liegen. Es gibt aber durchaus andere Erkrankungen (z.B. starke Herzprobleme und anderes) bei denen man mit der Wärme zumindest sehr vorsichtig sein sollte.
Dann schwören viele Hundebesitzer auf die verschiedenen Nahrungsergänzungsmittel (Grünlippmuschel-extrakt u.a.) und viele setzen bei Arthroseschmerzen auch Zeel (kann bis zu 2 Wochen dauern bis die Wirkung einsetzt) und / oder Teufelskralle ein (das vertragen einige wenige Hunde nicht so gut vom Magen her, also, wenn dann gering dosiert beginnen).
"Es werden außerdem geraten:
Magnetfeldtherapie
Stoßwellentherapie
Röntgenstrahlentherapie
Elektrotherapie
Falls einer weiß wie diese Therapieformen helfen? Ich bin gespannt. "
Magtnetfeldtherapie: medizinisch erwiesen ist, dass pulsierende Magnetfelder den Stoffwechsel anregen, die Durchblutung verbessern und den Sauerstoffgehalt der Zellen erhöhen. Dies führt bei Arthrose zu einer Schmerzlinderung und dazu, dass die Gelenkknorpel wieder besser versorgt werden. Einige Heilpraktiker erkären die Wirking zusätzlich damit, dass jede Zelle magnetisch gepolt sei und die Therapie die kranken Zellen wieder richtig pole.
In der Praxis setze ich die Magnetfeldtherapie immer "nur" begleitend ein und einige Arthrosehunde sprechen gut drauf an, andere weniger.
Achso, mittlerweile ist die Magnetfeldtherapie "in" und so gibts auch ne Menge Geräte, etc. auf dem Markt, wer sich sowas selber kaufen möchte, sollte sehr gezielt nach Magnetfeldstärke und Frequenzen schauen und dem entsprechendem Preis.
Auch bei der Magnetfeldtherapie gibt es andere Erkrankungen (Epilepsie, Herzschrittmacher der Besitzer), die einen Einsatz verbieten.
Elektrotherapie wird bei der Arthrose in der Regel zur Schmerzlinderung eingesetzt. Ansonsten findet sie häufige Anwendung in der Lähmungsbehandlung und beim Erhalt der Muskelatur. Es gibt zudem sehr verschiedene Formen der Elektrotherapie.
Kommt die kaltfeuchte Jahreszeit, dann empfiehlt es sich vor allem kurzhaarige Hunden draußen warm und trocken zu halten.
Ansonsten habe ich in der Praxis noch sehr gute Erfahrungen bei der Arthrosebehandlung mit der Moxibustion ("Wärmeakupunktur") gemacht. Grundsätzlich haben viele aber auch mit der "normalen" Akupunktur oder auch der Goldakupunktur gute Erfahrungen.
Viele Grüße
Tanja
P.S. es gibt durchaus Hunde mit sehr starker Arthrose für die wären anfangs die empfohlenen 30 - 45 min schon zu viel, da sie dann immer mehr in eine Schonhaltung verfallen oder später nach Ruhe starke Schmerzen haben und umso mehr humpeln. Von daher kann man solche Zeitangaben nicht verallgemeinern. Einige Hunde fangen besser mit 10 - 15 min 3 - 5 mal am Tagan und steigern das dann jede Woche um 5 min, andere sind trotz Arthrose so fitt, dass mehr möglich ist.