Hallo !
Ich finde es gut, dass ihr euch im Vorfeld viele Gedanken macht - auch bzgl. Rasseauswahl.
Zum Dobermann kann ich nicht soo viel sagen, da mir da genauere Erfahrungswerte fehlen.
Mein Bruder (mit vie Hundeerfahrung) hatte einen Dobermann - ich habe den Rüden als sensiblen und treuen Hund kennengelernt, der aber alles andere als einfach war. Trotz guter Bedingungen während der Aufzucht und Prägezeit hatte der Hund enorme Probleme mit dem Alleine bleiben. Es blieb trotz viel Training ein Problem ...
Ganz ehrlich ... Ich fand den Hund sehr, sehr anstrengend und bewunderte meinen Bruder für seine Ausdauer. Anstrengend vor allem deshalb, weil es dem Hund total schwer fiel, (trotz Auslastung) zur Ruhe zu kommen. Jeder Reiz löste ein Gehibbel und eine Unruhe aus und auch dies erforderte unglaublich viel Training.
Trainingspunkte waren zudem zeitweise Leinenaggression, Schutz- und Jagdtrieb. Also das volle Programm, sozusagen.
Ich vermag nun nicht zu beurteilen, ob dieser spezielle Hund eine Ausnahme war oder vielmehr rassetypische Eigenschaften in starker Ausprägung zeigte. Wenn ich nur aus diesen Erfahrungen ein Urteil fällen müsste, würde ich den Dobermann auf keinen Fall als Anfängerhund empfehlen.
Sicher gibt es hier viele, die über mehr Erfahrungswerte verfügen
Zitat
Ich suche einen Hund, mit dem ich außer Joggen, Radfahren, Wandern (max. 3h) auch mal eine Runde schmusen kann. Der Hund sollte überdies auch wachsam sein und sein Herrchen verteidigen sollte es zu einem Übergriff kommen. Ich denke da an meine Frau, wenn diese am Abend joggen geht und den Hund mitnimmt.
Im Haushalt leben keine Kinder und es werden in den nächsten Jahren auch keine folgen.
Zusätzlich will ich wenn wir in der Nacht zu Hause sind, dass der Hund auch auf unser Hab und Gut acht aufpasst und nicht dem Einbrecher hilft den Fernseher zum Auto zu tragen.
Dazu wollte ich dir noch einige Gedanken schreiben.
Ich habe einen vierjährigen Hovawart mit ausgeprägtem Schutz- und Wachtrieb und es war/ist sehr viel Arbeit und bedeutet kontinuierliches Training, diese rassetypischen Eigenschaften zu händeln, um einen umgänglichen, alltagstauglichen Hund zu haben.
Mit dem Wunsch, dass der Hund schützt und verteidigt, wäre ich sehr vorsichtig.
Einen Hund mit ausgeprägtem Schutz- und Wachtrieb bedeutet:
Er begegnet Fremden sehr misstrauisch und sieht diese als potenzielle Feinde: Die Kellnerin, die sich eurem Tisch nähert, unter dem der Hund liegt, den Handwerker, der euer Haus betritt, den Spaziergänger mit Stöcken, den der Hund vielleicht vor dir sieht, weil du einen Moment unaufmerksam warst...
Du musst IMMER vorausschauend gehen und handeln, du musst dafür sorgen, dass der Hund gesichert ist in kritischen Situationen und zwar IMMER.
Die Vorstellung, dass dein Hund fröhlich ohne Leine neben deiner joggenden Frau läuft, sie Wegkreuzungen passieren, während deine Frau sich aufs Laufen konzentriert... ist dann nicht !
Dieses Schützen und Wachen ist ein schöner Gedanke - aber nur, wenn man ihn nicht zu Ende denkt.
Ich glaube, dass Ida mich im Ernstfall verteidigen würde - ja. Aber evtl. würde sie das mit ihrem Leben bezahlen und ich mag mir die Details, wie das ablaufen würde, wenn sich ein Angreifer nicht durch die bloße Anwesenheit eines Hundes abschrecken lassen würde, nicht vorstellen ...
Ich würde mir aus diesem Grund die Rasseauswahl mit diesen Schutzgedanken noch mal sehr gut überlegen.