Hallo Tamara,
ich hatte ja drei Wochen lang einen Pfegling und dieser erinnert mich in seinem Verhalten stark an deinen Paco. Drei Wochen sind ein knapper Zeitraum, aber weil der Stress für ihn so sichtbar groß war und es auch mich stresste, wenn er so abging, habe ich folgendes mit schnellem Erfolg trainiert:
1. In reizarmer Umgebung, mit einer Hand voll Leckerchens, die auf minimale Größe zurecht geschnitten waren (z.B. zuhause, leere Straße): Nano an die kurze Leine, sodass er direkt neben mir läuft und ihn auf mich aufmerksam machen. Habe dazu seinen Namen "gezwitschert" und wirklich jedes mal, wenn er zu mir aufsah, schnell ein Leckerli zugeschoben.
Er hat das schnell kapiert. Habe den Schwierigkeitsgrad der Konzentrationsübrung dann gesteigert und bin mit ihm in Entfernung an Fußgängern vorbei. Seinen Namen gezwitschert -> anschauen lassen -> Leckerli.
Und das bis zur Vergasung. Recht schnell hab ich dann einfach mal nicht seinen Namen gesagt, wenn wir an einem Passanten vorbei sind und habe darauf gewartet, dass er mich von alleine ansieht. Hat er auch brav gemacht. Also Leckerli und suuuuuperduper doll loben!
Musst natürlich die Intelligenz deines Hundes berücksichtigen und niemals nie nicht zu viel von ihm verlangen. Bei Nano war es außerdem wichtig, dass er ganz nah neben mir lief. Das gab ihm Sicherheit.
2. Und dann habe ich mich in die "Gefahrensituationen" begeben. Schon als der Radfahrer/Jogger für ihn noch nicht sichtbar war, habe ich 100% Konzentration auf Nano gelegt. Leine kurz, Leckerlis zur Hand. Dann habe ich den Moment abgewartet, kurz bevor Nanos Ohren nach vorne gingen = Sichtung des Radfahrers/Joggers. Und in diesem Moment habe ich seinen Namen gesagt und seine Aufmerksamkeit auf mich gelenkt und auch bei mir gehalten, indem ich ihn immer wieder ansprach, lobte, Leckerlis gab.
Habe darauf geachtet, dass ich dennoch immer zwischen Fahrrad/Jogger und Nano lief und die Abstände anfangs groß gehalten und nur langsam verringert.
Nach 1,5 Wochen ist er sofort neben mein Bein gekommen und hat mich angesehen, wenn ein Jogger ankam. Wurde natürlich überschwänglich gelobt und belohnt.
Nach 2 Wochen hatten wir ähnlichen Erfolg bei Fahrrädern. Aber da musste ich bis zum Schluss noch dran arbeiten, die schnelle Bewegung des Fahrrads war manchmal doch noch zu reizvoll und er hat sich wieder aufgeplustert. Das war dann aber meine Schuld, weil ich nicht achtsam genug war und ihn überfordert habe.
Viel Glück dir mit deinem mutigen Kampfzwerg!