Mein Hund darf uns anknurren. Wie soll er sich denn sonst mitteilen?
Ich denke es hängt auch sehr stark von der Hundepersönlichkeit ab.
Ganz ehrlich, ich finde dies "Vertrauenstheorie" nicht sehr stichhaltig.
Wenn ich jemanden vertraue, höre ich doch nicht auf, mit dieser Person zu kommunizieren .
Ich knurre meinen Hund übrigens auch an, höhö. Um ihn Hund z.B. auf Distanz zu halten.
Es gibt ja auch Hunde, deren Ressourcenverteidigung sich schon so verselbstständigt hat, dass ein primärer Auslöser gar nicht mehr vorhanden sein muss.
Da kann dich dieser Hund noch so anhimmeln und dir vertrauen, wenn du zu nah an sein Futter kommst, wird er knurren.
An dieser Stelle kommst du nicht drumrum dem Hund direkt zu erklären, dass du ihm eben nicht das Futter streitig machst. Oder du deckelst das Verhalten komplett, so nach dem Motto, wenn ich am Napf stehe und Knurre, gibts eine geknallt, also lass ich das.
Situationen in denen mein Hund knurrt? Öhm, als Welpe bei seinem Futter, später Gebrummel wenn er sich von der Couch verziehen sollte (kein direktes Knurren, aber eben so ein Gebrummel), Behandlung von schmerzhaften Wunden (er ist extremst schmerzempfindlich!!). Das Brummeln zeigt er auch, wenn es ihn am Ohr kratzt oder er generell mit der Situation unzufrieden ist, es ist also kein offensives Drohen gen Mensch.
Anyway für mich ist die These "Hund vertraut mir-also wird er mich niemals anknurren" mehr oder weniger Bullshit. "Kein Vertrauen" ist eher eine Option für mögliches Knurren. Wobei das auch wiederum davon abhängt, wie man Vertrauen in der Hund-Mensch Beziehung definiert.
LG, Anna
EDIT: Weiterhin nehme ich das Knurren als "Schmerzmesser" für meinen Hund. Ein Hund mit Schmerzen verlässt ungern seinen momentanen Platz.
Ich bin dankbar dafür, dass mir mein Hund so genau seine Schmerzen mitteilt, denn ich kann dies dann gezielt behandeln. (In seinem Fall sind es Blockaden der WS oder letztens ein ausgerenktes Becken)