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Hallo,
man kann doch auch einen Welpen für weniger Geld bei jemand holen, der die Welpen auch gut behandelt und sozialisiert, der ihnen auch eine gute tierärztliche Behandlung zukommen lässt, der die Elterntiere vor der Deckung untersuchen lässt und der sich gut um die werdende Mama kümmert.
Jetzt kann man mich schlagen, aber ich selber seh´s auch nicht ein für eine Katze oder einen Hundewelpen tausende von Euro auszugeben. Klar kostet so ein Deckakt, die Untersuchungen, die Aufzucht, das Futter, Tierarztkosten beim Welpen usw .... Aber mri kann der Züchter auch nicht garantieren, dass der Welpe nicht doch innerhalb kürzester Zeit krank wird, dass ich keine Probleme mit ihm haben werde und dass ich mit ihm klarkomme. Gute Sozialisierung hin oder her.
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Ach ja...
Das alte Thema.
Was ich schon allein sehr bezeichnend finde ist der Ausdruck, sich einen Hund "zu holen".
Ich geh "Kippen holen" und ich "hol noch 'ne Milch" aber einen Hund suche ich mir mehr als gewissenhaft aus, denn er soll mich sein ganzes Leben lang so gesund und glücklich wie nur irgend möglich begleiten!
Natürlich ist ein Rassehund aus einer sogenannten "Liebhaberzucht" billiger, das ist bitte nicht zu verwechseln mit "preis-wert"!!!
Warum genau sind denn Vereinszüchter (und alle anderen nenne ich ungern so) soooo teuer???
1. Sie züchten Hunde nicht zum Gelderwerb oder aus Versehen, sondern weil Ihnen die Erhaltung und bestmögliche Zucht der Rasse am Herzen liegt.
2. Sie haben vor Erhalt der Zuchtzulassung eine vorgeschriebene Anzahl von Seminaren besucht und sind dementsprechend FACHKUNDIG auf Trächtigkeit, Geburt, Aufzucht und Käuferaufklärung vorbereitet.
3. Sie sind einem Verein angegliedert, der
a) Rassestandarts kontrolliert
b) die Hunde einer Körung nach festgelegten und von unabhängigen Gutachtern neutral bewerteten Maßstäben unterzieht
c) regelmäßige Kontrollen durchführt, ob dies nun die Gesundheit, die Aufzucht, das Sozialverhalten usw. usf. betrifft
d) eine Zuchtlizenz erst dann erteilt, wenn ALLE Bedingungen seitens der zukünftigen Züchter zur vollsten Zufriedenheit erfüllt sind
e) Datenbanken führt und dementsprechend bei empfohlenen Verpaarungen den Inzuchtkoeffizienten so gering wie möglich halten kann
f) über gesundheitliche Probleme der Würfe, Geschwister oder möglichen Seitenlinien sofort informiert ist und rechtzeitig einschreiten kann, bevor sich evtl. ein genetisches Problem weitervererbt
Selbstverstänlich kann man NIE davon ausgehen, dass man - um bei der von Euch gewählten Handelssprache zu bleiben - "einwandfreie" Ware...äääähhh...Welpen bekommt, doch kann man bei einem Rassehund aus einer qualifizierten Zucht zumindest sicher sein, alle Möglichkeiten der pränatalen Gesundheitsvorsorge vollends ausgeschöpft zu haben.
Behaupte das mal von einer hopplahopp-Bauernhof-Verpaarung.
Vermutlich werden papierlose "Liebhabervermehrer" auch mal zum Tierarzt gegangen sein, aber nach welchen Kriterien werden denn da z.B. die Röntgenbilder ausgewertet? Und wer kontrolliert, ob nicht doch der "Retrieverfreund" mit dem HD-3 Hund weiterzüchtet und seinen Welpenkäufern einen vom Pferd erzählt?
Wer dafür kein Geld ausgeben will, dass seinem Rassehundezüchter auf die Finger geschaut wird, bevor der irgendeinen "superhübschen charakterlich einwandfreien" Waldi auf seine Hündin lässt, der hat am falschen Ende gespart und nicht selten wird er die Rechnung ohne die Tierarztkosten gemacht haben.
Darüber hinaus sollte man auch mal darüber nachdenken, dass es grade der marktwirtschaftliche Aspekt ist, der zur Überfüllung der Tierheime beiträgt.
Wenn es schon Hunde ab 50,- Euro gibt, die man sich im Internet und anderswo "holen" kann, ist der Schritt zu einer preiswerten Entsorgung ein leichter.
DENN: Je billiger etwas zu haben ist, desto weniger macht man sich über (und bei Hunden: VOR!!!) der Anschaffung Gedanken darüber.
Damit meine ich niemanden persönlich, das ist eine allgemeine Feststellung.
Die wenigsten Menschen, die monatelang nach einem geeigneten Züchter gesucht haben, gut informiert wurden, womöglich viele Monate auf der Warteliste standen und dann bereit waren, um die 1000,- Euro für ihren Hund zu zahlen werden DEN nach all diesen menschlichen, zeitlichen und finanziellen Strapazen einfach so aussetzen oder abschieben.
Wenn es denn kein "teurer Züchter" sein soll, dann kann man auch auf den Tierschutz ausweichen. Dort landen nämlich auf kurz oder lang jede Menge "billige" Tiere und nur absolut selten ein Hund mit Papieren von seriösen Züchtern.
Aber diese Vermehrer, egal ob sie "Liebhaberzüchter", "Nichtaufgepassthaber", "Geldverdiener" oder "Massenimporteure" sind, auch noch mit einem Kauf dahingehend zu unterstützen, dass sie in ihrem verantwortungslosen Treiben bestätigt werden und somit garantiert keine Veranlassung sehen, es einzustellen, will einfach nicht in meinen Kopf.
Ganz egal, ob die "Züchter" so wahnsinnig nett sind, die Welpis schon Pfötchen geben können oder vom goldenen Napf essen.
Selbst bei der "liebevollen Familienaufzucht" hat man als Kunde keine Gewissheit der Wahrheitskontrolle NOCH wurden die Elterntiere tatsächlich nach den Maßstäben der jeweiligen Rasse und ihrer gesundheitlichen Positionen untersucht, geprüft und nach strengen Kriterien für tauglich befunden.
Zum weiterlesen: https://www.dogforum.de/viewto…ighlight=dr%FCbba#6873942
Liebe Grüße,
Sub.