Beiträge von Felis

    Hihi, es wäre ja auch ein bisschen ungünstig, wenn sich ein Zughund (stelle mir gerade so ein 10er Gespann Huskies oder so vor) an jeder Ecke umdrehen würde mit einem großen Fragezeichen im Gesicht... ;)


    Mir ist aufgefallen, dass ich viele Sichtzeichen (z.B. Wegseite wechseln, Bleib bei mir) gar nicht richtig beibringen musste. Ich habe mich wohl automatisch energisch genug und richtig ausgedrückt. Mein Border lernt natürlich immer schnell, aber ich habe das Gefühl, bei Sichtzeichen ist er noch fixer und wir können richtig miteinander "sprechen". Seit mir aufgefallen ist, wie viele Sichtzeichen ich auch quasi unabsichtlich benutze, ist mir meine Körpersprache auch viel bewusster geworden und ich versuche, sie gezielter einzusetzen. Daraus ergeben sich dann oft neue Kommandos, je nachdem, wie oft die Situation auftaucht.


    Ist das bei euch auch so?


    Lg :)

    Entschuldigt bitte, wenn ich das so sage, aber ich finde, die Themenstarterin hätte nach ihrem ersten Beitrag wie angekündigt zum TA gehen bzw. geschick werden müssen!! Die Erziehungstipps in allen Ehren (dieses Forum ist spitze :gott: ) aber es sollte immer ERST die gesundheitliche Abklärung erfolgen, v.a. bei so eindeutigen Zeichen wie Harntröpfeln. Dann kann man immer noch weiterüberlegen. Nicht nur als Vetmedstudent finde ich es bedenklich, wenn ein Tier leiden muss, weil der Besitzer erstmal noch selber "rumdoktort" (böse gesagt). Und bei Harnwegsinfekten etc. sind durchaus auch Schmerzen involviert, kann auch hormonbedingt sein und alles mögliche.



    ~Felis

    Hallo! :)


    Mich würde einfach mal interessieren, wie ihr das mit euren Hundis handhabt!
    Bekanntlich ist es ja so, dass Hunde unsere Körpersprache bzw. somit auch Sichtkommandos (z.B. Handzeichen) besser wahrnehmen als Sprache und leichter erlernen.


    Bei uns ist es so, dass ich für die gängigen Kommandos (Sitz, Platz, Fuß etc.) beides verwende, also z.B. Handfläche nach unten für "Platz" und er auch beides kennt.
    Viele Kommandos allerdings kennt mein Hund nur auf Sichtzeichen bzw. Körpersprache! Z.b., wenn ich anzeige, welchen Weg wir jetzt gehen, dass er auf die andere Seite des Weges wechseln soll, weil ein Jogger kommt, dass er von der einen Seite neben mir laufend auf die andere wechseln soll... Natürlich sage ich dann auch immer etwas dazu, aber mehr so "wir gehen da rüber", oder "hüpf mal da hoch" oder so einen Schmarrn :)


    Einige wenige Kommandos, die nicht auf Sichtzeichen gehen (Komm her, Warte) gibt es nur als Wortkommando.


    Wir kommen so ganz gut zurecht und durch die Welt - allerdings habe ich mich gefragt, ob bei so einer Vorgehensweise irgendwo ein Nachteil steckt, den ich noch nicht erkannt habe? Z.b. fällt mir auf, dass mein Hund immer rel. lange braucht, wenn er ein neues Kommando lernt, seine Handlung mit dem Kommando zu verbinden. Meine Körpersprache zu lesen fällt ihm viel leichter. Auch könnte ich mir vorstellen, dass es einmal hinderlich sein könnte, wenn man einen Hundesport betreiben will wie z.B. Obedience, wo keine Sichtzeichen erlaubt sind. Oder spricht sonst noch irgendeine Theorie gegen Sichtzeichen?


    Ich bin gespannt auf eure Antworten und Erfahrungen,


    ~Felis

    Hallo! :)


    Wow, das hört sich ja nach einer richtigen Problemliste an... Viele Gute Tipps hast du ja schon bekommen!
    Ich wollte eher noch was allgemeines dazu sagen. Würde ich in deinen Schuhen stecken, würde ich die ganzen Probleme erstmal nach Prioritäten orden. D.h., versuche herauszufinden, was dich gerade am meisten stört und arbeite die Problem der Reihe nach ab. Das hat den Vorteil, dass du den Rest ersteinmal getrost ignorieren darfst, ohne schlechtes Gewissen! Er zieht an der Leine, ja und? Das tun so viele Hunde! ;)


    Dann versuche, dir zu EINEM Problem Tipps (hier) einzuhohlen, evtl. in einem neuen Thread ("Mein Hund bellt und ist aufgeregt, wenn es an der Tür klingelt").


    Und eines noch: ich glaube, dass du (unabsichtlich natürlich) viel zu hohe Ansprüche an deinen Hund stellst! Bist du mit ihm vielleicht sogar unzufrieden? Hast das Gefühl, dass er einfach nicht mit dir zusammenarbeiten will, dass er manchmal einfach völlig übertreibt? Solche Gedanken sind nicht einfach aus dem Kopf zu verbannen, aber du musst hier deine Einstellung ändern!


    Beispiel: ihr habt schon erreicht, dass der Hund sich beim Klingeln hinsetzt und nicht mehr bellt, auch wenn er nervös ist. Na, das ist doch wunderbar!! Hierauf könnt ihr aufbauen!! Der nächste Schritt darf halt nicht so groß sein, dass er es nicht packt! Der Sprung von so einer gestellten Situation in eine reale ist einfach viiiiiiel zu weit!


    Noch ein Beispiel: er hat es nicht "gerafft", als du ihm das Futter versteck hast. Das ist keine Übung, sondern soll euch beiden Spaß machen!! Also, lass dir was einfallen, damit ihr beide an euren Aufgben wachsen könnt! Zeige ihm das Futter, evtl. im Futterbeutel, und nicht die gleichen ollen Leckerlis wie immer, sondern super Käse, Nudeln, Bierschinken oder meinetwegen Rinderfilet! ;) Dann gib ihm eine Kostprobe, "mensch, super, schau mal, was es hier tolles gibt...", lasse ihn absitzen und lege das Futter ein paar Meter entfernt in Sichtweite hin! Das kapiert dein Hund bestimmt auch! ;) Erst dann wird langsam versteckt, wenn er zugucken kann, dann auch, wenn er dich nicht beobachten kann!


    Ich wünsche dir ganz viel Energie, dass ihr aus eurem Loch wieder herauskommt, und du dir den Spaß an deinem Hund wieder zurückeroberst! Klappt etwas nicht - Pech gehabt! Du hast zuviel erwartet, ein Hund ist ein Hund und denkt anders als ein Mensch.
    Macht das, was euch Spaß macht und freu dich an jedem kleinen Erfolg.


    Lieben Gruß und viel Glück


    ~Felis

    Hallo Tinator! :) Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, aber zu deiner letzten Begegnung mit dem Ridgeback würde ich gerne was sagen!


    Erstmal will ich fragen, wie du dich verhalten hast, als alles vorbei war und der Ridgeback weg?! Gerade bei jungen Hunden (Mimo ist ja noch nicht so alt, oder?) ist es superwichtig, dass man direkt im Anschluss an soetwas ein suuuupertolles Spiel anfängt, den Hund in höchsten Tönen lobt und dafür sorgt, dass gute Stimmung aufkommt und der Hund ein wenig Energie ablassen kann.


    Und dann solltest du dafür sorgen, dass sich Mimos Angst nun nicht manifestiert. So ein Erlebnis kann ganz schönen Eindruck machen. Auch wenn du nicht verstehst, was genau in der Situation passiert ist und warum - glaube einfach mal und versuche nachzuvollziehen, dass Mimo eine Riesenpanik hatte, auch wenn es "eigentlich nicht schlimm" war (mein Hund hat Angst vor der Staubsaugerdüse, wenn diese auf der Treppe liegt - warum?? Es ist einfach so, auch wenn ich es nicht nachvollziehen oder begründen kann). Versuche, in den nächsten Tagen so viele positive Begegnungen mit Hunden/Rüden wie möglich zu haben, das muss nicht gleich Kontakt zu dem anderen Hund bedeuten. Notfalls reicht auch, dass er den anderen Hund wahrnimmt und gleich darauf ein Riesenkäsestück ins Maul geschoben bekommt oder mit Spieli spielen darf oder was auch immer am tollsten für ihn ist...


    Auch solltet ihr dem Ridgeback nochmal begegnen, halte einen großen Abstand zu ihm ein (soweit als nötig, 15, 20 meter oder mehr), notfalls locke Mimo mit ganz toller Stimme mit dir mit und lauf rückwärts weg, dan gibt es Superlecker bis der andere vorbei ist.


    Ich wollte dir das nur schreiben, weil eine Freundin von mir in einer ganz ähnlichen Situation steckte mit ihrem Rüden, und sich eine richtige Angstaggression bei ihrem Hund verfestigt hat. Sie ist nun in der Verhaltenstherapie mit ihrem Hund und daher kommen auch die Tipps. So etwas sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen und lieber vermeiden als später mühsam auskurieren.


    Viel Glück mit deinem Hübschen! :)


    Lieben Gruß
    ~Felis

    Hallo Jennja und Bela!


    Ich kann euch bei eurem Problem zwar nicht weiterhelfen, aber ich war mit meinem Border Collie bei Lynn Hesel in der http://www.hundeschule-dreamteam.de/


    Lynn hat selbst auch einen Border. Bisher habe ich im Münchener Raum noch keine bessere Hundeschule / Trainerin gefunden, ich habe ein paar ausprobiert. Leider (leider leider) ist es mir mit den Öffentlichen jetzt zu weit, bis nach Freising rauszufahren, wir sind umgezogen. Aber du scheinst ja bereit und mobil zu sein! ;)


    Viel Glück auf deiner Suche nach "eurer" Lösung,


    ~Felis

    Hallo ihr alle!


    Danke für die lieben Worte! :) Naja, es ist schon Blut geflossen und es wird wohl erstmal ein doller blauer Fleck bleiben, aber nicht so schlimm, dass ich jetzt zum Arzt müsste. Richtig "zugelangt" hat er wohl nicht - und unter meinem Adrenalinstoß hab ich eh erst 50 m weiter gemerkt, dass er mich überhaupt erwischt hatte. ;)


    Gerade eben sind wir dem Pärchen übrigens noch einmal begegnet - diesmal war der Hund aber an der Leine, gottseidank! Die Frau scheint gelernt zu haben. Anscheinend wohnen die auch ganz in der Nähe, ich habe sie zumindest aus dem Haus gehen sehen. Oder sie ist nur zu Besuch *hoff* (wir wohnen auch noch nicht so lange dort und kennen noch nicht jeden Hund/Halter).


    Also, zu euren Lösungsansätzen:


    Leinenbegegnungen komplett zu vermeiden halte ich für schwierig bzw. unmöglich. Denn selbst wenn ich auf die andere Straßenseite ausweichen würde, würde meiner pöbeln, falls er "dumm angemacht" wird.


    Ich habe meinem Hund allerdings zB. beibringen können, an der Leine (!) brav, dh. mit Blick zu mir, an Gartenzäunen und Toren vorbeizugehen, selbst wenn da ein Hund daheim ist und wild bellend sein Revier verteidigt. Klar gibt es oft eine Schrecksekunde, weil die Hund ja oft recht plötzlich heranstürmen, aber dann nehme ich meinen ruhig auf die andere Seite und sage "nein". Das funktioniert, denn er hat gelernt, dass es hinterher eine tolle Spielrunde mit seinem Schnurball gibt! Dafür würde er alles tun! ;)


    Das Problem hierbei ist allerdings, dass ihn so eine Situation doch extrem hochpusht. Er sieht zwar dann zu mir, aber ist trotzdem ziemlich stark erregt. Hinterher, wenn ich nicht aufpasse, gibt es oft eine Übersprungshandlung - zB. wird der nächste Hund, der uns begegnet, dann angegangen, obwohl der nicht provoziert hat, oder er versucht einem Jogger hinterherzurennen (was er sonst wirklich nicht macht/darf).


    Ich denke mir, dass ich es mit anderen Hunden an der Leine evtl. so auch schaffen könnte - auch wenn der andere pöbelt, geht er "für seinen Ball" dran vorbei. Ich frage mich nur, ob er dabei wirklich das richtige lernt?! Ich habe Angst, dass dadurch auch Begegnungen mit netten Hunden an der Leine als etwas Besonderes markiert werden, wofür sich Aufregung auf jeden Fall lohnt. Die Kombi "aggressiver Hund + Ball" regt ihn nämlich viel mehr auf als nur der Ball, den ich auch im normalen Training als Belohnung einsetze.
    Außerdem kommen Situationen an der Leine auch oft viel plötzlicher - ein Hund kommt um die Ecke, steigt im gleichen U-Bahn Abteil ein etc. Bei den Hunden hinterm Zaun hatte ich meine "Übungsstrecken", bei denen ich vorher die Konzentration meines Hundes bündeln konnte.


    Was meint ihr dazu? Habt ihr vielleicht noch andere Ideen??


    Liebe Grüße,


    ~Felis

    Hallo liebes Forum!


    Nachdem wir beim Thema Leinenaggression schon viele Fortschritte gemacht haben, bin ich nun an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr weiter weiß.


    Das Problem ist, dass mein Rüde (unkastriert, 20 Monate) an der Leine z.T. recht extrem reagiert. Ganz typisch halt: er wirft sich in die Leine mit Riesenbürste, bellt und fletscht die Zähne. Dies hat er eine Zeitlang bei fast allen unbekannten Hunden gemacht.


    Mittlerweile ist er durch Training (auch im Freilauf) viel entspannter geworden und begrüßt Hunde auch an der Leine freundlich - SOLANGE diese auch freundlich sind! Er fängt von selber also nicht an, aber wehe, der andere Hund zeigt Zeichen von Aggression oder Dominanz (kurzes Zähnefletschen, starrer Blick etc.). Dann geht's wieder rund!


    Gerade eben hatte ich dann echt eine besch* Begegnung, die leider auch nicht gut ausgegangen ist: ein etwa gleich großer Hund (ich meine, auch ein Rüde) kam - ohne Leine - auf dem Gehweg auf uns zu. Beide waren ruhig bis etwa 2m zwischen ihnen waren. Dann erstarrten beide, der andere bleckte kurz die Zähne und beide stürzten los. Blöd war nur, dass der andere nicht angeleint war und daher immer wieder "angreifen" konnte! Damit hatte meiner wohl nicht gerechnet - er verzog sich zwischen meine Beine, ich musste ihn nicht festhalten sondern versuchte, den anderen zu erwischen (die Besitzerin war leider nicht sehr reaktionsschnell, hatte ihren Hund schon gegriffen, lies ihn dann wieder los etc.) Meiner begnügte sich damit, bei einem Angriff zwischen meinen Beinen hevorzuschnappen, wobei er mich leider auch am Bein erwischt hat. :(


    Ich bin mir sicher, dass dieses Verhalten nicht "Dominanz"bedingt ist. Im Freilauf ist meiner ein eher vorsichtiger Hund, der dominanten Hunden aus dem Weg geht und versucht, zu beschwichtigen.


    Wie würdet ihr nun weiter vorgehen??


    Lieben Dank & viele Grüße


    ~Felis

    Hallo :smile:


    Ich habe leider noch nicht den ganzen Thread gelesen, deshalb entschuldigt bitte, wenn ich etwas wiederhole, was schon als Argument erwähnt wurde.


    Allerdings wollte ich von einem Patienten erzählen, der vor ein paar Tagen während meines Praktikums in unsere Praxis kam:
    Es handelte sich um eine junge Hündin, die (Auflage der Tierschutzorganisation) vor ihrer ersten Läufigkeit kastriert worden war. In die Praxis (übrigens eine Fachpraxis für Reproduktionsmedizin) kam sie wegen eines Harnwegsinfektes, der bei uns diagnostiziert wurde. Leider konnten wir die Hündin ersteinmal weder untersuchen noch behandeln - ihre Vaginalöffnung war schlichtweg zu klein, um die normalen Untersuchungsinstrumente aufnehmen zu können. Dies war bedingt durch die Frühkastration, bei der der äußere Geschlechtsapparat oft unterentwickelt bleibt. Schlußendlich mußten wir die Hündin, die übrigens etwa die Größe eines propperen Jack Russels hatte, sedieren, um sie überhaupt untersuchen zu können und vaginal ein Zäpfchen zur Entzündungshemmung eingeben zu können. Die Hündin musste über Nacht bei uns auf der Station bleiben, und die Besitzer haben sich große Sorgen um sie gemacht.


    Meine Chefin (wie gesagt, eine Fachtierärztin auf dem Gebiet) lehnt Frühkastrationen ab. Gesäugetumoren seien in den seltensten Fällen bösartig und die OP zur Entfernung von Gesäugekomplexen ein fast geringerer Eingriff als eine Kastration. Nach ihrer Erfahrung (und sie hat wirklich viele Tiere kastriert) ist die hormonelle Entwicklung, die erst mit dem Einsetzen der Geschlechtsreife voll zum Tragen kommt, für die physische und psychische Entwicklung eines Tieres unbedingt positiv förderlich. Sie hat übrigens auch keine vorgefertigte Meinung Pro/Kontra Kastration.


    Diese Geschichte wollte ich euch nur mitteilen, weil ich sie wie gesagt erst vor ein paar Tagen erlebt habe und nun heute zufällig über diesen Thread stoße.


    Viele Grüße


    ~Felis