Ein wirklich interessantes Thema, ich habe doch tatsächlich einige Leute wiedererkannt.
Nur eine noch nicht.
Meine Mutter.
Sie mag eigentlich keine Tiere und es hat sehr lange gedauert bis ich dann einen Hund haben durfte. Er hat nix gekostet (war ein "Unfall" im Ort) und ich versprach mich immer um ihn zu kümmern, zusammen mit meinem jüngeren Bruder. Am Anfang hieß es "Muss ich einmal mit ihm raus, wohnt er in der Mülltonne" Harte Worte. Ungefähr ein 3/4 Jahr war es auch so, ich hab ihn erzogen und meinen Bruder angeleitet. Er war nicht perfekt erzogen, er hatte aber immer Spass dabei und kam auf jedes "Hier" angesaust wie ein Wirbelwind. Er war überall dabei.
Doch dann hat meine Mutter ihre Meinung irgendwann geändert. Am Anfang durfte ich ihn nicht mehr überall mit hin nehmen, dann wurde sich nicht mehr an meiner Futterpläne gehalten....
Und das ist meine Mutter und Idefix heute:
Er hat ständig Futter im Napf und wenn wir mit unserem zu Besuch komme und den Napf erst mal wegstelle (da unserer so was ja nicht stehen lässt) heißt es der arme Idefix wird verhungern.
Sein Futter verteidigt er mit allem was er hat. "Das ist aber normal", sagt meine Mutter, auch dass er meine Bruder schon gebissen hat. "Er hat ihn geärgert."
Der Hund rennt immer 5 km voraus und hört einfach nicht auf "Hierfußkommauszumir" Er schaut noch nicht mal. "Er hat halt seine eigenen Willen."
Bringen ihn wieder Leute vorbei, weil er auf dem Mittelstreifen der Hauptstrasse saß (bestimmt schon über 10x) heißt es unter Tränen "Ich kann ihm doch nicht jede Freiheit nehmen."
Ach ja, seit dem meine Eltern ihn (aus Versehen, wirklich) beinahe im Urlaub auf dem Campingplatz vergessen haben, bekommt er als Trost immer seinen eigenen Hamburger bei McDoof.
Ich finde es peinlich, wenn man im Restaurant das halbe Essen unter den Tisch schmeist und der Hund es liegen lässt, weil er so verwöhnt ist und der ganze Bode ist versaut! Und am Schluss - natürlich - muss man den Teller zum abschlecken noch runterstellen.
Da ein Hund ohne das Ausleben seiner Trieb ganz dolle unglücklich wird, hat meine Mutter einfach mal eine "Freundin" organisiert für ein kleines Schäferstündchen (und Papa musste das ganze ja knipsen, war ja sein erstes Mal).
Für andere Gelegenheiten hat er eine großen Plüschwal. Da meine Mutter ihn immer sehr dolle lobt, wenn er ihn "benutzt" macht er das jetzt am liebsten, wenn ganz viele Gäste da sind, bevorzugt beim Essen.
Loben hilft, er hatte wegen einer Verletzung einen Verband an der Pfotze und meine Mutter hat es geschaft, dass er sich den Verband nicht mehr abnehmen lassen wollte, weil er so viel Aufmerksamkeit dafür bekommen hat.
Versuche ich meiner Mutter zu erklären, dass Schokolade, Kuchen, Sahne, Nudeln mit Bratensosse, Kekse und Chips nix für einen Hund sind erklärt sie mir: "Auch wir essen nicht immer nur das was gut für uns ist" Schade, dass ihm schon 5 Zähne gezogen werden mussten. Lag bestimmt am kalkhaltigen Wasser.
Sie behauptet auch, dass unser Hund bösartig ist, weil wir ihm rohes Fleisch geben. "Das kann auch gar nicht gut sein, da er Blähungen bekommt, wenn ich ihm was vom Kuchen abgebe." (Da wurde ich etwas laut!)
Wenn Idefix alle Leute, die ihn den Hof kommen wie ein Wahnsinniger anspringt und verbellt und alles was am Zaun vorbei geht mit lautem Gekläffe verfolgt wird, dann beschützt er natürlich nur.
Das er den Rollladen beim Runterlassen immer noch wie ein Verrückter anbellt, liegt auch sicher nicht daran, dass meine Mutter dazu in höchsten Tönen anfängt "Nein" zu kreischen.
Ich ignoriert euren Hund manchmal, wenn er was angestellt hat? Idefix bekommt "Korbarrest" (Obwohl das ja schon fast witzig ist.)
Zusammengefasst: Sie meint es nur gut, aber mir sträuben sich die Nackenhäärchen. Der arme Hund!