Hallo,
ich versuche mal zu schreiben wie ich Kijani gefunden habe,was mir erzählt wurde und wie es dann wirklich war,vielleicht kann der eine oder andere daraus etwas für sich ableiten.
Also,ich habe alleine schon mal lang gebraucht meinen Mann davon zu überzeugen das ich ohne Hund niemals nicht leben kann.....
So kam dann die Frage auf welche Rasse/ Mischling für uns?
Ich beschloss dann mich bei versch.Tierschutzvereinen als Pflegestelle anzubieten,so konnten wir Hunderassen " testen " ohne den Hund gleich nehmen zu müssen um dann event.zu merken das er nicht zu uns passt.
Der erste Pfegehund war ein Boxer einer Tierschutzorg.man versicherte uns das er Kinder,Katzen u.Kleintiere kennt u.mag.....leider falsch,er mochte keine Kinder und wenn ich nicht allerheftigst dazwischen gegeangen wäre,wurde mein jüngster Sohn nicht mehr leben.
Der Tierschutz hatte dann leider kein Verständniss dafür das der Hund woanders untergebracht werden musste....ich wurde regelrecht beschimpft :irre: .
Naja,dann bekamen wir einen ganz alten Magyar Vizsla und hier merkten wir schnell,das ist der richtige Hund für uns oder eine Rasse / Mischling die ähnlich ist....also ein Jagdhund.
Leider blieb dieser Hund niht sehr lange bei uns, ich hatte mit dem Verein eh ausgemacht,Pflegestelle auf Lebenszeit,nur das die dann noch so kurz bei uns war hätte niemand mit gerechnet,Nimrod,so hiess er starb nach zwei Wochen,er war zu alt und zu schwach um nochmal richtig zu kämpfen,der einzige Trost,ich hielt ihn in meinen Armen als er starb.
Tja,dann kam Tag X als ich meinen Kijani im Internet fand,ich googelte unter Pointer abzugeben.
Da ich ja einen Hund mit guter Nase,kurzem Fell,nicht ganz so klein,ausgeglichenem Wesen,sehr freundlich zu Menschen aber dennoch zurückhaltend suchte.....er sollte ja zum Rettungshund ausgebildet werden!
Als ich ihn fand,bat ich um ein Bild,das wurde mir sofort geschickt,nach langem hin und her,nochmal Bücher lesen über die Rasse und schlaumachen welche bedürfnisse der Hund hat,beschl.ich mir ihn anzusehen.( Das hatte ich aber auch schon lange vorher getan )
Ich nahm eine gute Bekannte mit,die über Nacht schnell noch ein Buch über den Hund aus zweiter Hand durchblätterte um sich nochmal alles einzuprägen auf was man achten musste.
Dann stand er vor mir,so ganz anders als beschrieben,nicht durchtrainiert,sondern klapperdürr ( bei 65cm 21kg ),total unsicher und unruhig ( er sollte ganz ruhig sein ),bei jeder Bewegung seines Besitzers zuckte er zusammen,er war so verscüchtert das er mit 16 Monaten noch nicht mal sein Bein hob.
Laut seines Besitzers sollte er schon ganz gut hören,keinen Jagdtrieb haben und von Wild abrufbar sein.....Pustekuchen.
Als er ihn von der Leine lies,war er erst mal weg und kam auch nicht auf Zuruf ( wurde dann begründet das es nur heute so sei ),er fand in einer Dickung Rehe und da sah man dann auch wie wenig Jagdtrieb er hatte ,von wegen,ein Vollblutjagdhund!
DAnn haben wir uns sein Zuhause angesehen,die Türklinken waren hoch gestellt ( er würde aber keine Türen öffnen ),ha,ha...lache ich heute noch drüber wenn er mal wieder zu mir in die Toilette kommt .
Sein Korb war angekau,sei noch aus der Welpenzeit....auch nicht war,sein jetziger Korb ist auch angekaut,das hat er ganz am Anfang gemacht....jetzt nicht mehr.
Trotz allem nahm ich Kijani ( damals Pacco ) mit zu mir,denn im weiteren Gespräch erfuhr ich Dinge wo ich dann dachte der Hund ist überall besser aufgehoben als hier.Sein Herrchen hatte einen Termin zum Einschläfern für ihn!
Beim Einsteigen ins Auto machte er kein Theater,er jammerte nicht mal,er lag die ganze Fahrt still in seiner Box.
Zuhause angekommen,nahm er seinen angebotenen Platz,er frass ganz normal,keine Spur von Trauer weil er nicht mehr zuhause war.
Kijani war auch nicht ruhig,er war total aufgedreht und hibbelig.
Ich fing an mit ihm zu arbeiten,Nasenarbeit,Grundgehorsam,denn das kannte er alles nicht.
NAch ein paar Wochen hob er dann auch endlich sein Bein zum Pinkeln....
Heute nach einem Jahr kann ich sagen das es ein hartes Stück Arbeit war ihn so hin zu bekommen wie er jetzt ist.
Denn ein Jagdhund zu erziehen ist nicht unbedingt ein Kinderspiel,wenn man den Bogen raus hat,dann klappt es auch,aber meiner Meinung nach nicht mit den normalen Methoden einer Hundschule und schon garnicht mit Antijagdtraining.
Ich arbeite Kijani jagdlich,das heisst er lernt Apportieren,Schleppe,Fährte und darf auch auf Treibjagden Wild anhetzen,aber eben nur wenn ich es erlaube.
Seit Kijani so lebt ist er der typische Pointer,ruhig im Haus,freundlich zu Menschen,zurückhaltend u.niemals aufdringl.,draussen ist er ein Powerpaket,das renne und arbeiten will,aber nicht emhr alleine auf eigene Faust,sondern mit mir zusammen.
Er hat jetzt bei 65cm knapp 30kg,die hat er zugenommen weil sein Körper endlich zur Ruhe gekommen ist.
Jetzt im Sommer, mache ich mit Kijani die Jagdbrauchbarkeit,so lernen wir als Team beser miteinander zu arbeiten,der Hund wird viel besser ausgelastet,würde ich im übrigen jedem Jagdhundehalter zu raten.
Wenn alles klappt machen wir im Herbst dann auch die Prüfung.
Mein nächster Jagdhund wird aber als Welpe von einem guten Züchter kommen,niemals nicht nehme ich einen Hund vom Tierschutz oder aus zweiter Hand!
Liebe Grüße
Manu & Kijani