Beiträge von Grizzie

    Hallo@Julietta!


    Naja, sagen wir mal so: Ich lebe erstens in einer Gegend, die von Landschaftsschutzgebieten umgeben ist und in der es dementsprechend viel Wild gibt. Und eine Menge Leute hier arbeiten mit einem Teletakt. Leider erstens sowieso völlig falsch, weil tatsächlich immer nur auf den Knopf gedrückt wird, wenn der Hund schon fünfzig Meter hinter sich gelegt hat, zweitens sind andere Trainingsmethoden nie ausprobiert worden, drittens ist es das bevorzugte Ausbildungsmittel einiger Hundeschulen hier (die dann leider auch alle gar keine Ahnung von irgendwas haben, aber scheint sich gut zu verkaufen...).


    Und klar will ich, daß mein Hund nicht jagen geht! Aber das muß ich ihm doch auf eine ihm verständliche Art klarmachen. Und der Ansatz ist eben nicht, wenn er schon jagt...


    Zum anderen kommen diese Themen immer regelmäßig in allen Hundeforen vor und es gibt (zumindest nach außen hin) eigentlich oft nur zwei Fraktionen: Die einen, die alle Hilfsmittel ablehnen, die anderen, die sie nutzen.


    Was bleibt, ist mein Eindruck, daß sich aber weder die eine, noch die andere Fraktion überhaupt einmal mit dem Thema der richtigen Konditionierung auseinandergesetzt hat.


    Ich finde aber, wenn man sich schon streitet, dann sollte man zumindest wissen, wie es in den Grundsätzen richtig funktioniert.


    Und mal ganz ehrlich: Bevor mein Vermieter mir die Hundehaltung untersagt, meine Nachbarn mir die Hölle heiß machen, weil mein Hund ständig kläfft, würde ich vermutlich im Zweifelsfall auch ein Konditionierungsmittel austesten, WENN alles andere nicht gefunzt hat...


    Aber das darf man heutzutage ja auch oft nicht mal mehr zugeben - was ich genauso bescheuert finde :runterdrueck:


    LG,
    Jule

    Ich bin kein Befürworter des Teletakts.


    Es geht mir nur darum, daß die Konditionierung mit diesen Hilfsmitteln beispw. gegen das Jagen oft falsch gemacht wird.


    Es macht vom Konditionierungsablauf aber keinen Unterschied, um was für ein Hilfsmittel es sich handelt, der ist gleich. Egal, ob es sich um Discs, Sprayer oder Teletakt handelt. Es geht um die richtige Art der negativen Verstärkung und nicht darum, auf das "Knöpfchen" zu drücken, wenn der Hund schon jagenderweise unterwegs ist.

    ... richtig anwendet!


    Scheint ja ein Thema zu sein, das in allen Foren immer wieder vorkommt, das aber tatsächlich fast niemand wirklich verstanden hat. Leider... ;(


    Angewandt wird alles von vielen, manche trauen sich auch gar nicht, es überhaupt noch zuzugeben, aber von der richtigen Konditionierung wissen leider die wenigstens.


    Ich versuche, einmal die Grundregeln des Konditionierens "hundegerecht" zu erklären und die positiven als auch die negativen Seiten eines solchen Hilfsmittels darzustellen. Vielleicht hilft es einigen, vielleicht nicht, ansonsten wäre eine rein objektive Auseinadersetzung mit diesen Konditionierungsmitteln auch einfach mal wünschenswert.


    Unterscheiden möchte ich das "riesige" Problem Jagen und andere unerwünschte Verhaltensweisen wie Bellen, unablässiges Jaulen, Unrat fressen u.ä.


    Punkt eins: Jagen/Unrat fressen tw. ebenso


    Neben den Tatsachen, daß einige Hunderassen mehr zum Jagen neigen als andere (verlassen sollte man sich darauf aber nicht :wink: ), daß es oft am Grundgehorsam schon mangelt, der Hund nicht ausgelastet ist und blöderweise meistens mehrere Faktoren zusammentreffen und man den Halter eigentlich schon fragen muß, ob er sein Tier überhaupt verstanden hat, besteht oftmals das Problem der falschen und unsachgemäßen Konditionierung...


    Es geht NICHT darum, dem Hund einen Sprayer umzutüddeln, mit Discs zu bewerfen, mit einem Teletakt zu elektrisieren, sobald er anfängt, irgendwas zu jagen/ zu fressen:


    Es gilt im Zweifelsfall, ganz woanders anzusetzen.


    Nämlich erstens beim Rückruf, der ja ganz offensichtlich nicht klappt, und den man mittels eines neuen Signals noch einmal ganz von vorn aufbauen sollte. Und zweitens beim Abbruchsignal, das bei Nichtbefolgung negativ belegt wird. Z.B. mittels Discs.


    Es geht nämlich gar nicht primär darum, den Hund vom Jagen bzw. Unrat fressen abzuhalten, sondern um die Befolgung eines Kommandos, dessen Mißachtung negativ belegt wird...


    Warum?


    Manche Hunde sind viel zu schlau, um zu generalisieren. Heißt: Woher soll der Hund wissen, daß Hasen jagen zwar mit einem Sprühstoß belegt wird oder Hasenköttel fressen, aber warum denn auch beim nächsten Mal Rehe jagen oder Wildschweinscheiße fressen? War doch kein Hase oder Hasenköttel...


    Ergebnis ist: Man sprüht und sprüht, scheppert und scheppert bei jeder Gelegenheit und jedem potenziellen Opfer/Shit und Hund stumpft entweder völlig ab (und macht dann lustig weiter, passiert ja nix weiter...) oder mutiert zum abgewrackten Nervenbündel.


    Richtig wäre, ein Abbruchsignal mittels Hilfsmittel zu konditionieren: Also im ersten Schritt bspw. Futter auszulegen, dessen Aufnahme mit dem Abbruchsignal belegt wird und dann aufgrund Nichtbefolgung mit dem Hilfsmittel sanktioniert wird.


    Es geht eben gerade NICHT darum, die ursprüngliche Handlung (jagen, Unrat fressen) als solche zu bestrafen, sondern die Nichtbefolgung des Abbruchsignals. Damit der Hund weiß, woran er ist und nicht überlegen muß, ob Kaninchen erlegen erlaubt ist, aber vielleicht Rehe nicht. Ob man das verlorene Käsebrötchen fressen darf, aber Pferdeäpfel eventuell nicht.


    Wo ist man dann wieder?


    Richtig! Beim Thema Konsequenz und Durchdrücken von Kommandos...




    Punkt zwei: Bellen und Winseln


    Wenn es nicht um die bekannten Verlustängste geht (genügend Hunde heulen oder bellen aber erstaunlicherweise nicht, weil sie Angst haben, sondern weil sie gewohnt sind, immer und ständig im Mittelpunkt zu stehen und einfach ihr Mißfallen darüber kundtun, wenn sie es mal nicht sind), KANN man im Zweifelsfall anonym konditionieren:


    Das sollte aber nicht mittels eines Anti-Bell-Halsbandes mit Selbstauslöser von Statten gehen, sondern wirklich mit einer Fernbedienung, die man vor der Wohnungstür z.B. auslöst.


    Grund: Selbstauslösende Geräte reagieren auf einen bestimmten Geräuschimpuls, der gar nicht vom Hund ausgelöst werden muß, sondern auch vom Hund nebenan oder der vorbeifahrenden Straßenbahn.


    Grundsätzlich gilt: Hunde, die Angst vor irgendwas haben (ob es nun vor Angst "verjagen" ist - kommt öfter vor, als Mensch glaubt - oder sie aus Panik bellen u.ä.), sind nicht mittels eines Konditionierungsmittels für die unerwünschte Handlung zu bestrafen:


    Wäre sicherlich auch für jedes Kind eine prima Vorstellung, wenn es von Mama jedes Mal auf die Nase bekommt, nur weil es sich im Dunkeln fürchtet, oder???


    Daß aufgrund Geräuschempfindlichkeit, Schreckhaftigkeit etc. nicht jedes Hilfsmittel für jeden Hund geeignet ist, man oft schon durch Übungen am Grundgehorsam, konsequentes Verhalten im täglichen Umgang, durch postive Bestärkung erwünschten Verhaltens, genug Auslastung usw. die grundlegenen Erfolge erzielen kann, soll hier nicht primär Thema sein:


    Mir geht es hier wirklich nur um den "richtigen" Einsatz von Hilfsmitteln.


    Benutzen tun sie sowieso mehr als es zugeben :wink:


    Ich finde es nur blöd, daß viele (egal, ob sie sich über die Benutzung generell aufregen oder selbst Hilfsmittel gebrauchen), von der sachgemäßen Anwendung leider keine Ahnung haben...


    Viele Grüße,
    Jule

    Sie ist zweieinhalb. Allerdings habe ich mit ihr keine Probleme (mehr), auch wenn sie recht dominant ist und gern immer mal wieder ihre Grenzen testet. D.h., ich weiß, wie ich mit ihr und ihren Problemen umzugehen habe und arbeite, seit ich sie habe, ständig mit ihr.


    Ich weiß aber, daß die Halter ihrer Geschwister massive Probleme haben und die Tiere tw. schon mehrmals wieder in der Vermittlung waren, alle sehr aggressiv sind und ein Tier deshalb schon eingeschläfert wurde.


    Deshalb mein Interesse...


    LG,
    Jule

    Hallo libra!


    Ich muß zugeben, daß ich kein Freund von Hundeplätzen bin. Insbesondere denen, wo Schutzhundesport betrieben wird oder Agility(soll sich niemand angegriffen fühlen, aber ich habe zuviel schlechte Schutzhundevereine gesehen und bekloppte Hunde beim Agility...).


    Ich glaube aber auch, ganz ehrlich, daß mir niemand, egal ob Agility oder Schutz, eine ertnsthafte und realistische Einschätzung des Malinois geben wird. Dafür unterscheiden sich die menschlichen "Ansprüche" viel zu sehr vor denen des Tieres.


    Was ich jedenfalls inzwischen herausgefunden habe ist, daß die Malinois mitttlerweile ein nervlich kaputtes Zuchtprodukt (auch des VDH) sind, die hyperaktiv, nervös ohne Ende, völlig unsicher und grundsätzlich mißtrauisch gegenüber Fremden sind.


    Genau der Hund, den man für Agility braucht... *huch*


    Um noch mal auf mein Kreuzungsexemplar zurückzukommen: Sie ist schwierig, weil sie Führungsqualitäten einfordert, auch und gerade wenn sie unsicher ist. Ich bn ganz bestimmt kein unsicherer Hundeführer, aber wir kämpfen immer wieder. Bei den Wurfgeschwistern meiner ollen Tante ist es nicht anders: Da wird trotz massiver Unsicherheit gerade um die Führungsqualität gerungen und gekämpft.


    Und das paßt einfach nicht. Zumindest nicht in der Intensität und bei Menschen, die wissen, wie sie damit umzugehen haben.


    Ich will es auch gar nicht auf diese spezielle Kreuzung zurückführen, die mangelnde Sozialisierung ist sicherlich wichtiger. Zumindest bei meinem Hund und ihren Geschwistern.


    Aber ins Grübeln kommt man schon :runterdrueck:

    Hallo @all!


    Finde hier keine eigene Rubrik für Rassen, deshalb hier:


    Es gibt ja Rassen, die sollte man wohl tunlichst nicht miteinander kreuzen. Herdenschutzhunde und Hütehunde z.B.


    Nun bin ich bei einer neuen Hundetrainerin, die meinte, daß auch Am. Staff- Malinois eigentlich eine sehr unglückliche Kreuzung wäre: Staffordshire deswegen, weil sie sehr selbstbewußt und eigenständig wären, Malinois deswegen, weil sie ungefähr so arbeitsintensiv wie ein Border wären. Nur auf andere Art... Aber fordernd ohne Ende, immer Aufgaben brauchen, nervös sind etc.


    Zudem war ich auf einem Seminar, was die Malinois quasi schon als die neuen "Problemhunde" nach den Bordern angesprochen hat.


    Ich würde nun eigentlich gern wissen, ob entweder wer auch so eine angeblich "explosive" Mischung Zuhause hat. Oder mir mehr über gerade den Malinois sagen kann. In Büchern über Hunderassen findet man darüber meist nichts, im Netzt wird er als zwar arbeitsintensiver, ansonsten aber pflegeleichter Hund dargestellt. Das entspricht aber leider weder meinen Erfahrungen, noch dem, was meine Hundetrainer über diese Rasse zu sagen hatten.


    Ich würde ganz gern mal die "negativen" Seiten eines Malinois aus erster Hand kennenlernen.


    LG,
    Jule

    Nee, Erfahrungen in Babelsberg kann ich nicht vorweisen :freude:


    Aber vor zwei Wochen war ein Filmteam bei meinen Freunden, die eine private Tiervermittlung betreiben. Und kein einziger Hund hat sich unter "Filmbedingungen" nur annähernd so benommen, wie er eigentlich sollte *gg*


    Wir sind jedenfalls alle nicht castinggeeignet *haha*

    Was für eine Art von Wesenstest war denn das? Ein rassespezifischer von einem Zuchtverband oder warum warst Du beim Wesenstest?


    Ich denke aber, auch wenn Du enttäuscht bist, daß der Richter recht hat: Wenn es darum gehen soll, daß der Hund unter Ablenkung hört, müßt Ihr wohl noch arbeiten. Das ist z.B. auch Sinn der Sache bei der Begleithundeprüfung oder beim Hundeführerschein.


    Wie habt Ihr denn vorher trainiert? Habt Ihr das auch unter Ablenkung von anderen Hunden, Passanten und an wechselnden Orten gemacht?


    Liebe Grüße,
    Jule

    Ich schließe mich Anij (teilweise) mal an.


    Aber es dürfte sicherlich um noch einiges schwieriger sein, einen Hundesitter für ein Tier zu finden, daß ohnehin schon aggressives Verhalten aufzeigt. Das sollte man also auch unter dem Aspekt der Interessen des potenziellen Hundesitters sehen.


    Was ich aber als ständiges Problem sehe: Ob der Hund nun mangels Auslastung aggressiv ist oder aus anderen Gründen - ein solches Tier erfordert leider nun einmal Zeit, Arbeit und Training. Gegebenfalls auch wesentlich mehr als ein "normales". Das Zeitproblem bleibt als solches also bestehen...


    Um es objektiv und wertfrei zu betrachten: Wenn auf Dauer nicht abzusehen ist, daß der Hund mehr Beschäftigung und/oder gezieltes Training bekommt, sollte man sich ganz realistisch doch die Frage stellen, ob man dem Tier gerecht werden kann und man wirklich der richtige Halter ist. Oder andere Menschem dem Hund mehr bieten können als man selber in der Lage ist. Ein Hundesitter ist prima, um die Zeit des Alleinseins etwas zu verkürzen, aber die Probleme bearbeiten muß eigentlich der Halter...


    Liebe Grüße