Zitat
Und meine Hunde sind super sozialisiert, vertragen sich mit jedem. Werden von allen Hunden sowie den dazugehörigen Menschen gemocht. Ich gehe immer sehr entspannt spazieren und fürhle mich sehr wohl. Und wenn ich mich auf einem Spaziergang ärgern sollte, dann eventuell über Menschen die keione Hunde haben. Aber mit einem Hundehalter habe ich wirklich noch nie Probleme gehabt. Also, wer macht hier etwas falsch ?
Und das ist der Unterschied: Das kann man mit Hunden machen, die gut sozialisiert sind und auf ebensolche Exemplare treffen.
Es gibt aber nun einmal genug Hunde, die nicht gut sozialisiert sind. Sicherlich liegt das in vielen Fällen an vorangegangenem Fehlverhalten des Menschen.
Aber wenn man mit solch einem Hund arbeitet, um das Defizit im sozialen Kontaktbereich wieder auszumerzen, ist es nicht unbedingt hilfreich, wenn jeder ohne Rücksicht seine Hunde aufeinander losläßt. Es ist nun einmal nicht immer davon auszugehen, daß die Halter ihren Hunden keinen Kontakt zu anderen ermöglichen wollen, sondern im Gegenteil an Kontaktphobien und/oder Aggressionsverhalten arbeiten. Und gerade im Bereich der Phobien ist eine reine Konfrontation oft absolut kontraproduktiv, weil der Streßfaktor erhöht und die Verknüpfung von z.B. fremde Hunde=Panik noch mehr intensiviert wird.
Unsere Gesellschaft züchtet sich ohnehin immer mehr Problemhunde heran: Sei es durch den Trend, Hüte-, Herdenschutz- oder Jagdhunde als reine Familienhunde zu halten, ohne für Alternativen zu sorgen, durch immer mehr Hunde, die tatsächlich nur angeleint raus dürfen, weil man in der Großstadt wohnt und keine Zeit oder Lust hat, mit seinem Hund mal rauszufahren, durch zuviele absolut uninformierte Hundehalter, die nicht mal einen Ansatz von Wissen von Hunderziehung und Hundebedürnisse haben oder durch den eigentlich postiven Aspekt, daß sich immer mehr Leute Hunde mit Vorgeschichte aus dem Tierheim holen.
Man kann aus diesen Gründen einfach nicht davon ausgehen, daß man immer und ständig nur auf gut sozialisierte Hunde trifft. Und deshalb ist es doch im Interesse aller Beteiligten einfacher, mal eben nachzufragen, ob der Kontakt zwischen zwei Hunden erwünscht ist. Gerade auch im Interesse der Hundehalter, die an Problemen arbeiten.
Was Deine Beschreibung des Dingo-Rudels angeht: Ich finde es immer etwas fragwürdig, wenn "künstlich" Gegebenheiten geschaffen werden, die so vielleicht in freier Natur gar nicht auftreten würden. Da sähe die Rudelzusammensetzung eventuell ganz anders aus. Im Gehege ist kein Abwandern möglich, die Rudelzusammenstzung ist ursprünglich von Menschenhand vorgenommen worden etc. pp. Man beobachtet Verhalten in künstlich geschaffener Umgebung, aber nicht die "Natur".
Und letztendlich: Da Hunde, die draußen aufeinander treffen, gar kein tatsächliches Rudelverhalten aufweisen, würde ich persönlich auch nicht dulden, daß ein extrem panischer Hund noch von anderen Hunden fertiggemacht oder gemobbt wird.
LG,
Jule