Beiträge von Josefa


    Bist Du Dir sicher, daß Du bei der Belastungs nicht eher ohne Gürtel und Hose dastehst und die drei Hübschen dann über alle Berge sind?


    Entschuldige bitte, aber bei der Vorstellung mußte ich lachen :???: :D


    Sehr gute Methode ist auch das Binden der Leine um einen Baum und dann abwarten, daß der Feind vorbei geht. Geht allerdings nur bei vorhersehbaren Feindberührungen (alles schon erlebt).


    Ich für meine Fälle setze in solchen Fällen meine Absätze als Bremsanker ein und versuche meinen Hund direkt am Halsband zu halten. Nicht zu empfehlen sind dabei Pfennigabsätze, da diese leicht abbrechen, auch wenn man die Furchen dann gut zum sähen von Getreide oder ähnlichem nehmen kann ...


    Ansonsten gilt es sich die physikalischen Gesetze zunutze zu machen und dem Hund keine großartige Hebelwirkung zu gewähren. Gefährlich ist es aber auch definitiv, sich die Leine irgendwo rumzuwickeln. Da habe ich schon üble Verletzungen gesehen, im Endeffekt kann dann durch so etwas mehr passieren, als wenn man die Leine losläßt. Neben den Quetschungen und Ähnliches habe ich schon Leute erlebt, die sich dadurch, daß sie nicht loslassen wollten, schwere Hexenschüsse, eingeklemmte Nerven, schmerzhafte Wirbelverschiebungen etc. zugezogen haben. Kann ich auch nicht empfehlen, da das häufig sehr langwierig und schmerzhaft ist (und wer geht so lange dann mit dem Hund raus und beschäftigt ihn? ;-))

    Um ehrlich zu sein, gehorcht unser Hund auf "Sitz" und "Platz" überhaupt nicht. :ops:


    Wenn man das Wort "bitte" in einem Befehl vergißt, bekommt man von ihm keine Reaktion. Statt "Platz" heißt es dann bei uns: "Legst Du Dich bitte hin" oder "ablegen bitte", für "Sitz" heißt es dann: "Setzt Du Dich bitte hin" und wenn es wirklich schnell gehen soll "Sitz bitte" oder wenn er nur mal vorgelaufen ist: "Artos, wartest Du bitte mal auf uns" oder "Könntest Du bitte wieder kommen".


    Je länger ich hier lese, komme ich zu dem Schluß: Irgendwie haben wir die Erziehung unseres Hundes falsch angefaßt... Aber er gehorcht und das auch trotz der langen Befehle recht schnell (zumindest manchmal :D ) :roll:


    Wobei ich auch sagen muß, daß sich das alles im Alter eingeschlichen hat. Früher waren die Befehle auch prägnanter...


    Beim nächsten Hund wird dann alles anders (oder doch nicht :???: ). ;)

    Das ist ein ganz seltsames Phänomen: Mein Hund hat mich da mal aufgeklärt:


    Ganz plötzlich fällt der Mensch in eine dem Hund völlig unbekannte Sprache. Unser Hund hat sich immer beklagt, daß wir auf einmal hebräisch gesprochen hätten, so könnte er ja gar nicht richtig arbeiten!


    Nur uns ist das nicht aufgefallen, daß wir so multilingual veranlagt waren, aber es erklärt schon, weshalb sie von jetzt auf gleich völlig unerklärlich diese "Arbeitsverweigerung" an den Tag legen, oder?
    :???:


    :D

    Wahrscheinlich hatten wir nur Glück, weil die Hunde in der Nachbarschaft fast noch etwas verrückter, bekloppter waren. Nachbarn von uns mußten Ihren Hund immer in einen Raum einsperren, der keine Vorhänge hatte, die bis zum Boden gingen (wir haben nur Fenstertüren). Madame hat sich regelmäßig in den Vorhängen fast erhängt. Sie fand es toll, sich dort einzuwickeln und zu warten, bis die Besitzer wieder kamen. Leider war sie dann teilweise bewegungsunfähig und mußte dann so 2-3 Stunden aushalten. Der Lerneffekt trat nie ein.


    Von daher galt/gilt unser Hund auch noch als normal. Du siehst, es ist alles eine Sache der Relation.


    Wenn Artos bei Besuch seine fünf Minuten hatte und diese länger als eine halbe Stunde andauerten, dann haben wir ihn auch in seinen "Ruheraum" gebracht, im dann praktisch eine Auszeit verabreicht, damit er wieder runter kommt und sich beruhigt. Er spulte sich dann unheimlich auf, da war es manchmal wirklich sinnvoller, ihn mit seiner Decke in einen Raum zu befördern, indem er nichts mitbekommen hat. Nach einer gewissen Zeit (fünf - zehn Minuten) kam er dann auch ruhiger wieder.


    Ich habe das Gefühl, daß man mit ihm eher wie mit einem kleinen Kind umgehen mußte. Gewisse Dinge, die meine Mutter schon bei uns angewandt hatte, halfen bei ihm wirklich. Er legte auch eine Raffinesse an den Tag, um Unsinn anstellen zu können, so daß man wirklich "mitdenken" mußte, um es im Keim zu ersticken. Dabei war er nie böswillig, sondern einfach nur ein Lausbub.


    War eine witzige Zeit, das muß man sagen ;) Jetzt ist er etwas ruhiger (wir müssen nur aufpassen, daß er nicht das Fundament des Gartenhäuschen ausbuddelt oder sich unter dem Auto herbuddelt), auch ein bißchen weiser (aber nur ein ganz kleines bißchen) und dreht bei Besuch immer noch so ab ;-)


    Es besteht Hoffnung, aber ruhig wird Dein Hund wohl auch nie wirklich werden ;-)

    Da wir auch einen Labrador-Deutsch-Drahthaar-Mischling haben, erzähle ich Dir mal ein bißchen was von unserem Hund:


    - er ist ein ziemlicher Jagdhund
    - er ist ein unheimliches Temperamentsbündel
    - er ist der Meinung, er ist der Chef im Ring
    - er ist sehr einnehmend, alles gehört ihm, jedes Grundstück auf dem er läuft, jeder Mensch, dem er vorgestellt wird, einfach alles
    - er ist unheimlich intelligent


    Er ist, um es kurz zu machen, eine sehr explosive Mischung.


    Aber:
    - er hat den "Willen, zu gefallen" (ich nenne es mal so)
    - er ist unheimlich geduldig


    Das alles mußt Du für Dich nutzen.


    Du mußt ihn intelligenzmäßig auslasten, dazu gehören Apportierspiele, aber auch um die Nase zu fördern, Suchspiele. Unser Hund wurde früher jagdlich geführt, er hat aber nicht die entsprechenden Prüfungen. Er wurde aber immer gerne genommen, wenn es ums Apportieren und Suchen ging (insbesondere in Verbindung mit Wasser).


    Er benötigt auch viel Bewegung. Du mußt zusehen, daß er auch dahingehend ausgelastet ist.


    Unser Hund z.B. kann nur ordentlich an der Leine laufen, wenn er toben durfte. Er mußte seine überschüssige Energie erst einmal loswerden (es reichten 5-10 Minuten). Wenn wir das Haus verlassen hatten, freute er sich so sehr, daß es gar nicht möglich war, ihm das ordentliche Laufen beizubringen. Er lief zwar an der Leine, aber hatte einen gewissen Radius. Persönlich bin ich der Meinung, daß mein Hund nicht sofort an der Leine ordentlich laufen können muß, er muß erst ein bißchen überschüssige Energie loswerden.


    Beim Austoben versuch ihn immer wieder auf Dich zu beziehen, daß Du der Mittelpunkt bist. Er wird, auch wenn er nicht perfekt an der Leine läuft, eher mal auf Dich achten.


    Mache während der Spaziergang ein paar "Gehorsams-" Übungen. Versteck mal einfach was von Dir, lass ihn suchen, arbeiten.


    Besuch ist nach wie vor ein schwieriges Thema. Menschen, die er kennt, werden überschwänglichst begrüßt, Menschen, die ihm aber etwas skeptisch gegenüberstehen (weil sie keinen Umgang mit Hunden haben) oder auch Kinder, werden gemessener begrüßt und in Augenschein genommen. Da differenziert er sehr stark.


    Wichtig ist für Dich noch, daß Du weißt, daß Dein Hund erst einmal kaum ruhiger werden wird. Er ist ein Temperamentsbündel und will unheimlich gefordert werden. Auch heute noch (mit fast 12 Jahren) benimmt er sich wie ein kleines Kind, tobt, spielt, buddelt, daß man denken könnte, er wäre gerade mal 3. Allerdings sind die Ruhephasen, die er auch unbedingt benötigt, mehr geworden.


    Da fällt mir ein: Neben der Aktion, die Du in sein Leben bringst, mußt Du auch immer wieder beachten, daß er auch wieder "runterkommt". Das Spaziergänge auch zum Schluß hin ruhig sind, er dort die üblichen Übungen macht und mal ruhig im Haus liegt. Wird er zu aufgekratzt, kann er sehr unausstehlich werden. ;-) Dein Hund muß auch mal "gezwungen" werden, sich zu beruhigen. Bei uns durfte er z.B. den Besuch (den er kannte und der ihn kannte, ausgiebig begrüßen, aber anschließend mußte er auf seinen Platz).


    Ich finde, es sind tolle Hunde, die einen unheimlich fordern, die aber recht unkompliziert sind, weil sie auch einiges verzeihen (mal einen Tag nicht so auslasten, weil man krank ist, ist auch kein Problem).

    Da bin ich ja beruhigt, daß noch jemand dieselbe Erfahrung gemacht hat wie ich. Bei uns ist es jetzt so, wie Savoyarde beschrieben hat:


    Mein Derzeitiger macht das recht theatralisch: Blick zum Objekt der Begierde - Blick zu mir - Blick zum Objekt - Blick zu mir und ...


    Das "und weg" kommt dann, wenn er von uns die Erlaubnis bekommen hat ("Du darfst", er ist also ein Diät-Hund ;-)). In dem Fall dann z.B.: Ja, Du darfst heute ins Wasser. Schup, ist er dann weg. Darf er mal nicht, ist das auch kein Problem. Denn er weiß im Endeffekt, er darf das nächste mal wieder (wie bei Yuliboy). Er weiß, er hat seine Zeiten und seine Möglichkeit, sich auszutoben und Mist anzustellen, aber er weiß auch, wenn ich nein sage, heißt das auch nein (für dieses Mal).


    Ich habe daher auch die ähnliche Erfahrung wie Yuliboy gemacht. Und kann es nur empfehlen, Sachen geregelt zuzulassen, aber nie alles immer zu verbieten. (natürlich gibt es auch Sachen, die bei uns komplett tabu sind, aber austoben gehört da nicht zu)


    Ich finde, wichtig ist es seinen Hund zu kennen und zu wissen, warum er etwas macht. Dementsprechend dann handeln.


    Mir ist hier eines aufgefallen, die Erziehung des Hundes wird nach gewissen Schemata abgehalten: z.B. die Schleppleine, damit er lernt, nicht abzuhauen, bei Fuß zu gehen, etc. Klappt es mal nicht, wird das ganze wiederholt. Ich finde jetzt nicht, daß das eine schlechte Maßnahme ist, aber manchmal denke ich, geht so eine Maßnahme an der Intelligenz des Hundes vorbei. wie Savoyarde beschrieben hat, weiß der Hund doch häufig ganz genau, eine Situation einzuschätzen und sein Herrchen auch mal auszutricksen (jetzt nicht negativ gemeint). Er weiß, wann man die Möglichkeit hat, korrigierend einzugreifen und wann nicht (bzw. meint es zu wissen). Schließlich sind die Hunde ja keine doofen Tiere. Ich denke, daß man daher (ebenso wie bei der Kindererziehung) manchmal zu etwas überraschenden Maßnahmen greifen muß, um deutlich zu machen, daß er einem nicht so einfahc auf der Nase herum tanzen sollte. Einfach mal zwischendurch etwas aus dem Affekt handeln (nein, keine Schläge) und so dem Hund auch noch etwas überraschendes bieten, so daß er merkt, daß nicht immer alles so vorhersehbar ist, was das Herrchen/Frauchen da so veranstaltet.


    Das wäre mein Rat in dieser Geschichte (oder generell).

    Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, aber uns hat eine für den Hund völlig unerwartete Reaktion geholfen, ihn vor dem unkontrollierten Los-Sprinten bei Spaziergängen zu bewahren.


    Als unser Hund das allererste mal einfach losgesprintet ist (ich hatte ihn gerade abgerufen und wollte ihn anleinen), habe ich in meiner Not (vielbefahrene Straße in der Nähe), die Leine hinterher geworfen (nein, nicht getroffen, aber so, daß er sich schon erschreckt hat). Von da an war für ihn klar: Unkontrolliert loslaufen ist nicht, erst fragen. Er wußte in dem Moment, daß er auch auf Entfernung noch für mich erreichbar war.


    Wahrscheinlich war das aber auch eine andere Situation (ich weiß nicht, was der Auslöser war). Vielleicht nicht gerade so, wie es sein sollte, diese Erziehungsmethode, er hatte aber keine Angst vor der Leine anschließend, etc.


    Alternativ kann man vielleicht auch einen Schlüsselbund werfen, das klirrende Geräusch hinter dem Hund ist für ihn ungewohnt und erzeugt zumindest schon mal Neugierde und Aufmerksamkeit. Dann abrufen und mit einem Leckerchen belohnen.

    Labbylady, Du sprichst mir aus der Seele. Unsere Hunden scheinen sich sehr ähnlich zu sein. Ich habe auch schon häufiger mal Flug gespielt, weil mein Hund meinte, er müßte den anderem Rüden zeigen, wer der Herr ist und ich etwas abgelenkt war. Frag nicht, wie viele Absätze dabei schon abgeschliffen wurden (aber in kürzester Zeit war der Hund immer wieder ruhig).

    Ich stimmen denjenigen hier zu, die sagen, daß man erst nur mit der Frau sprechen sollte.


    1. Ein Hund kann sehr wohl lediglich auf Rüden sehr aggressiv reagieren, bei anderen Hunden/Menschen sehr verträglich sein (habe selbst so ein Exemplar. Frage auch immer, ob der Gegenüber ein Rüde oder ein Hündin ist, mit einem Rüden lassen wir ihn nicht spielen, da provozieren wir nichts), mit allem anderen ist es absolut kein Problem


    und
    2. finde ich die Zusammenführung an der Leine etwas unglücklich, zumal uns es auch mal passiert ist, daß unser Hund in so einer Situation eine Hündin nicht erkannt hatte. Als sie sich das nächste Mal frei begegnet sind, war das kein Problem.


    3. kann ich mir wirklich vorstellen, daß es einfach eine Reaktion war. Es ist keine gute Art und Weise, einen Hund in der Situation zu schlagen, aber aus Deinen Erzählungen wirkte sie etwas hilflos und überrascht. Ich für meinen Teil weiß, daß ich auch mal im Affekt falsch gehandelt habe. Mein Hund hat mir dann sehr schnell gezeigt, daß das so nicht geht und ich habe gelernt, mit solchen Situationen umzugehen. Aber das muß man auch erst einmal lernen.


    Viel Erfolg bei dem Gespräch!

    Gebe zu, daß das schon etwas heftig ist.


    Allerdings war das bei mir ein Standart-Spruch, wenn jemand mit einem nicht angeleinten Hund mir entgegen kam und sich weigerte, meiner Bitte folge zu leisten. Unser Hund war ausgesprochen gestört nach einigen Beißattacken und hatte seine "Feinde". Wir haben ihn soweit bekommen, daß er die eigentlich, andere Rüden ignoriert hat, aber wenn sein Gegenüber ein "falsches" Signal gegeben hat Ich habe mir vorbehalten, daß ich nicht weiß, wie mein Hund reagiert und die Rücksichtnahme andere erbeten.


    Gerade in der ersten Zeit nach der heftigsten Beißattacke (ein Boxer, der freilief, hat ihn aus dem Hinterhalt von hinten angegriffen und fast totgebissen), war jeder Spaziergang für ihn und für mich eine Tortur. Er mußte erst wieder Vertrauen finden und lernen auf die Signale der anderen zu reagieren. Wenn er einen Rüden sah, ist er schon auf die Barrikaden gegangen. Und dann hat er mich auch mal locker 2 m mitgeschleift, bis ich ihn beruhigt hatte.


    Es hat viel Zeit, Zuwendung und Übung bedeutet, aus dem aggressiven, verschreckten Hund wieder einen gelassenen, sich selbst und mir vertrauenden Hund zu machen. Aber während dessen habe ich auch von dem ein oder anderen Hundehalter verlangt, daß er seinen Hund an die Leine nimmt und mir die Möglichkeit gibt, gelassen, vorbei zu gehen.


    Ich bin nie blauäugig durch die Gegend gerannt, habe aufgepaßt und versucht, möglichst viel Routine in die Begegnung mit anderen Hunde zu bringen, aber ich konnte nie für die Reaktion garantieren und habe daher jeden gewarnt und gebeten, seinen Hund aus der Schußlinie zu bringen und nichts zu provozieren. Wie hätte ich es sonst üben sollen, daß nicht alle Rüden "Feinde" sind? HS gab es bei uns nicht in der Nähe, bzw. waren die Lehrmethoden nicht meine.


    Soll man, nachdem ein Hund ohne Schuld so geworden ist, ihn wegsperren? Irgendwie muß man üben und man muß auch mal rausgehen. Sicher ist es sehr gefährlich, wenn man den Hund wirklich nicht mehr halten kann, aber sie hat Dich wenigstens gewarnt. Das ist mehr als viele andere Besitzer tun, deren Hunde nicht beherrschbar sind. Sie kennt das Problem und versucht offensiv damit umzugehen. Ich finde, so etwas sollte man auch mal anerkennen. Auf der einen Seite wird hier über die Leute geschimpft, die das Verhalten ihrer Hunde verharmlosen, auf der anderen Seite ist es auch nicht recht, wenn man Bescheid sagt, daß man ein Problem hat und um Rücksicht nahme bittet. Mir sind letztere lieber. Niemand ist perfekt, aber dann will ich das auch wissen.


    Wenn mich jemand vorher warnt, dann glaube ich ihm auch und gehe nicht weiter. Alleine schon in dem Interesse meines Hundes.


    Jetzt dürft Ihr anfangen zu steinigen ;)