Da hast Du ja alle guten Voraussetzungen.
Deine Erwartungen werden auch bestimmt erfüllt.
Die Jungjäger-Ausbildung und die Jagdhundeausbildung sind nur zwei verschiedene Paar Schuhe. Man muß nicht unbedingt Jäger werden, um seinen Hund jagdlich auszubilden. Umgekehrt muß man als Jäger nicht unbedingt einen jagdlich ausgebildeten oder brauchbaren Hund haben.
Mein Teckel war ein alter Stadthund. Als ich ihn übernahm mußte er lernen sich im Wald zu bewegen. Einem Stadthund nur an das Gelände zu gewöhnen war schon sehr witzig.
Dann hat er mal ein Rudel Damwild gejagt und konnt einfach nicht verstehen, dass die den Waldweg verlassen. Er hat ganz bedrippelt hinterher geguckt.
Mit der Lauf-Koordination auf Waldboden hat es auch nie richtig hingehauen. Und Blaubeerinseln waren immer ein suspektes Hindernis für ihn.
Nu aber zurück zum Beagle.
Es gibt bestimmte Eigenschaften, die mein Beagle als Welpe mitgenommen hat, die mein Teckel nie gelernt hat. Dazu gehört die Orientierung im Gelände. Gipsy findet mich im Wald, egal wo er mich verlassen hat. Er folgt seiner Spur, dann meiner und ist wieder da. Ich kann nicht sagen, wie man das einem älteren Hund beibringen kann. Gipsy hat es von Welpe an gelernt.
Die am besten zu übende jagdliche Arbeit ist, denke ich die Fährtenarbeit. Fährtenarbeit ist Fleiß, Gehorsam und Motivation. Für die Gebrauchshundeprüfung habe ich ein knappes Jahr lang jede Woche mindestens eine Fährte gearbeitet. Da ist es gut, wenn man nicht alleine ist. Zusätzlich den Grundgehorsam und Stöberübungen.
Da habe ich mir eine Menge Arbeit gemacht. Und nach der Ausbildung fängt die Praxis ja erst an. Es kommen immer wieder Situationen die man einfach nicht trainieren kann. Das lernen hört für uns beide also niemals auf.
Ich kann jetzt nicht sagen ob Mantrailing oder Schweißarbeit zeitintensiver ist. Aber ich glaube beides muß man eben üben und es braucht viel Hartnäckigkeit vernünftige Erfolge zu erzielen.
Gipsy ist zwar auf Schweiß ausgebildet, aber das ist schon eine weile her, das wir wirklich eine Fährte gearbeitet haben. Bei einer schwierigeren Suche würde ich immer einen spezialisierten Hund anfordern. Es gibt immer jemanden der es besser kann.
Also es gibt wichtige Verhaltensweisen bei Gipsy die ich bei meinem Teckel so nie vermittelt bekommen habe.
Orientierung, Verhalten am Wild, Geländegängigkeit und situatives Verhalten. Es ist schon interessant, was ein Hund nur durch das Erleben der Welt alles an Erfahrungen sammeln kann, und wie er sie dann umsetzt.
Vielleicht bekommst Du die Möglichkeit in einer Jaghunde-Gruppe mitzugehen. Dann kannst Du auch besser entscheiden, ob das wirklich was ist, für Dein Beaglechen und Dich.