Hier ist mal ein Link für diejenigen, die glauben, dass die Wanderschäferei ein guter Schutz gegen den Wolf sei https://www.nordkurier.de/aus-…itansehen-1233418710.html
Beiträge von Maren
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Jaja, da sind wir wieder beim Thema Koppelschafhalter. Pfui. Wer macht denn so was! Wie gesagt, bei entsprechenden Sponsoren, die mir Irish Terrier ja noch nennen wird, bin ich dabei. Also, den ganzen Tag, bei den Schafen. Hach, das wäre zu schön, dann könnte ich auch einen Süddeutschen Schwarzen einsetzen. So einen hätt ich gern ja noch mal ... und ein paar Kangals. Und ein einsames Tal ohne Menschen und andere Hunde. So für mich ganz allein.
Dem schließe ich mich an. Ich nehme allerdings eher die großen wuscheligen weißen HSH. Die Pyrenäen Berghunde und die Harzer Füchse als Hütehunde finde ich auch toll. Dafür würde ich sogar Vollzeit arbeiten gehen ;-) Kann meine Kinder ja dann mitnehmen zum Hüten.
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Solange die Schafte nicht in engen Gehegen gehalten werden, kommt es meines Wissens seltener zu Blutorgien bei denen die Wölfe viele Schafe zutode beissen ohne sie zu fressen.
Und wie soll man das bewerkstelligen, die Schafe nicht in engen Gehegen zu halten? Ab wann ist es denn zu eng oder ab wie vielem qm nimmt die Zahl der Blutorgien beim Wolf ab?
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Macht es einen Unterschied, wo die Schafe eng und stickig in einen Schachthof gekarrt werden und ihnen dort die Kehle durchgeschnitten wird oder ob sie von einem Wolf in den Bergen, staatlich entschädigt, erlegt werden?
Hi
Das macht einen gewaltigen Unterschied, zumal der Schäfer dort oben keinen Einfluss darauf hat, welches Schaf stirbt und welches nicht. Auch macht der Wolf keinen Unterschied, ob es sich um trächtige Mutterschafe oder vielversprechende Zuchtschafe handelt. Und der staatliche Ausgleich (sofern er zumindest hier in Deutschland gezahlt wird) macht auch keinen Unterschied, ob es sich um Herdbuchtiere handelt oder Böcke, die für mehrere Hundert Euro versteigert werden können usw. -
Die Passage zeigt mir, dass Du die Arbeitsweise von HSH noch nicht in Gänze nachvollziehen kannst.
"Ist da noch ein E-Netz dazwischen, hat er wahrscheinlich Glück" ist so ein Satz, wo ich mir ratlos die Haare raufe, weil ich langsam nicht mehr weiss, wie man den Menschen klarmachen kann, dass die Hunde hinterm Zaun bleiben - egal, ob da 5 Feldhasen aussen Samba tanzen, ein Mensch Blödsinn macht oder der Wolf da steht.
Der hat kein "Glück", sondern der kann da einfach vorbei. Die Hunde finden es zu eng am Zaun nicht ganz so toll - eigentlich erschweren die Zäune die Arbeit für die Hunde sogar, die würden nämlich viel lieber schon auf Abstand den Abfangjäger spielen und dem Wanderer klar machen, dass er einen Bogen laufen soll. Der Zaun definiert den territorialen Anteil des Schutzverhaltens viel viel punktgenauer, als es ansonsten nötig wäre - denn sonst würde das Territorium der Hunde und Herde sich in Bewegung um diese rumwabern, aber nicht fix an dem Zaunpfosten links unten in der Ecke enden."Aber was ist, wenn die Jugendlichen sich nun auch einen Spaß mit dem Hund machen wollen. Der Spaß ist mit Sicherheit recht schnell vorbei."
Dann werden diese Jugendlichen die typische Arbeitsweise von HSH kennen lernen.
Die Hunde stellen sich zwischen Herde und Eindringling. Und verbellen, was das Zeug hält, wenn der Eindringling irgendwie doof ist. Auch mit Knurren und Bürste und Gebiß im Vollbild-HD-Modus. Das ist ihr Job.Rafft der das nicht, der Eindringling, gibt es Scheinattacken, die ein, zwei Meter vorher enden.
So besoffen kann selbst in Oberfranken niemand sein, dass er es nicht wenigstens DANN rafft. Wenn er Glück hat, lassen ihn die Hunde dann ziehen, wenn er Pech hat, verbringt er ein paar ungemütliche Stündchen i-wo am Zaun, bis der Schäfer kommt, weil die Hunde ihn keinen Mucks mehr machen lassen. Shit happens.
Schmeisst wer was gegen die Hunde - joah, dann kann es zum Anspringen und Umschmeissen kommen, dann kann es auch zu Abschnappverletzungen oder Kratzern kommen - aber echt jetzt, das ist wie sich besoffen im Regen in schwarzen Klamotten hinter ne Kurve auf die Strasse zu legen. Man bloss, dass die Hunde um Klassen netter mit einem umgehen, als das erstbeste Auto, was kommt.
HSH im Einsatz müssten mindestens genauso streng geschützt sein, wie die Wölfis - denn sie sind unverzichtbar für den Herdenschutz und die Idioten, die die Hunde absichtlich provozieren, müssten aufs Härteste bestraft werden.
LG, Chris
Sind denn alle HSH so wie Du es beschreibst? Ich meine, es gibt innerhalb der jeweiligen Hunderassen doch auch solche und solche. Je nach Charakter, Handling und Ausbildung usw.
"Die Passage zeigt mir, dass Du die Arbeitsweise von HSH noch nicht in Gänze nachvollziehen kannst.
"Ist da noch ein E-Netz dazwischen, hat er wahrscheinlich Glück" ist so ein Satz, wo ich mir ratlos die Haare raufe, weil ich langsam nicht mehr weiss, wie man den Menschen klarmachen kann, dass die Hunde hinterm Zaun bleiben - egal, ob da 5 Feldhasen aussen Samba tanzen, ein Mensch Blödsinn macht oder der Wolf da steht."Nee, ich kenne das Verhalten der Hunde wirklich noch nicht im realen Leben. Ich habe nur Filmberichte und Videos gesehen bisher. Diese Hunde sind halt recht rar. Gesehen habe ich live noch keine, geschweige denn kennengelernt.
Dennoch musst Du Dir wegen mir nicht die Frisur ruinieren Daher schrieb ich ja "wahrscheinlich Glück". Ich wusste es nicht sicher. Aber jetzt hast Du es mir ja erklärt und ich hab´s verstanden -
Du sprichst aber jetzt von Beissvorfällen mit HSH in der Schweiz oder von wo?
Ja genau. Dort müssen die Wanderer und Biker ja oft über die Weiden drüber.
Wie gesagt, es sind auch nicht die Hunde, die mir dabei Sorgen bereiten, es sind ja vielmehr die Menschen, die gerne mit ihren Köpfen durch die Wand wollen. Man zeige mir den Wanderer, der freiwillig zurückgeht und einen neuen Weg einschlägt, weil dort ein HSH die Schafe bewacht. Die erste Variante ist, der Wanderer kehrt um und beschwert sich lautstark überall, ruft Behörden an usw., dass so etwas ja nicht sein könne usw. und die zweite Variante ist, dass er irgendwie versucht, an dem Hund vorbei zu kommen. Ist da noch ein E-Netz dazwischen, hat er wahrscheinlich Glück. Sind die Schafe ausgebüchst, weiß ich es nicht so genau.
Auch waren schon Jugendliche auf meiner Weide und haben sich einen Spaß mit den Schafen erlaubt. An sich finde ich es toll, wenn der Hund gerade so etwas verhindern kann. Aber was ist, wenn die Jugendlichen sich nun auch einen Spaß mit dem Hund machen wollen. Der Spaß ist mit Sicherheit recht schnell vorbei.
Es gibt so viele Idioten da draußen und den Ärger deswegen hätte dann allerdings ich. -
Zudem gehen die Wölfe ja auch am hellichten Tag an Schafe, selbst wenn der Schäfer in unmittelbarer Nähe ist. Also Wanderschafherden sind auch nicht unbedingt geschützter unterwegs.
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Ich denke, der HSH ist der verkehrte Ansatzpunkt, Meinem Empfinden nach wird es mehr bringen wenn Schäfer wieder ( wie früher üblich) mit ihren Herden ziehen und die Herde nicht hinter einem Elektrozaun "abgestellt" wird.
Der Ausdruck "abgestellt" ist aber auch nicht sehr nett gewählt ;-)
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Doch, die machen Unterschiede und zwar ganz gewaltige.
Um in den "bis aufs Blut verteidigen"-Modus zu kommen, muss die Herde erst einmal angegriffen werden.
Das tun die wenigsten Wanderer - auch wenn viele Wanderer sich für die Hunde, die alles unter dem Gesichtspunkt Herdenschutz bewerten, überaus verdächtig verhalten. Solche Wanderer werden dann halt vehement verbellt. Bis ein HSH im Einsatz einen sich der Herde gegenüber aggressiv verhaltenden Wanderer ernsthaft verletzen würde, hätte der Wanderer viele, viele Chancen, sein Verhalten zu überdenken und den Rückzug anzutreten, sprich, man muss sich als Wanderer schon richtig ins Zeugs legen, um die Hunde zu sowas zu provozieren.Die Schweizer Herdenschutz-Jahresberichte zeigen leider, dass es tatsächlich solche Wanderer gibt - dort gibt es Pfefferspray gegen HSH, Steinwürfe und Co. Und auch bereits erfolgreiche Initiativen von Tourismus-Verbänden gegen HSH im Einsatz.
Und wenn man diese Jahresberichte richtig liest, stellt man fest, dass bei den durchschnittlich 20 durch HSH bei Wanderern verursachten Verletzungen im Jahr (200 Hunde sind dort plus-minus im Einsatz) fast ausschliesslich um Bagatellverletzungen handelt (Hämatome, Abschnappverletzung ohne Gegenbiss, Kratzer) - richtig interpretiert bedeutet das, dass sich die HSH auch bei massivem Fehlverhalten der Wanderer überaus moderat verhalten.Hi Chris,
Ich habe immer mal wieder von Beißvorfällen auf Wanderer, Fahrradfahrer usw. gelesen. Das ist halt schon etwas, was in Deutschland natürlich absolut verpönt ist und richtig Probleme machen kann. Gerade halt, wenn es eng ist und man kaum Ausweichmöglichkeiten hat. Oder eben halt Angriffe von HSH auf andere Hunde, die ebenfalls Probleme machen können. Die "bis aufs Blut" Ausdrucksweise ist natürlich hier etwas zu viel, das stimmt, allerdings ist halt die Bereitschaft doch dazu da.
Und Sorgen machen mir ja die Hunde nicht nur hinterm Zaun, sondern eben auch, wenn die Schafe mal ausbrechen sollten, und dann die Schafe und Hunde in der Weltgeschichte herumstreifen. Da weiß man halt nicht, was einen dann so erwarten kann.Ich weiß, dass die HSH keine blutrünstigen Bestien sind und im Grunde finde ich die Idee toll, solch einen imposanten Hund auf meiner Weide zu haben. Allerdings habe ich über sie keine ständige Kontrolle und sie sind noch dazu die meiste Zeit des Tages sich selbst überlassen. Bei einer fest eingezäunten, riesigen Fläche könnte ich mir das allerdings wirklich vorstellen.
LG Maren -
Hier in Deutschland ist es schon für den Wolf fragwürdig, inwiefern er in so dicht bebauten Gebiet an der richtigen Adresse ist. Genau die gleiche Frage stellt sich für den HSH. Ich überlege ja nun auch, was ich tun werde, wenn der Wolf hierher kommt. Aber ich habe ehrlich gesagt auch enorme Angst vor der Verantwortung mit einem HSH. Es sind ja Hunde, die ihre Herde bis aufs Blut verteidigen und die machen keinen Unterschied, ob es nun der Wolf ist oder ein Wandersmann. Wir haben hier nunmal kein weites Land, in dem sich Wolf, Hund und Mensch aus dem Weg gehen können. Irgendwann stößt man unweigerlich zusammen.
LG Maren