Beiträge von Maren

    Hi


    Ich sehe immer mal meine Hunde untereinander und die gehen ja nun wirklich nicht zimperlich miteinander um, wenn mal wieder ein Anschiss von Seiten einer meiner Hündinnen nötig ist.
    Daher ist Hundehaltung für mich z.B. auch nicht per se "schlecht", wenn man seinen Hund nicht nur "soft" erzieht, sondern auch mal richtig Druck machen kann.(körperliche Misshandlungen ausgenommen) Ich denke ein Hund, der klar in seine Schranken gewiesen wird, fühlt sich mitunter sicherer als so manch anderer Hund. Allerdings ist dieser Punkt auch in meinen Augen äußerst individuell und kommt auf den Halter und den Hund drauf an, was sie für Typen sind. Eines muss allerdings immer gegeben sein und zwar eine klare Linie in der Erziehung.


    Allerdings kann für mich auch ein schlecht erzogener Hund eine "gute" Hundehaltung genießen, wenn er seine Bedürfnisse sonst gut ausleben kann und der Besitzer zufrieden ist. Natürlich sofern er niemanden verletzt oder eine Gefahr von ihm ausgeht.


    Dagegen finde ich eine wirklich Vermenschlichung "schlecht". Dazu gehört für mich dieses Verhätscheln und Verwöhnen. Dieses Überschütten des Hundes mit "nur" Liebe. Das entspricht so gar nicht meinem Hundeverständnis und kann daher auch für mich keine "gute" Hundehaltung darstellen.


    Für mich kommt es auf die Gesamtumstände an. Und solange ich die gar nicht genau kenne, erlaube ich mir auch kein Urteil.
    LG Maren

    Hi
    Angeregt durch den Thread "Gefährlicher Hund" frage ich mich, was denn so für Euch eine "gute" Hundehaltung ausmacht.
    Wenn es nach der breiten Meinung zu gehen scheint, sind auf jeden Fall schonmal die Boxen tabu, das Kacken auf einen Balkon, das Spazierengehen am späten Abend.


    Ich frage mich nun, was ist denn mit Zwingern, Außengehegen oder das Verbringen der Tageszeit im Garten? Oder ist eine "gute" Haltung nur im Haushalt gegeben, am Besten noch auf der Couch bzw. ist der beste Hundehalter der, der seinen Hund auch im Bett schlafen lässt?


    Ich frage vielleicht etwas provokant, allerdings scheint Tierquälerei bei manchen schon sehr früh anzusetzen. Da frage ich mich halt, anhand welcher "guten" Hundehaltung da der Maßstab angesetzt wird?


    Ich z.B. fahre meist irgendwohin, wo kaum Spaziergänger sind. Nicht, weil es mit meinen Hunden nicht ginge, sondern weil ich einfach die Ruhe mag und nicht alle paar Minuten meine Hunde anleinen will (das tue ich per se aus Höflichkeit). Eine ebenfalls Border Collie Besitzerin, die nicht sehr weit von mir weg wohnt, und sehr gerne die Hauptgassirunden läuft (und der Hund wohlgemerkt sonst keine Auslastung hat), fragte vor etwas längerer Zeit mal meine Eltern, ob denn die armen Hunde bei nie nie raus kämen. Sie sähe mich ja nie :ka: Tja, so schnell kann es gehen, würde ich sagen. Ich lasse meine Hunde auch schonmal in ihren Autoboxen, wenn ich Besuch habe, der Angst vor Hunden hat (sofern ich es wettertechnisch verantworten kann) Ansonsten kommen sie in einen separaten Raum (meine Kinder können den aber schonmal aufmachen, daher ist diese Möglichkeit nicht ganz so sicher für den Besuch) Bin ich nun eine Tierquälerin? Für meine Nachbarin vielleicht, vor allem wenn sie die armen Hunde dann auch noch eingesperrt in den Autoboxen sieht :dagegen:


    Mal im Ernst, was macht für Euch eine "gute" Hundehaltung aus?


    LG Maren

    Was ich bei dieser Diskussion generell vermisse, ist, dass scheinbar wirklich über die Anlagen der Rasse geschwiegen wird. Es wird nur immer verallgemeinert über den "Hund" gesprochen. Und auch andere Rassen mit ins Boot geschmissen, um zu vergleichen. Soweit ich weiß, wurden diese speziellen Hunde für Hundekämpfe genutzt und demnach auch züchterisch selektiert. Sie sind sehr stark, haben eine hohe Schmerztoleranz und haben sehr breite Kiefer. Ihre Reizschwelle ist zum Glück normalerweise sehr hoch, so dass schon einiges passieren muss, bis die Hunde ihr Aggressionspotential zeigen. Wenn es dann allerdings zum Vorschein kommt, ist die Gefährlichkeit nicht von der Hand zu weisen.
    Insofern ist die Antwort auf das "warum" doch gegeben. Die Reizschwelle wurde durch etwas überschritten und dann verfällt der Hund in seinen "Beißtrieb". Er hatte insofern keine Absicht (was beim Hund ja eh nicht funktioniert. Hätten Hunde sowas wie Vorsatz für irgendwas, dann könnte man ja auch unser Strafgesetz heranziehen ;-) ) Er hat halt das gemacht, wofür er gezüchtet wurde. Festbeißen, nicht loslassen, das Gegenüber verletzen oder gar töten.


    Über den menschlichen Geschmack bei den Hunderassen kann man ja wirklich streiten und ob etwas sinnvoll ist oder nicht sowieso. Aber ist man einfach mal rational, gehört der Hund eingeschläfert. Es gibt durch falsche Haltung, schlechte Genetik und vor allem falsche Erziehung Hunde, die unheimlich schwierig im Umgang sind. Die eben auch nicht einfach zu trainieren sind. Das könnte also mitunter ein langer Prozess sein. Und gemessen an der Lebenserwartung des Hundes ist das eine verpuffte Energie, weil sie nicht wirklich zu einem akzeptablen Ziel führen wird. Kosten-Nutzen finde ich hier, auch wenn es um ein Hundeleben geht, wichtig. Denn sonst ist dem Hund einfach nicht geholfen, wenn man ihn nur wegsperren kann.
    Zudem verstehe ich nicht den Aufschrei nach den tollen Hundetrainern. Ist ja auch einfach, wenn man die Verantwortung so leicht abgeben kann. Ich jedenfalls wäre nie auf die Idee gekommen, diesen Hund nochmal in der Nähe eines Menschen sehen zu wollen. Wenn einer dieser Trainer von sich aus laut "hier" schreit, dann bitteschön. Aber es so generell quasi schon zu fordern, damit der Hund leben kann... nee
    LG Maren

    Nämlich dass ein Border sehr wohl zwischen Arbeit und Freizeit unterscheiden kann.

    Meine hätten mit der Unterscheidung jedenfalls Schwierigkeiten, wenn ständig die Arbeit vor ihren Augen hin und herläuft ;-) Der Trieb ist ja nicht erst da, wenn ich das "go" gebe.

    Ich wollte dort ja schon immer mal Urlaub machen. Aber das wird jetzt wirklich anvisiert ;-)
    Das muss ich sehen. Natürlich ist auch immer ein großer Teil erlernt und die Jungen gucken sich das Verhalten von den Alten ab. Aber ein anderer großer Teil ist eben auch ihr Trieb. Aber wenn er dort oben anscheinend gemäßigter ist...
    LG Maren

    ....oder hier wird gerade ein totales Drama um
    Eine Rasse erfunden, dass null Deckung mit der Haltung im Ursprungsland hat.
    Ich kann deine Beobachtungen übrigens absolut bestätigen.

    Dann dürfte sich so ziemlich ganz Hütedeutschland auf dem Holzweg befinden und alle Notorgas, den Border Collie betreffend, sind aus unserer Verdramatisierung heraus entstanden und bräuchten wir ja eigentlich gar nicht. Interessante These :hust:
    Oder Deutschland macht generell in der Haltung was falsch? Mmmmhhhhh :???:

    Die Frage ist, ob die Leistungszucht sich immer mit den ursprünglichen Zuchtzielen deckt. Hier sind BCs DIE Hunde auf dem Land, auf den Farmen, ob mit oder ohne Tierhaltung. Wie der DSH es früher in D war (und zum Teil heute noch ist).


    Vielleicht sollte man eine Rasse weniger an den 5-10% Leistungszucht festmachen - an den Spezialisten - als an ihrem Ursprung und wie und mit welcher Intention sie im Ursprungsland gehalten werden.
    Ich zweifle nicht mal, dass es hier auch "extreme" BCs gibt. Aber die Mehrheit ist es sicher nicht.


    Hi
    Ich glaube Dir das durchaus. Wie gesagt ich war noch nie in Schottland. Allerdings weiß ich, dass einige Hunde direkt importiert sind bzw. viele Generationen Insel in ihrem Pedigree haben. Dass es da so riesige Unterschiede gibt, kann ich mir gar nicht so recht vorstellen. Was ich mir vorstellen kann ist, dass die Hunde auf dem Hof einen Bereich haben, wo keine Tiere auf dem Hof direkt herumlaufen wie Hühner oder Enten. Wenn die Schafe außer Sichtweite sind, geht es natürlich auch. Insgesamt also eine reizarme Umgebung für den Hund.
    Wäre es anders, wäre ich doch schon arg verwundert. Denn wie soll ein entspannter Border Collie in ständiger Gegenwart von hütbarem Vieh plötzlich so umswichen, dass er es in bestimmten Situationen plötzlich mit aller Ernsthaftigkeit und Anspannung bis zum Umfallen tut. Das widerspricht sich ein wenig. Wenn es solche Border Collies aber tatsächlich gibt, dann "wow". Dann dürfte es viele Probleme mit dem Border Collie gar nicht mehr geben!
    LG Maren

    Hier in Schottland würdest Du nicht lange überlegen (viele der genannten Rassen bekommt man hier nicht), sondern Dir einen Border Collie holen. Das ist hier der Farmhund schlechthin, der all diese Aufgaben übernimmt.


    Allerdings hab ich hier im Forum so rausgehört, dass das die "Universal-BCs", die hier wirklich eine große Bandbreite vom Hüti über Hofwache bis zum Familienhund abdecken, in D nicht gibt, sondern nur echte Schaf-Spezialisten.


    Soll der Hund denn nachts draußen bleiben und wachen? Ist der Bereich dann komplett eingezäunt?


    Hi
    Echt? Das habe ich so noch gar nicht gehört. Ich war allerdings auch noch nie dort vor Ort. Wenn ich was gesehen oder gehört habe, dann meist, dass die Border Collies in Zwingern sind und eben nicht frei auf dem Hof herum laufen. Zumal sie ja nicht selbst entscheiden können, wann Arbeit angesagt ist und wann nicht. Oder haben die Hunde dort einen abgegrenzten Bereich fernab vom Vieh?
    LG Maren