Beiträge von Maren

    Ja, müßig finde ich es auch. Weil ich den Eindruck habe, dass so viele da ihr eigenes Süppchen Border Collie kochen und meinen, ihn neu erfinden zu müssen. Wenn man sich in den Linien auskennt, die Menschen und Hunde drum herum schon lange kennt usw. ist alles kein Problem. Aber für einen Neueinsteiger in das Metier, finde ich so eine Einteilung dann wiederum doch sinnvoll. Irgendeinen Faden brauchen diese Leute doch irgendwie. Gemeinsam haben die Border Collies in der Vielseitigkeit im Grunde nur den Rassestandard. Und der sagt mal rein gar nichts aus. Und dann mal zu sagen, dann guckt man sich die Züchter an, ist auch nicht so einfach. Es gibt so viele und wo fängt man an und hört man auf?

    LG maren

    Mir geht es ähnlich wie Cherubina : ich bin mit meinem Show-Border total glücklich und mittlerweile ist es mir auch egal, ob den wer belächelt (traf mich anfangs aber auch etwas). Enya ist jetzt 14 Monate, arbeitet toll, fokussiert und mit viel Wille mit, aktiv, aufmerksam, nett... ist im Alltag und im Rudel (und auch mit Fremden) total unkompliziert, ja, recht weich (bis sensibel, aber das mag, ich steh ja eigentlich auf Shelties xD), aber ich könnte da so nichts benennen, was mich stört oder sie für mich als Baustelle hat. Sie ist auch nicht stressanfällig und macht gut alles mit. So arg viele Border kenne ich ehrlich gesagt nicht, empfinde sie aber schon irgendwie als "Border light", wenn man so will.


    Was sie im Vergleich zu unserer sehr netten (!) Aussie-Hündin glücklicherweise zudem auch nicht hat, ist dieses Frustverhalten. Sonst finde ich Joey für einen Aussie sehr angenehm, aber Frust ist bei Joey ein Dauerthema und Enya kennt den irgendwie gar nicht. Und Enya ist viel fokussierter und überlegter in der Zusammenarbeit, was ich sehr zu schätzen weiß. Im Alltag ist Joey aber auch absolut klasse und macht alles entspannt mit, ist auch verträglich. Grisu ist dagegen extrem führungsintensiv und alles andere als einfach für mich. Und es gibt einfach für mich kaum Aussies, bei denen ich denke, ja, den würde ich auch nehmen wollen. Entweder vom Arbeitsverhalten/ der Arbeitseinstellung her oder im Alltag.

    Da hatte ich und meine Familie bereits leider zweimal Pech. Meine erste Showhündin war recht ängstlich und ging dann bei fremden Hunden und auch Menschen erstmal nach vorne. Nach wenigen Minuten legte sich das dann. Und die zweite Showhündin meiner Eltern ist nun genauso. Sicher spielen da auch ganz viel die Erziehung und die Sozialisierung usw. mit rein. Aber so ein gewisser Hang zur Vorsicht. Angriff und Verteidigung bestehen da schon. Irgendwie muss man da als Halter schon recht viel abfangen in der Führung. So etwas habe ich bei den Arbeitshunden bisher noch kein einziges Mal erlebt und da läuft in der Führung ja auch nicht immer alles richtig.


    Ich persönlich möchte hier in der Diskussion nichts schlecht machen, oder jemandem gar ein schlechtes Gewissen machen. Im Gegenteil. Ich finde es absolut berechtigt, wenn man genau nach einem bestimmten Typ Hund sucht, diesen dann auch zu bekommen. Die Showborder haben Attribute, die man bei keiner anderen Rasse in der Art findet und auch nicht unbedingt unter den Arbeitsbordern.

    Ich kenne mittlerweile auch den ein oder anderen, der ziemlich happy mit seinem Show Border ist und mir sind die Leute, die den BC NICHT für die Arbeit am Vieh haben wollen und sich dann nach einer vernünftigen Show Zucht umsehen, deutlich lieber, als die, die der Meinung sind, die AL BC sind deutlich klarer im Kopf und deswegen muss es unbedingt so einer sein...

    Ich finde genau diesen Punkt so schwierig. Ich weiß gar nicht, was ich besser finde. Wenn ich an Zucht denke, dann gucke ich in die Zukunft und stelle mir den "erwünschten" Hund vor. (Natürlich ist Zucht immer auch Entwicklung und hat in dem Sinne kein Ende)

    Ich schätze bei so manchen Showbordern ihre oft sehr zarte, anhängliche und liebevolle Art. Die ist schon auf ihre Weise besonders. Und ich finde manche von Ihnen auch ausgesprochen hübsch. Da gucke ich gerne mal hinterher. Aber wie wird es da weitergehen? Welche Veränderungen werden noch passieren? Wie werden sie mal werden?

    Das ist die Frage, die mich da total beschäftigt.

    Das empfinde ich bei den Arbeitsbordern etwas klarer, da als oberstes Ziel immer die Arbeit steht. Die Züchter lassen unter diesem Zuchtziel dann die Geschmäcker spielen und da gibt es viele unterschiedliche Typen Hunde. Aber nen Koppelgebrauchshund sollte das dann schon immer bleiben.

    Davon werden ja auch hin und wieder welche als "Pets" abgeben. Aber natürlich nicht in dem großen Stil, wie momentan der Bedarf ist.

    Solange in einer Frage steht, dass man einen "Border Collie" haben möchte oder jemand sich überlegt einen "Border Collie" zu kaufen, finde ich es schon wichtig, über diese Unterschiede aufzuklären, da es den einen "Border Collie" nicht gibt. Und bevor man sich über Verhaltensauffälligkeiten Gedanken macht, wäre doch überhaupt erstmal die Frage nach der Passung da und was genau man für einen Typ Hund im Auge hat. Je nachdem können die Unterschiede zwischen Aussie und Border Collie erheblich sein. Sie können aber auch recht dicht beieinander liegen.


    Es steht nirgends, dass Border Collies aus Nicht -Arbeitslinien nicht intelligent, leistungsbreit und gesund sein können. Aber jeder empfindet "Intelligenz" oder "Leistungsbereitschaft" anders je nach Anspruch bzw. Einsatzgebiet. Und entsprechend fällt dann auch die Zucht aus.

    Lg Maren

    Ich selber würde das Ganze aus einer anderen Blickrichtung sehen. Ich hatte noch nie einen Aussie, aber einen Border Collie aus Showlinie als Ersthund. Und die war alles andere als einfach. Bei dieser ganzen Umzüchterei auf Show, Sport, Farbe und was weiß ich alles, gehen so viele wunderbare Eigenschaften des Border Collies verloren und sie werden "anders" als ihr Original - bzw. sind die reinen Showborder genetisch bereits eine "andere" Rasse. Viele Hunde aus sportlich geführten Linien sind hibbel, spritzig und für meinen Geschmack sehr aufgedreht. Viele Showborder sind dagegen schon regelrecht plump, weniger "will to please", nicht mehr so arbeitsgeil bzw. ausdauernd, aber sensibel, gepaart mit einem nicht so starken Nervenkostüm. Es gibt sicherlich darunter auch "normalere" Exemplare, aber die muss man dann auch erstmal bekommen. Die Frage ist also, möchte man wirklich einen Border Collie? Dann würde ich persönlich nur das Original wollen mit allem drum und dran. Das macht die Rasse für mich aus, darin ist sie super und man braucht sich keine Sorgen um eine adäquate Auslastung machen. Dann wird die Züchtersuche auch nicht sooo schwer, da sie alles das gleiche züchten - nämlich Koppelgebrauchshunde.


    Aber das ist nur meine Sichtweise. Ich habe auch nichts gegen die anderen Typen. Nur sollte man um die Zuchten wissen und dass sie eben mitunter auch problematisch sein bzw. mit der eigentlichen Rasse gar nicht mehr zu tun haben können.

    LG Maren

    Ich lese viel von gewünschten Regelungen und Einschränkungen wie Deckbegrenzung, Fortbildungspflicht, keine Farbzucht, Wesenstest verpflichtend usw.

    Ich kann das total gut verstehen, aber die Frage stellt sich für mich eher, warum das nicht eh gemacht wird von den Züchtern? Und manchmal können mehr Einschränkungen und Verpflichtungen auch abschrecken und vielleicht genau das Gegenteil bewirken. Im Prinzip wünscht man sich doch in einem Verein sehr viele Mitglieder, die sehr viele unterschiedliche Hunde mit hineinbringen. Mit mehr Verpflichtungen, werden sicherlich auch die Leute weniger, schätze ich. Und ich kann es ein Stück weit nachvollziehen. So viel Kontrolle von oben wäre jetzt auch nicht das, was ich mir aussuchen würde. Man möchte sich ja selber entwickeln können, Erfahrungen sammeln, sich ausprobieren und eigene Wege gehen. Das macht für mich auch Zucht aus. Natürlich in dem Rahmen, dass das Rasseziel nicht verloren geht. Aber es dürfen ruhig schon verschiedene Typen erkennbar sein, finde ich, die man auch den Züchtern und deren persönliche Ziele zuordnen kann.


    Insofern wäre ich ganz klar für eine solide Aufklärung und Fortbildung im Verein , wo auch die Themen wie popular sires besprochen werden. Auswirkungen von Farbzucht, Beeinflussung des Wesens usw. Und das mit Zertifikat, mit welchen sich wiederum die Züchter präsentieren können. (So können auch die Kunden ersehen, wie engagiert die Züchter sind) Das würde ich aber als freiwillig ansehen. Vielleicht wäre auch ein abgestellter Zuchtprüfer eine Option. Eine Person, die regelmäßig Besuche bei den Züchtern auf deren Wunsch hin oder einmal jährlich verpflichtend vorbei schaut und Fragen beantwortet, Hilfestellung gibt, berät usw.

    Popular Sires, bzw. die Hunde, die auf dem Weg dahin sind, könnten ja wieder eine Gesundheitsüberprüfung nach soundsovielen Deckeinsätzen auferlegt bekommen inklusive ein Querschnitt seiner Nachkommen. Auch gut geführte Epilepsie Datenbanken sind da wichtig. Aber generelle Einschränkungen fände ich von vornherein nicht so gut. Denn wer entscheidet dann wieder darüber, wer wie oft und wen decken darf? Das wäre doch auch für ein nettes Miteinander nicht gerade förderlich und führt in eine gewisse Konkurrenz.


    Nu mal so ein paar Gedanken, die ich dazu habe.

    LG Maren

    Das denke ich mir. Das muss im Grunde noch nicht mal sein. Vorteil an Seminaren im eigenen Verband wären halt rassespezifischere Themen.

    Was ich meine und sicherlich auch Corinna ist überhaupt das fehlende Angebot, sich als Züchter rasseentsprechend weiterbilden zu können.

    Aber es gibt doch ein großes Angebot an Fortbildung.

    Für Züchter in der Regel kostenlos. Geht über Zucht/Genetik, Erbkrankheiten, Geburt- und deren mögliche Komplikationen. Welpenaufzucht/Beurteilung usw..

    Darf ich fragen, wer diese Fortbildungen ausrichtet?

    Ich habe dieses Thema auf meinen Zuchtverband bezogen. Da stimmt für meinen Geschmack sonst alles, nur fehlen eben solche Fortbildungsangebote.

    Der VDH bietet Seminare an, auch Neuzüchterseminare. Sowas finde ich in einem Verband toll.

    Ich mag diesen Zuchtverband auch. Was mir dort noch ein wenig fehlt: Die Bildung der Züchter ...

    Naja, das ist glaube ich überall so eine Sache... Aber das liegt ja auch an jedem einzelnen Züchter selbst. Selbst wenn man gezwungen ist Seminare etc. zu besuchen heißt da ja nicht automatisch, dass man sich auch wirklich mit dem Thema beschäftigt. Das muss auch jeder irgendwie selbst wollen.


    Ja, das stimmt natürlich. Was ich meine und sicherlich auch Corinna ist überhaupt das fehlende Angebot, sich als Züchter rasseentsprechend weiterbilden zu können. Ob man daran teilnimmt, bleibt ja jedem selber überlassen. Aber die Möglichkeit dazu fände ich toll. Es gibt einige Studien und Forschungsergebnisse, aber die für sich herauszufiltern und dann auch noch entsprechend anzuwenden ist schon einiges. Damit verbunden wäre auch ein Austausch von Erfahrungen sehr wünschenswert.

    Ich mag meinen Zuchtverband sehr gerne. Da müsste ich mir keinen Neuen backen :-) (Arbeitsgemeinschaft Border Collie Deutschland)


    Ich finde es wahnsinnig wichtig, dass das Zuchtbuch offen steht für Hunde mit herausragenden Leistungen, so dass sogar andersrassige Hunde, Mischlinge, Hunde mit Papieren aus anderen Vereinen oder papierlose Border Collie ins Zuchtbuch gehen können. Das vermindert den genetischen Flaschenhals und bringt neues Blut in die Zucht.


    Die erforderlichen Gesundheitschecks sind für meinen Geschmack ebenfalls ausreichend (HD, CEA, PRA und der allgemeine Check auf körperliche Mängel). Alles darüber hinaus liegt im Ermessen des Züchters. In meinem Verband gibt es zudem eine Epilepsie-Datenbank und ein großes Zuchtbuch mit allen wichtigen Daten über die jeweiligen Hunde.


    Die Erfahrung zeigt, dass Hunde dauerhaft nur dann wirklich gesund sind und ein stabiles Nervenkostüm haben bzw. wesensfest sind, wenn diese auf Leistung gezüchtet werden. Zucht auf das Aussehen ist dagegen dauerhaft nicht sehr förderlich für eine Rasse. Da gehen zu viele Eigenschaften verloren.


    Was ich mir wünschen würde wären Informationsveranstaltungen für Neuzüchter oder Züchter im Allgemeinen, die sich weiterbilden wollen in punkto Erbkrankheiten, Hüteanlagen usw. und wie man in der Zucht am Besten damit verfährt, auf was man unbedingt achten sollte usw. (Ich denke, dass wäre mal ein Punkt für die Jahreshauptversammlung, den ich mal vorschlagen könnte :-) )


    LG Maren