Beiträge von Maren

    Hi


    Dies hier habe ich ganz am Anfang geschrieben


    Zitat

    Allerdings empfinde ich Agility bei so manchem Border Collie als contraindiziert


    Wo ist denn da die Pauschalisierung?


    Zitat

    Und ja - ich finde dieses Rumgezicke von Leuten wie Maren, die ohne wirklich Ahnung zu haben, einfach Behauptungen aufstellen einfach daneben.


    Autsch!!!
    Da wurde ich ja ziemlich missverstanden. Oder ich sollte meine Art zu Formulieren nochmal überdenken!


    bordy: Genau das wollte ich eigentlich sagen :-)


    Nochmal für alle.
    Ich habe rein gar nichts gegen Agility. Im Gegenteil. Ich finde es total schön, diverse Teams dabei zu sehen. Hätte ich den passenden Hund dafür, könnte ich mir diesen Sport auch gut für mich vorstellen.


    Ich wollte lediglich über ein paar Gedanken, die ich mir diebezüglich gemacht habe (Stichwort: Stress), mit Euch diskutieren.


    LG Maren

    Hi


    Schön, dass doch noch eine Diskussion zustande gekommen ist.


    Zitat

    „Komisch, alle BCler, die ich kenne und die Hüten nicht als Schafschubsen sondern halbwegs ernsthaft betreiben, bilden ihre Hunde gewissenhaft und über einen längeren Zeitraum aus.“


    Das stimmt natürlich. Dennoch muss man den Border Collies das Schafehüten an sich nicht beibringen. Vielmehr muss man den Hund für sich lenkbar machen. Letzteres ist beim Agi ja genauso. Bei der Ausbildung eines Border Collies an den Schafen besteht halt noch die Schwierigkeit darin, dass der Hund ein ganz eigenes Schafverständnis hat und der Mensch oftmals dagegen arbeitet, weil er die Zeichen der Schafe selten so fein deutet. Das kann dann schon sehr schnell für Unsicherheiten im Team sorgen.


    Zitat

    Obwohl ich auch Agility betreibe finde ich schon auch,dass Agility für viele Hunde ein extrem hoher Streßfaktor ist,
    und ja ich sehe auch nicht gerne Border auf dem Pacours,ich würde sie lieber an den Schafen sehen.


    Mir ging es auch so. An den Schafen habe ich zwar ebenfalls Stresssituationen zu bewerkstelligen, welche meist aus meiner etwas unklaren Führung heraus resultieren, aber meine Hündin ist so selbstbewusst an den Schafen, dass sie sich recht schnell wieder fängt. Zudem geht es auf meiner Weide an sich ja auch viel ruhiger zu als auf einem Agiplatz.
    Mein Ziel ist es übrigens auch, den Hund ruhig und langsam zu arbeiten. (Eine Stoppuhr brauche ich ja nicht ;-) ) Hektik und permanente Schnelligkeit stressen nämlich nicht nur mich, sondern auch die Schafe.


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    Manche Hunde zeigen ihren "Stress" bzw. ihre hohe Trieblage unmittelbar und für Außenstehende ganz deutlich. Andere haben Stress, aber die Anzeichen sind kaum zu sehen, wenn man den Hund nicht kennt. Ich denke Maren sieht nur bei anderen Hunden kaum Stress, weil diese körperlich nicht dieselben Anzeichen zeigen wie BCs. Meiner zB schleckt und läuft verhalten, wenn er Stress hat.



    Da hast Du wahrscheinlich Recht. Allerdings habe auch ich eine Hündin, der man eine hohe Trieblage im Hundesport auch nicht gleich so bordertypisch ansieht. Sie hechelt dann z.B. sehr viel und zieht sich irgendwie in sich zurück. Meine andere Hündin reagiert da völlig bordertypisch mit fixierendem Blick und Hibbelei. (An den Schafen fällt zumindest die Hibbelei weg)


    Ich habe halt so ein paar Hunde auf Agiparcouren gesehen, die irgendwie mehr Spaß an der Sache ausgestrahlt haben, die konzentrierter und nicht so extrem hibbelig wirkten. Das ist aber tatsächlich lediglich ein rein subjektives Empfinden meinerseits und hat wahrscheinlich etwas damit zu tun, dass ich Hibbelei beim Border Collie absolut furchtbar finde.


    Zitat

    Würdest du ein Autorennen auch lieber mit einem VW Käfer fahren, weil die Schaltung da ein bissel unempfindlicher ist als beim Ferrari?


    Das ist schwierig zu sagen, weil ich den Border Collie zwar auch als Ferrari ansehe, aber dessen Lenkung wiederum in sehr hohen Geschwindigkeiten so schwergängig ist, dass ständig Unfälle passieren.
    Da komme ich dann lieber gemütlicher aber heile mit einem VW Käfer ins Ziel 


    Zitat

    Wichtig ist dabei dem Hund die Ruhe IM und AUßERHALB des Parcours beizubringen. Also das "Denken" beim Laufen


    Und genau an diesem Punkt wollte ich mit meiner Schreiberei eigentlich ansetzen. Das „Denken“ beim Laufen. Ist das nicht gerade die Schwierigkeit bei sehr schnell hochfahrenden Rassen?
    Ich denke immer, dass der angeborene Hütetrieb an den Schafen für ein Mitdenken sorgt. (Beispiel: Sheep sense) Jedenfalls habe ich diese Erfahrung gemacht. Im Hundesport habe ich wie gesagt eher den Eindruck, dass erlerntes Verhalten einfach abgespult wird. (Mit der richtigen Führung, macht der Hund das dann auch fehlerfrei)
    Meine Hündin lernt z.B. gerne Tricks. Wenn ich daran ein bissl mit ihr übe und sie erstmal machen lasse, spult sie wahnsinnig gerne ihre ganze Palette an Tricks ab in der Hoffnung, dass einer der Richtige ist und ich sie schließlich belohne. Nenne ich vorher den Trick beim Namen, baut sie dennoch in ihrem Eifer gleich drei Weitere mit ein.
    Ist das nun ein „Denken“? Vielleicht. Für mein Empfinden ist das „Denken“ an den Schafen aber ein anderes. Denn würde der Hund da auch querbeet die unterschiedlichsten Kommandos hintereinander einfach abspulen, wären die Schafe weg. Er muss sich also vorher genau überlegen, wie er es am effektivsten angeht. Und dazu braucht er Konzentration und ein Gefühl für die Schafe. Hibbelei ist da sehr kontraproduktiv (wäre es im Agi aber sicher auch)


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    Ersetze Stresssituationen mit hohen Trieblagen und Ruhe mit Konzentration - wo ist der Unterschied zum Agi?


    Gar kein Unterschied. Ich denke nur, dass es richtig schwer ist, einen Hund wie den Border Collie in hohen Trieblagen (dieser Begriff fällt mir etwas schwer im Hundesport, da er etwas ganz anderes bedeutet als beim Hüten) in Konzentration zu behalten. Daher meinte ich ja, dass es wohl sehr sehr gute Handler sein müssen, die genau das schaffen.


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    Instinkt versetzt Beutegreifer nicht in die Lage, durch den Wald zu rennen; Instinkt sorgt dafür, dass Hund unverletzt und erfolgreich von der Jagd zurückzukommt, auch wenn da Bäume standen...


    Das erzähle mal den meisten sehr triebstarken Hunden  Border Collies sind z.B. prädestiniert für diverses Hinzuziehen von Verletzungen, da sie tatsächlich durch ihre Züchtung andere Prioritäten haben. Zum einen ist dies ihr unbändiger Wille, mit Ihrem Menschen zu arbeiten. Können sie dies nicht, gehen sie seelisch vor die Hunde. Und wenn sie dann erstmal mit ihren Menschen arbeiten, werden eigene körperliche Bedürfnisse völlig zurückgeschraubt. Diese Hunde riskieren sogar einen Kollaps und wie gesagt diverse Verletzungen.


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    Zudem soll es Agilitysportler geben, die über Beutereiz oder Hetzreiz ihre Hunde bestätigen. Manche sogar über Futter.


    Wie bestätigen Agisportler denn sonst ihre Hunde? Zumindest am Anfang.
    Und was ist eigentlich später für sie dann der „kick“, um auch ohne Belohnung zu laufen? Ist es das Laufen selber oder die Zusammenarbeit mit dem Menschen? Wahrscheinlich beides, oder?


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    Nochmal, Agility ist nicht das Abarbeiten von bunten Geräten, es ist die Kooperation mit dem Partner (was hat das jetzt wieder mit Instinkt zu tun? Ach ja, die Fellnasen sind ja Rudeltiere).


    Das denke ich ja auch, nur habe ich den Eindruck, dass es bei einer Rasse wie dem Border Collie extrem schwierig ist, ihn im Agi zu einem Partner zu machen. Er ist dem Menschen generell einfach gerne einen Schritt voraus und kleinste Fehler quittiert er sofort. Kommt der Mensch da nicht mit, finde ich schon, dass er dann alleine sein Programm abspult. Und gerade bei den Geschwindigkeiten und der generellen Neigung zur Hibbeligkeit bei allem Aufputschendem, stelle ich mir ein „Wiederrunterholen“ dieser Hunde schwierig vor.


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    Davonlaufende Schafe sind ein großer Stressfaktor für Border Collies und viele Border Collies neigen bei falschem Handling erstmal dazu, irgendein Programm abzuspulen,



    Moment - war da nicht was von "angeboren"? "In die Wiege gelegt"?


    Klar würden sie instinktiv wissen, was zu tun ist. In der Hüteausbildung passieren dem Menschen mitunter aber auch Fehler in der Führung, die den Hund verunsichern. Der Border Collie ist ja nicht dazu gezüchtet worden, alleine zu arbeiten. Er orientiert sich sehr an seinem Menschen. Macht dieser aber Fehler, quittiert er diese aus dem Stress der Unsicherheit heraus mit irgendwelchen Verhaltensmustern, die auch an den Schafen nicht zum Erfolg führen. Das stresst dann noch mehr.
    Das Hüten für sich alleine ist für die Border Collies ja noch kein Erfolg. Erst die Kontrolle über die Schafe ist Erfolg und das eigentlich geistig stimulierende.


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    Wenn ein Hund, der mit 5-6 m/sec durch den Parcours rast, nicht ansprechbar ist und nicht auf seinen HF achtet, kommt dieses Team sicher nicht fehlerfrei durch den Parcours.


    Genau das habe ich ja sehr oft beobachtet.


    Zitat

    Woher will man als völlig Unwissender in Bezug auf Agi - jo, der Vergleich mit dem Bergsteigen hinkt da absolut nicht - wissen, was wirklich in den Hunden vorgeht?


    Durch meine Erfahrung mit der Rasse, kann ich schon so manches Mal am Verhalten erahnen, wenn etwas nicht so passt. Was wirklich in den Hunden vorgeht weiß ich aber nicht. Das stimmt. Aber wer kann das schon?


    LG Maren

    Hi


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    Also, ich habe bisher auch noch kein Extrembergsteigen betrieben, habe davon aber schon Fotos und sogar einen Film gesehen. Daher kann ich nun in entsprechenden Foren meine fachlich fundierte Meinung zu diesem Thema äussern und anderen Extrembergsteigern gute Ratschläge geben.


    Netter Vergleich. Obwohl wir sicherlich alle schonmal irgendwo rauf geklettert sind und sagen können, ob man dies gerne professionell weiterbetreiben möchte oder nicht. Und wenn nicht, kann man die Gründe doch gerne mitteilen. (Ratschläge sollte man dann wohl wirklich lieber nicht erteilen ;-))
    Agigeräte habe ich ebenfalls schon kennengelernt und meine erste Hündin in der Hundeschule an diese herangeführt. Weiter gemacht haben wir dies dann eben aus bereits genannten Gründen nicht.


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    Beim Agi fängt man ja von Null an. - Echt? Und das Hüten lernen BC's während der 4.-5. Lebenswoche aus dem Handbuch, das unter der Wurfkiste liegt?


    Mmmh, ohne Dir auf den Schlips treten zu wollen, aber hast Du Dich denn schonmal mit angeborenen Trieben bei Hunden beschäftigt? Die kriegen Ihr Handwerkszeug tatsächlich mit in die Wiege gelegt :-)


    Viele Border Collies wissen beim ersten Mal an den Schafen schon instinktiv, was zu tun ist.
    Ist das beim Agi etwa auch so? Hab ich leider noch nie beobachten können.


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    Beim Agi erscheint es mir ebenfalls oft so, dass der Border Collie lediglich sein auswendig gelerntes Programm abspult, dabei aber kaum auf seinen Handler achtet bzw. kaum anprechbar ist. - Ja wat denn nu, fängt man bei Null an oder haben die das auch schon auswendig gelernt?


    Da Agility nur kleine Teile des Triebes bei Hunden anspricht, denke ich schon, dass man die Hunde erstmal an alles heranführen und ihnen verklickern muss. Da z.B. Border Collies sehr schnell lernen, begreifen sie eben auch schnell, was das jeweilige Gerät zu bedeuten hat. Sehen sie also das Gerät, spulen sie das jeweilig erlernte Programm ab. Das meinte ich mit "auswendig gelernt".


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    Jaja, so etwa wie bei meinen Whippets oder gewisse dezent durchgeknallte Püdel, diese Schlaftabletten sind fürs Agility deutlich besser geeignet als ein BC.


    Ich empfand viele andere Hunderassen im Agiparcour deutlich konzentrierter und weniger gestresst als die meisten Border Collies, die ich dort gesehen habe.


    Zitat

    Ich schrieb meine Erfahrungen und meine Entscheidung diesbezüglich nieder. - Dann sei so gut und lass uns doch mal an Deinen Erfahrungen teilhaben. Aber bitte an denen, die Du selbst gemacht hast.


    Ich dachte, dass tat ich. Ich kenne zumindest meine Rasse mitterweile recht gut, so dass ich sie in punkto Stress schon etwas einordnen kann. (Das bisschen Agilityerfahrung hat mir zumindest gereicht, um sagen zu können, dass dies nichts für meine Hunde ist.)
    Neue Aspekte finde ich aber immer wieder interessant, so dass ich deshalb mal auf die Frage geantwortet habe, um eventuell eine Diskussion anzuregen. War wohl keine so gute Idee, wenn man hier lieber erstmal auf die Anklagebank stellt, als einfach mal ein paar Gegenargumente zu nennen.


    Zitat

    Ich finde, Agility ist eine tolle Möglichkeit (von vielen), mit HUNDEN gemeinsam Sport zu betreiben. Wenn der Mensch mit Agility nicht zurecht kommt, gibt es noch andere Möglichkeiten


    Das steht doch außer Frage. Und ist auch meine Meinung.
    In diesem Thread geht es aber doch um die Frage, ob auch der Hund durch eventuellen Stress mit Agility nicht zurecht kommen kann.


    LG Maren

    Hi
    Agility habe ich selber mit meinen Hunden (zwei Border Collies) nie betrieben. Ich war ab und an mal auf einem Turnier zum Zuschauen. Im Grunde wirkten alle Hunde sehr erregt, was ich aber durchaus normal finde.
    Allerdings empfinde ich Agility bei so manchem Border Collie als contraindiziert. Daher habe ich diesen Sport selber nie gemacht. Die Kunst des Handlings eines Border Collies besteht in meinen Augen darin, dass der Hund in noch so großen Stresssituationen ansprechbar bleibt, mit mir zusammen arbeitet und sich trotz des Stresses nicht aus der Ruhe bringen lässt. An den Schafen bedeutet dies, dass der Hund versammelt bleibt und dazu in der Lage ist, Problemlösungen auch selber zu entwickeln.
    Davonlaufende Schafe sind ein großer Stressfaktor für Border Collies und viele Border Collies neigen bei falschem Handling erstmal dazu, irgendein Programm abzuspulen, was allerdings meist gar nicht zum Erfolg führt. Ansprechbar sind sie in diesen Situationen dann nicht.


    Beim Agi erscheint es mir ebenfalls oft so, dass der Border Collie lediglich sein auswendig gelerntes Programm abspult, dabei aber kaum auf seinen Handler achtet bzw. kaum anprechbar ist. Je größer der Stress, desto schneller und hektischer werden sie und desto mehr Fehler passieren.
    An den Schafen habe ich als "Normalhandler" ,wie ich finde, noch deutlich mehr Chancen, den Hund zu einem Teampartner zu machen, der Stress gut verarbeiten kann. Das liegt wiederum daran, dass ich mit seinem Trieb arbeite. Haben die Hunde von sich aus bereits einen Plan von dem, was von Ihnen erwartet wird, darf ich es lediglich nicht verbocken, mir diesen Plan zu Nutze zu machen.
    Zudem schöpft der Hund für sich bereits Erfolgserlebnisse aus dem Verhalten der Schafe, wenn sie genauso reagieren wie er es möchte. Das schafft Selbstvertrauen und hat auch immer das richtige Timing.


    Beim Agi fängt man ja von Null an. Man muss dem Hund erstmal zeigen, was von ihm erwartet wird. Mit Leckerli oder Lob versucht man dann, dem Hund ein Erfolgserlebnis zu vermitteln. Zudem arbeitet man ja an der Geschwindigkeit und heizt den Hund immer mehr auf. Da muss man als Handler schon extrem gut sein wie ich finde. Ansonsten überträgt sich jegliche Unsicherheit auf den Hund und es entstehen aus dem Stress heraus Überspungshandlungen.
    Der Hund ist dann sicherlich körperlich ausgelastet, aber geistig kommt er nicht zur Ruhe.


    Andere Rassen, die von sich aus nicht so auf Schnelligkeit und Hektik gepolt sind wie der Border Collie, erscheinen mir irgendwie eher geeignet für´s Agi und verzeihen Fehler auch viel schneller. Stress scheint bei so manch anderer Rasse einfach besser abzuprallen, da sie von sich aus ruhiger sind.
    LG Maren

    Hi meckmeck
    Wenn die Schafe jedoch wirklich erst in einigen Jahren Realität werden, würde ich mir jetzt noch keinen wirklichen Arbeiter ins Haus holen. Das könnte mitunter Probleme geben, vor allem, weil die ernste Ausbildung des Hundes an den Schafen noch nicht wirklich gewährleistet werden kann und dieser dann auch keinen regelmäßigen Einsatz an einer Schafherde haben wird.
    LG Maren

    Huhu

    Zitat

    Das ist die Frage. Macht es Sinn, meinetwegen alle 2 Wochen zum Hüten zu gehen ? Also nur für den Hund ?
    (Für die "Trainingsschafe" ist es sinnlos, das ist mir bewusst). Und vielleicht noch eine blöde Fragen:
    Gibt es auch Schäfer, die keine Hunde haben und evt. Arbeit für fremde Hunde hätten ? Das klingt jetzt blöd, aber ich hapere damit, inwieweit es akzeptabel ist, den Hund ohne Sinn an (fremde) Schafe zu lassen.
    Wisst ihr, was ich meine ?


    Ich hätte Dir das so auch nicht vorgeschlagen, wenn Du das nur für den Hund machen wolltest. Es hörte sich so an, als ob Du das Interesse an den Schafen hättest und auf diese Art mehr über sie lernen wolltest. Hüteseminare sind zwar in erster Linie eine Hüteanleitung, aber bei wirklichem Interesse tun sich wunderbare Kontakte auf und Du lernst schonmal, wie Schafe auf einen Hund reagieren.
    Zur Bespaßung eines Hundes sollten die Schafe nicht herhalten, aber für Deine Schafplanung finde ich diese Herangehensweise völlig Ok. Daher habe ich Dir ja auch einen bereits älteren Hund ans Herz gelegt, der das Hüten nicht unbedingt braucht, aber dennoch bei Bedarf nett um die Schafe herumlaufen kann.


    Es gibt solche und solche Schäfer. Ich denke da auch nicht zwangsläufig an die Berufsschäfer. Die haben oftmals gar nicht soviel Zeit. Aber der ein oder andere Hobbyschäfer unterstützt solch ein Vorhaben bestimmt. Bei mir war es jedenfalls anfangs so. Ich habe meine Hündin an Fleischschafen angelernt, die sehr netten Leuten gehörten und die Border Collie einfach faszinierend fanden. Ich konnte kommen und gehen, wann ich wollte.
    Aber das macht nur Sinn, wenn Du wirklich eine Hüteausbildung beabsichtigst und diesbezüglich einfach vieles lernen willst.
    Wenn Deine Prioritäten woanders liegen, würde ich es lassen und mir einen Border aus der Nothilfe suchen, der das Hüten nicht braucht und mit Hundesport zufrieden ist.
    LG Maren

    Hi
    Ich kann mich Corinna nur anschließen. Auch ich denke im nachhinein, dass es doch besser gewesen wäre, ich hätte erst die Schafe gehabt und dann den Hund. (Ich wollte unbedingt einen Hund aus einer bestimmten Verpaarung und habe zugeschlagen)
    In der Ausbildung eines jungen Hundes kann man so viel falsch machen und es braucht sehr viele kurze Übungseinheiten an den Schafen.
    Auch ist es gut, wenn man bereits seine Schafe einschätzen kann. Es macht schon einen großen Unterschied, ob man eher flüchtige oder schwergängige Schafe hält. Daran sollte man sich in der Ausbildung des Hundes orientieren. Ist zwar schön, wenn ein Hund beides gleich gut bewegen kann, aber auch dafür braucht es viel Übung und im Grunde schon ein tägliches kurzes Handling an den unterschiedlichen Herden.
    Ein junger Hund braucht vor allem viele Erfolgserlebnisse und einen Handler, der in etwa weiß, was er tut.
    Einen jungen Hund sporadisch auszubilden bringt in meinen Augen nicht sehr viel. Die paar Seminare sind zwar immer eine tolle Anleitung, aber wenn man an dem Gelernten nicht regelmäßig zu Hause arbeiten kann, nützt das Ganze nichts.
    Besser ist es dann, wenn man einen Schäfer vor Ort hat, der einen regelmäßig an die Schafe lässt. Auch auch darauf würde ich mich nicht verlassen, denn das kann ganz schnell vorbei sein. Man ist in einer ständigen Abhängigkeit.
    Wenn man einen Border Collie wirklich gescheit ausbilden möchte, dann würde ich heute definitiv erst Schafe haben wollen. Man tut sich dann auch bei der Auswahl des Hundes leichter, weil man einfach besser einschätzen kann, was man braucht.


    Ansonsten gibt es auch Border Collies, die im Hüten vielleicht nicht die Granaten sind und nie die besten Helfer werden, aber mit denen man durchaus einmal im Monat zu einem Seminar fahren kann, um sie ein bissl um die Schafe laufen zu lassen. Allerdings sollte man dann den Anspruch runterschrauben. Und wenn dann die eigenen Schafe da sind, könnte es sein, dass man doch nochmal einen neuen Border braucht. Um solch einen Hund zu finden, würde ich mich an Border Collie in Not wenden und nicht an einen Züchter. Bei einem Welpen weiß man halt nicht genau, ob man gerade solch ein Exemplar erwischt.


    Außerdem ist es immer so eine Sache mit den eigenen Schafen. Es müssen ja auch alle Rahmenbedingungen gegeben sein und das kann sich mitunter eine sehr lange Zeit hinziehen, bis alles passt.
    LG Maren

    Hi Sanny
    Ich weiß, dass die Prämien unabhängig von der Berufsgenossenschaft vergeben werden.
    Es ist halt nur so, dass ich letztendlich den kürzeren gezogen habe, nur weil ich nicht der richtige Pächter geworden bin mit allen Rechten und Pflichten. Das ärgert mich im nachhinein so dermaßen.
    (Allerdings ist das letzte Wort in punkto Pachtbetrag noch nicht gesprochen. Da wird er von unserer Seite ein paar Kürzungen ertragen müssen! Schließlich hat er im nachhinein den eigentlichen Vertrag noch verändert.)
    Er hat die Prämie neu beantragt und dieser Vetrag wurde mitsamt den Auflagen kürzlich erst unterschrieben, wovon er uns nicht in Kenntnis gesetzt hat. Er hat uns einfach vor vollendete Tatsachen gestellt.


    Aber ich weiche wohl gerade etwas sehr weit vom Thema ab ;-)
    Jedenfalls will ich nur sagen, dass es immer gut ist, wenn man sein eigener Herr bleibt, bzw. man im Vorfeld viele Dinge schriftlich festhält. Ich weiß nun, dass Gutgäubigkeit oft fehl ab Platz sein kann. Sparen der Berufsgenossenschaft hin oder her.
    LG Maren

    Hi Sanny
    Letzteres haben wir nun auch so machen wollen. Als wir noch in NRW gewohnt haben, haben wir uns dumm und dämlich bezahlt. Wollte doch diesmal schlauer sein.
    Es gibt den Eigentümer der Wiese und einen Landwirt, der sich bis dato sehr um die Fläche gekümmert hat, selber aber kein Vieh hat. Wir kamen also mit unseren Schafen wir gerufen. Wir hätten direkt Pächter werden können. Ich denke mir aber, lass es lieber sein und rede mal mit dem Landwirt wegen der Berufsgenossenschaft. Wollte nicht so viel Geld an die Berufsgenossenschaft zusätzlich noch hinblättern müssen für knappe 4 ha.
    Ich wurde mit dem Landwirt schnell einig. Er ist nun Pächter der Fläche und zahlt die Berufsgenossenschaft. Wir wiederum zahlen an den Landwirt den Pachtbetrag.
    So, nun hat der Landwirt aber eine Prämie für die Fläche beantragt, was ich an sich ja gut finde. Er hat ja nicht wirklich was von der Fläche und es soll für ihn ja kein Minusgeschäft werden. Allerdings haben wir nun den Salat. Er hat leider die Auflage bekommen, die Fläche bis Mitte Juni zur Aussamung kommen zu lassen. Das heißt nun für uns, dass wir ca. von April bis Juni nicht mehr auf die Fläche dürfen.
    Haben zum Glück noch eine Ausweichfläche direkt neben der Wiese bekommen, allerdings weiß ich noch nicht, ob wir die die nächsten Jahre auch nutzen können. Gerade in dieser Zeit passt mir so ein hin und her für die Schafe mal gar nicht wegen den Lammungen.
    Ich könnte mich so ärgern, dass ich da nicht vertraglich viel mehr hinterher war. Ich habe von vornherin gesagt, dass ich diese Fläche gerade deswegen will, weil ich die Schafe ganzjährig drauf lassen können möchte. Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich doch lieber Pächter geworden und hätte gezahlt!
    Alles hat seine Vor- und Nachteile ;-)
    LG Maren