Beiträge von Maren

    Ja, ich verstehe sehr gut, was Du meinst.

    Ich denke nur immer, dass diese vielen Rassen, die wir heute haben, genauso aus egoistischen menschlichen Vorstellungen entstanden sind. Heute liegt der Anspruch halt meistens im Alltag begründet oder im Hundesport. Viele Rassen werden ja jetzt schon zu diesem Zweck umgemodelt. Selbst der Border Collie muss in dieses Schema passen, Aussies, Jagdhunde, Schutzhunde usw. Ich sehe den Wunsch danach und leider auch die Umzüchtung. Aber das wäre nicht mein Weg. Ich würde dann lieber von Grund auf sagen, ich will eine neue Rasse machen, als diese vielen Rassen dem heutigen Anspruch so anzupassen. Ein Border Collie ist heute einfach nicht mehr ein Border Collie. Man muss schon genau schauen, was man bekommt. Und ich finde, dass das schon eine Herausforderung beim Kauf ist. Sich Gedanken machen, ja unbedingt, sich umzuschauen, auch, bei dem Verband anrufen und fragen, ja auch. Aber dann kommt natürlich auch noch der Wunsch nach einem Hund dazu, der ja baldmöglichst einziehen soll. Die Kinder fragen schon als. Vier bis fünf Monate alleine dauert es ja schon, wenn man weiß, dass eine Verpaarung stattgefunden hat. Die wenigsten wollen zwei Jahre auf ihren "Blumekohl" warten ;-) Von daher verstehen ich schon, dass man vielleicht nicht sooo genau hinguckt, wie man vielleicht sollte als Ersthundehalter.


    Ich mag immer gerne klare und transparente Wege :-)

    Hi, das ist auch meine ideale Vorstellung und ich glaube auch, dass das der Schlüssel für die ideale Hundehaltung ist. Denn erst dann wird der Hund zu einem wirklich Partner. So innig mit einem Tier zu sein, ist etwas ganz besonderes. Und das spüren die Hunde eben auch.


    Aber dieses Anspruch hat lange nicht jeder und viele wissen nicht mal, dass es sowas gibt. Zudem braucht es einfach viel Zeit, die auch nicht jeder in dem Umfang hat. Also auch die Zeit, sich mit dem Hund wirklich auseinanderzusetzen. Die Zeit, die ich seit dem Einzug meines ersten Border Collies in diese Hunde gesteckt habe, ist der Wahnsinn. Nicht nur für deren Auslastung. Vielmehr ich habe alles gelesen, was ging, ich habe mich mit Hundebekanntschaften getroffen, war auf Seminaren, war und bin online in diversen Hundegruppen unterwegs, halte Schafe, die mit dazu gehören und und und. Klar, ich bin jetzt so ein anderes Extrem. Das stimmt. So ein Zwischending wäre toll. Und dafür passen tatsächlich viele der bereits existenten Rassen. Aber auch das andere Extrem gibt es. Und auch die können Hunde gut halten. Die müssen dann halt nur passen.

    Mhhhh, also, um meinen Standpunkt vielleicht nochmals besser zu erklären, kann ich sagen, dass mir bisher immer Arbeitsrassen wahnsinnig gut im Alltag gefallen, mit denen wirklich gearbeitet wird. Viele von ihnen, die ich kennengelernt habe, sind wesensfest, freundlich, aufgeschlossen und haben eine tolle Bindung zu ihren Besitzern. Auch meine Border Collies fallen positiv auf und machen alles mit. So gesehen, tolle Begleithunde. ABER, diese haben ihre Auslastung und wenn man es nicht kennt, auch eine doch recht aufwändige Erziehung genossen. (Aufwändig daher, weil man so vieles beachten muss, um frühzeitig eingreifen zu können. Bei diesen Hunden können jegliche Außenreize schnell zu einem Problem werden)


    Natürlich sind wir uns ja alle einig, dass der Border Collie eben kein klassischer Begleithund ist. Showlinien diverser Rassen habe ich auch kennen gelernt. Und gerade bei denen passt für mich vieles nicht mehr so zusammen. Denke ich an Showhunde, fallen mir immer zuerst Probleme ein. Natürlich sind es niemals alle, aber ein Großteil eben schon. Viele sind empfindlich, haben Allergien, sind oft beim Arzt, sind ängstlich, nervös, hibbelig oder aggressiv. Manche haben Probleme mit ihrem Bewegungsapparat, altern schnell, haben eine Menge Fell, was oft gebürstet werden muss. Ich würde ja denken, hey, um so manche Verhaltensprobleme vielleicht in den Griff zu bekommen, könnte man diese Hunde doch mal gut auslasten. Aber nee, die haben das notwendige Rüstzeug nicht dabei, weshalb diese ganze Sache eher nicht funktioniert. Jedenfalls nicht so, dass hinterher bei den Hunden eine Entspannung eintritt.

    Wie gesagt, bin ich vielleicht etwas vorgeprägt durch meine Showhündin, die ich mal hatte. Ich würde diese Probleme nicht mehr haben wollen und finde es auch gegenüber den Hunden nicht fair.


    Selbst Collies, aus stabilen und gesünderen Linien, wollen und müssen gefordert werden. Ich schiebe das mal auf ihre Hütehundahnen.

    Ich finde halt die Kombi schwer zwischen Robustheit, Gesundheit, Fitness, Wesensstärke und das nicht entsprechend ausgelastet werden müssen. Ich habe den Eindruck, je mehr von ersterem vorhanden ist, desto mehr muss man auslasten. Und umgekehrt. So mein Empfinden.


    Der Spitz ist für mich ein Vertreter, der beides kann. Der fasziniert mich sehr und gerade der Große ist vom Aussterben bedroht. Er hat halt seine Wachsamkeit und die Leute kaum mehr Höfe. Aber er beschäftigt sich alleine, hat aber auch Spaß daran, mit seinem Menschen was zu machen. Der ist wahnsinnig dicht dran. Nur so geht das in einer Mietwohnung nur bedingt. Und genau da wären wir wieder bei den Kompromissen.


    Die Frage ist doch, würde man eine oder mehrere Rassen züchten können, bei denen man kaum Kompromisse eingehen muss? Geht sowas überhaupt? Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich kann halt den Wunsch danach nachvollziehen und man hat ja schon so vieles züchterisch hinbekommen. Wieso also nicht einen robusten, gesunden, fitten, wesensstarken Hund, der keine ganz besonderen Vorlieben hat und vom Menschen ausgelastet werden MUSS. Natürlich wären auch da kleinere Ausbrüche in alle Richtungen denkbar, aber eben nicht so stark.

    Jetzt sind wir aber schon bei artspezifischen Bedürfnissen und nicht mehr rassespezifischen Bedürfnissen. Hier möchte doch niemand, auch nicht hypothetisch einem Hund das Hundsein wegzüchten. Es war bis dato immer nur die Rede von speziellen Triebanlagen, die in einem moderaten Rahmen wünschenswert wären. Oder ich habe was verpasst.

    Hi

    Ich finde, dass gar nichts gegen eine Weiterentwicklung spricht.

    Ich kenne einige Collies näher, davon leben alle in Familien mit Kindern, teils auch ganz kleinen Kindern und das klappt super. Die Collies sind so sanft, anpassungsfähig, tolle Hunde. Alle die ich kenne. Und in kurzhaar gibt es die auch noch. Der Labrador hat gemäßigtes Fell und tausende leben hervorragend in Familien und als reine begleithunde. Ich kenne auch einige Islandhunde. Auch da, toll mit Kindern, jagdtrieb wirklich kaum erwähnenswert, tolle reitbegleit und Hofhunde, aber auch super in Familien.

    Dann noch Golden Retriever, Eurasier, Pudel, spitze, shelties, corgis, usw.


    Lg

    Wobei ich Spitze, Corgis, Shelties und Pudel nicht per se zu den größeren Rassen zählen würde. Dann bleiben in meinen Augen gar nicht mehr so viele übrig.


    Wenn ich bereit bin, mich auf Hunde einzustellen, dann kann ich sicherlich alles mögliche an Hunderassen halten. Aber dieses "ich passe mich dem Hund an" war doch hier nicht gefragt sondern eher anders herum "der Hund passt sich mir an". Und genau da ist doch der Hase im Pfeffer, denke ich mal. Dieser Gedanke, dass sich ein Hund anpassen soll, ist "böse". Und das dann auch noch so heraus zu züchtenweary-dog-face

    Ich weiß immer noch nicht, was für eine Rasse vermisst wird. Ehrlich, ich gebe mir Mühe, aber wenn mir bitte jemand die spezalisierung eines Collies, eines Eurasiers, eines islandhundes, eines Pudels erklären würde und was bei diesen rassen fehlt, nicht passt, oder dem familien und begleithund entgegen steht, dann wäre ich evtl. schlauer. Ehrlich, ich verstehe nicht, was gesucht wird.

    Oben aufgeführte rassen könnte man auch in die Gruppe 9 schieben, aus traditionellen gründen und ihrem Ursprung sind sie halt in den Gruppen, in denen sie jetzt sind. Aber das hat doch mit ihrem Kauf oder nicht Kauf, nichts zu tun.


    Lg

    Collies: Auf der einen Seite stehen bei ihnen oft Ängstlichkeit, schwaches Nervenkostüm, Scheue, rasches Altern (wie ich finde), häufiges Bellen auf dem Programm und auf der anderen Seite müssen einige von ihnen wirklich ausgelastet werden, um entspannter im Alltag zu sein.


    Eurasier: Ist eine junge Züchtung, die auf begleithundetaugliche Eigenschaften hin gezogen wurde. Finde ich durchaus vorstellbar für Leute, die den nordischen Typ mögen.


    Islandhund: Kenne ich persönlich keinen. Aber im Internet kann man lesen, dass sie ausgelastet werden sollten, da sich sich ansonsten selbst Beschäftigungen suchen. Und auch das Hetzen von Wild können die wohl ab und an auch ganz gut.


    Pudel: Ja, durchaus auch möglich, finde ich. Aber den Typ Hund muss man halt auch mögen. Lässt sich in meinen Augen aber durchaus in diese Sparte aufnehmen. Bei den Großpudeln weiß ich es allerdings nicht genau. Mit denen kenne ich mich zu wenig aus.


    Wie gesagt, natürlich kann man alle diese Hunde auch als Begleithunde halten und die Familien gucken dann individuell, was der Hund so braucht. Geht bisher ja auch. Allerdings ist die Auswahl wirklich nicht sehr groß, finde ich. Und die kurzhaarigeren Hunde bzw. Hunde mit moderatem Fell sind da auch nicht so viele dabei.

    Ich bezog das gar nicht alleine auf die Spezialisten. Bei den Spezialisten ist es nur schwieriger, einen Ersatz für ihr Tätigkeitsfeld zu finden. Eine Schafherde oder Wild lassen sich nicht so einfach imitieren.

    Ob ein Apportierhund nun echtes Wild apportiert oder Dummies, dürfte denen im Grunde egal sein. Von daher lässt sich Apportierarbeit auch so im eigenen Garten nachstellen. Fakt wäre für mich halt, dass man das mit denen macht. Und das könnten dann auch Hunde aus einer Arbeitslinie sein, denke ich. Wäre aber wieder kein reiner Begleithund, denn in meinen Augen braucht er auch eine rassegerechte Auslastung, wenngleich auch nicht am echten Wild.


    Aussies, Collies, einige Retriever, Spaniels und auch andere Showlinien sind für mich raus, da diese in meinen Augen auch keine dauerhafte gesunde Lösung sind. (Da gibt es sicher Ausnahmen und Linien, die sich nicht an Extremen orientieren und versuchen ein Mittelmaß hinzubekommen, welche ganz sicher tolle Begleithunde sein könnten (einige Retriever, Collies, Spaniels), aber auch da ist es in meinen Augen total schwer, genau diese Zuchten zu finden. Das dürften eben auch keine sein, die mit ihren Hunden irgendwo besonders glänzen auf Ausstellungen oder im Hundesportbereich, so dass sie nicht so schnell ins Auge fallen. Da fehlt einfach die Transparenz. Liebhaber und Interessenten gerade dieser Rassen werden sicherlich fündig, aber jemand "Neues" eher nicht, würde ich sagen)


    Hundetypische Interessen sollen natürlich auch weiterhin vorhanden sein. Schnüffeln, bellen, Zeitung lesen, rennen, spielen, schlafen, fressen, buddeln, auch mal eine Katze kurz vertreiben usw. Nur eben gemäßigt. Ich denke, so ein Hund hätte seine wahre Freude. Jedenfalls mehr als so mancher hochtriebiger Spezialist, dem der Alltag meist sehr zu schaffen macht.

    @Cindychill


    genau zu „Begleithund heißt ja nicht automatisch, dass mit dem nichts gemacht wird“ fehlt mir hier im Thread die Klarheit bzw. Einigkeit :smile:.


    Beziehungsweise - wenn das klar ist: Dann verstehe ich weiterhin den Wunsch nach einer neuen Rasse nicht. Weil es eben Nervenstärke und hohe Reizschwelle ja schon bei bestehenden Rassen gibt. Genau das ist eigentlich mein Problem hier die ganze Zeit: Ich kann den Bedarf nicht greifen, der nicht schon durch vorhandene Rassen erfüllt wird.

    Aber zwischen "mit dem Hund was machen" und den Hund rassegerecht "auslasten" besteht für mich ein himmelweiter Unterschied. Zudem ist letzteres eher verpflichtend, als mal etwas mit dem Hund zu machen, worauf man gerade Lust hat. Man darf da natürlich keinen Crack erwarten, der im Hundesport die ersten Plätze abräumt, aber zum Spaß haben mit dem Hund kann es doch auch so reichen.


    Und wie Rapumo auch eben schrieb, muss man bei vielen der gängigen Rassen Kompromisse eingehen. Wieso also nicht der Gedanke an eine weitere Hunderasse, bei der sich die Kompromisse in Grenzen halten? Ist doch kein Ding, wenn die Nachfrage entsprechend da ist. Das dauert natürlich noch sehr lange, bis sich eine Rasse dann gefestigt hat. Aber wieso nicht einen Blick in die Zukunft werfen.


    Aber Zucht ist doch immer egoistisch. Und wir reden doch hier von Rassen, die Zucht aus Zucht entstanden sind. Ich denke, dass das in Rassethreads normal ist, dass man den Fokus dann stark auf Eigenschaften legt.