Beiträge von Maren

    Hi

    Es gibt nicht "den" Border Collie. Sie sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Zuchtkriterien unglaublich vielschichtig geworden in den letzten Jahrzehnten. Eine Zuchtrichtung, die der Showborder, hat es sogar so weit gebracht, dass der Border Collie vom Showtyp genetisch so weit von seiner arbeitenden ursprünglichen Verwandtschaft entfernt ist, dass sie nicht mal mehr als "eine" Rasse angesehen werden können, sondern als eine gänzlich andere.

    Das macht sich natürlich nicht nur im Äußeren sondern auch im Wesen bemerkbar. Viele Showborder, die ich kennengelernt habe und von denen ich gehört habe, sind nicht mehr so reaktionsschnell, arbeitseifrig, leichtführig und wesensstark wie ihre ursprünglichen Verwandten.

    Dann gibt es noch die Sportlinien, in denen noch viel Arbeitslinie drin steckt. Da weiß man nur nicht so recht, was man kriegt. Der Hütetrieb und mithin auch die Bereitschaft zur Jagd, können bei diesen Hunden stärker ausgeprägt sein als es in den Showlinien der Fall ist.


    Der Border Collie ist ein Spezialist, ein wahnsinnig guter Koppelgebrauchshund, dessen Triebe derart vom Menschen modifiziert worden sind, dass er im Grunde kein normaler Begleithund sein kann. Bei falscher Haltung wird er zu einem Schatten seiner selbst, ein Hund, der seine Triebe und Energien nicht richtig kanalisieren kann und sich selbst und seiner Umwelt schadet.

    Möchte man einen solchen Hund, dann sehe ich selbst nur den einen konsequenten Weg. Dann muss man auch bereit sein, den Hund seiner Bestimmung entsprechend zu führen und ihn auch nur aus Aufzuchten zu kaufen, die sich der eigentlichen Rasse verschrieben haben. Bei den anderen Zuchten weiß man doch gar nicht recht, wohin die Reise noch gehen wird. Jedenfalls nicht in Richtung Koppelgebrauchshund. Soviel ist sicher. Die Frage ist halt. Was möchte man für einen Hund haben? Wirklich einen Border Collie?


    LG Maren

    Ich kontrolliere auch zweimal täglich und gibt es einen Stromabfall wird sofort nach der Ursache geforscht. Bin aber noch nie auf die Idee gekommen, darüber ein Tagebuch zu führen, zumal ich mit meiner Buchführung der Schafe eh schon recht viel mache. Wüsste auch gar nicht, was ich in so ein Zaunbuch schreiben sollte.

    Liebes Tagebuch, heute war ein Ast an meinem Zaun. Habe ihn sogleich entfernt grinning-dog-face-w-smiling-eyes (sorry meinen leichten Anflug von Sarkasmus ;-) )


    Und sollte es einen Schadensfall geben und ich zeige der Versicherung mein Zaunbuch, könnte ich das nachträglich doch auch noch fälschen. Gibt es da feste Vorgaben, wie so ein Buch aussehen soll?

    Hi

    Ich bin heute morgen fast vom Stuhl gefallen. Ich habe Radio gehört. HR1 in Hessen. Da ging es um die Rückkehr der Wölfe nach Hessen. Und dass es dieses Jahr weitaus mehr Wolfssichtungen gab als letztes Jahr. Jedenfalls hieß es dann, dass die Landwirte ja Fördergelder für Zäune usw. beantragen können. Auflage dafür ist dann allerdings das Führen eines Zauntagebuches. Die tägliche Kontrolle muss darin vermerkt werden praktisch als Kontrolle für die Behörde.

    Wenn das nicht schon genug wäre, kam dann noch ein Sprecher vom Nabu zu Wort. Er sagte gleich, dass die generellen Verluste von Schafen um die 15000 Stück pro Jahr wären und dass man sich daher nicht über die paar Risse der Wölfe aufregen müsse. Das wäre dann ein verschwindet kleiner Teilpouting-dog-face Das hat mich echt sprachlos gemacht. So nach dem Motto, sterben ja eh schon so viele, dann braucht man sich über den Wolf nicht aufregen. Unglaublich. Dabei wurde noch nicht mal genau gesagt, woran die 15000 Schafe gestorben sind bzw. wie diese Zahl zustande kommt. So eine bodenlose Frechheit. Was wirft das jetzt noch zusätzlich für ein Bild auf die Schäfer.

    Ich für mich lese da: "Ist halt so" heraus. Jedenfalls in dem gesamten Kontext der letzten Tage. Ich will auch nicht aufbauschen oder Loras schlecht machen. Darum geht es mir nicht.

    Ich finde nur, dass es in letzter Zeit generell den faden Beigeschmack für mich gibt, dass HSH als Gegenstände zusammen mit Zäunen und guten Weidezaungeräten gesehen werden. Geht da mal was kaputt, dann ist das halt so, weil die sind ja dafür gemacht, sich dem Wolf entgegenzustellen.

    Vielmehr sehe ich die Notwendigkeit, dass wir die Verantwortung haben, auch unsere treuen Gefährten, die solch einen Job machen, zu beschützen. Wir können nicht die Wölfe mal machen lassen. Wir brauchen ein richtig gutes Management. Und das wird früher oder später auch einige Abschüsse von Wölfen bedeuten.

    Auch mich hat dieses "ist halt so" gestört. Und das zieht sich ja nun komplett durch. Auch, dass die HSH nun schon zum eigentlichen Herdenschutz dazugehören. Fragt man Leute, wie denn ein guter Herdenschutz aussehen soll, kommt immer "mit HSH". (Aber so manche Einschränkungen dadurch wollen sie dann natürlich nicht hinnehmen)

    "Es ist halt auch so", dass wir Nutztierrisse in Zukunft regelmäßig hinnehmen müssen. Und es "ist halt so", dass auch der ein oder andere HSH verletzt oder gar sterben wird.

    Wir Nutztierhalter regen uns auf, weil wir keine unserer Tiere den Wölfen zum Fraß vorwerfen wollen. Viele lehnen sich auf, gehen auf die Straße, demonstrieren und wollen das nicht einfach so hinnehmen..."So soll es nicht sein".

    Aber hier im Hundeforum kommt plötzlich der Spruch" HSH sterben, ist halt so" Und es regt sich darüber keiner auf?! Das ist halt befremdlich in einem Hundeforum.

    Aber wehe man redet vom Abschuss von einigen Wölfen.

    Hi

    Ich hatte damals bei meiner Border Collie Hündin auch zerbissene Arme und Beine. Es war ganz schön anstrengend und meine Mutter hat mir plötzlich immer mehr gesagt, dass ich den Hund doch zur Züchterin zurück bringen soll. Damals hatten wir keinen Laufstall.

    Ich kann mich den anderen auch nur anschließen und wirklich empfehlen, dass Du Dir Welpenauszeiten schaffst. Packe den Welpen in einen Laufstall und lass ihn da drin rumwuseln wie er möchte. Das hilft und macht das Ganze viel leichter. Nimm Körperkontakt zum Welpen, wenn Du es denn möchtest, nach seinem Schlafen auf. Dann sind sie nämlich ruhiger und hören Dir mehr zu, bzw. sind empfänglicher für Dich.

    Die Zeit, wenn sie so klein sind, geht schnell vorbei. Gut, dann kommen neue Zeiten auf einen zu, die es auch in sich haben. Aber zumindest beißen sie einen dann nicht mehr so viel.

    Gehe noch mal in Dich und überlege ganz genau, was Du möchtest und ob Du bereit bist für einen Aussie. Besser jetzt als Welpe abgegeben als später. Aber sei Dir sicher. Nimm Dir die Zeit. Solch eine Entscheidung musst Du treffen, wenn Du Dich nicht gerade ärgerst.

    Keiner kann absehen, wie Deine Zukunft mit einem Aussie wird. Du kannst halt nur für Dich die Frage beantworten, ob Du den Aussie mit allen Höhen und Tiefen haben möchtest. Verabschiede Dich am Besten von Träumen mit dem Hund, wie er schön neben Dir am Fahrrad her läuft oder entspannt mit Dir die Welt erkundet. Das ist harte Arbeit mit solch einem Hund und ganz oft bleibt solch ein Traum nur ein Traum. Aber man kann unglaublich mit seinen Aufgaben wachsen und dazu lernen und sich neue Träume schaffen, die man sich auch erfüllen kann. Ich selber bin durch meine erste Border Collie Hündin, die meine Mutter am liebsten wieder abgegeben hätte, zur Schafhalterin geworden und kann mir nicht anderes mehr vorstellen. Nach ihr kamen noch zwei weitere Border Collies in mein Leben. So kann es gehen ;-)

    Hi Judith,


    ich kenne das auch von damals als ich meine Border Collie Hündin bekam. Hat man keinen zweiten Hund zur Hand, dann nehmen die Zwerge eben Arme, Beine, Füße usw. was so da ist. Da ich jedoch kein Hund bin und auch so nicht spielen möchte, mache ich dem Hund klar, dass ich das nicht will. Durchaus auch energischer. Es braucht ein selbstbestimmtes Auftreten und Konsequenz.

    Man muss dabei auch unterscheiden, zwischen normalem Spielen oder überdrehtem Welpen. Ist der Welpe überdreht, helfen auch keine Erziehungsmethoden. Dann kann die Box helfen oder ein anderes Hilfsmittel. Ich hatte von meinen Kindern noch einen großen Laufstall, den ich benutzt habe für solche Zwecke. Die Kunst ist es jedoch bei solchen reizoffenen Hunden, es erst gar nicht zu einer Überdrehtheit kommen zu lassen. Man sagt auch, der Welpe ist drüber. Das heißt, er hätte schon längst schlafen müssen. Von daher braucht es am besten eine klare Struktur am Tag. Fressen, Laufen, Spielen, Schlafen, Fressen, Laufen, Spielen, Schlafen usw. Wo der Welpe dann schläft ist egal. Ziel ist es natürlich, dass er ohne Dein Zutun schläft. Aber das musst Du in der Anfangszeit regulieren.

    LG Maren

    Ich fand folgenden Satz in der französischen Reportage so einprägend. Dass wir den Wolf mit unserem Herdenschutzprogramm trainieren immer pfiffiger zu werden. Wir erschaffen im Grunde damit das eigentliche Problem, das uns noch bevorsteht. Und ganz ehrlich, ich selber kriege Angst. Und diese Angst ist keine, die ich direkt vor dem Wolf habe, sondern die kommt von diesem absolut naiven Umgang der Umweltschutzbehörden und der Politiker mit diesem Problem. Ich kann das einfach nicht fassen, wie rosarot die Brille bei vielen da zu sein scheint. Wo wollen wir denn hin? Ernsthaft, was ist eigentlich die Zielvorstellung dieser Menschen? Dass wir alle harmonisch im Einklang leben werden? Dass sich das alles von selber regelt?

    Ich stehe jetzt da mit meinen Schafen, neuen 1,20er Netzen und richtig gutem Stromgerät in Nordhessen, in das der Wolf langsam kommt und weiß im Grunde, dass das auf die Dauer alles nichts bringen wird. Auch Herdenschutzhunde werden mir im Rahmen meiner Möglichkeiten auf die Dauer wohl auch nichts bringen. (Geschweige denn, dass dafür die Bevölkerung schon bereit ist) Das finde ich schlimm.

    LG Maren