Beiträge von Dingsda

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    Der Tierarzt-Nachwuchs wird also schon mit einer gewissen, festgelegten Einstellung ausgebildet, da muss man sich dann wirklich nicht wundern.


    Echt? Na da bin ich ja froh, dass das bei uns nicht so ist :D


    In den Kastrationsvorlesungen in denen ich war, waren selbst die Dozenten geteilter Meinung. Einige gegen Kastration ohne medizinische Indikation und einige 100% pro Kastration. Erläutert wurden die Vor- und Nachteile beider Seiten und dann war es jedem selbst überlassen, was er denkt und später empfiehlt.
    Auch die "100%-kontra-Barf" Einstellung wird bei uns nicht gelehrt. Da wird ebenfalls neutral daraufhingewiesen, welche Vor- und Nachteile sich ergeben können.


    Wo hat deine Freundin denn studiert, dass dort die Einstellung unter allen Dozenten so einig ist und auch nur so gelehrt wird?


    Manche möchen eben nur das sehen, was sie sehen wollen.


    ALLE Tierärzte sind fiese geldgeile Betrüger, die Tiere extra krank machen um mehr Geld zu verdienen. Behandlundgsvorschläge kalkulieren sie natürlich extra so, damit mehr Geld für sie rausspringt und sie sich den fünften Porsche in die Garage stellen können :roll:

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    Lächel, wie würdest Du es nennen?


    Und vorallem, wo hat denn der Tierhalter einen Vorteil? Wo der Hund?


    Wie schon oft geschrieben: Es war ein Vorschlag, dem Hund eine eventuelle spätere Narkose zu ersparen. (Weil wie schon erwähnt: Es gibt tatsächlich Menschen, die ihren Hund kastrieren lassen wollen. Und bei manchen begrüße ich das sehr, bevor es noch "upps"-Nachwuchs gibt)
    Ich habe schonmal geschrieben: dass so oft nachgehakt wurde, finde ich auch nicht ok, aber der bloße Vorschlag ist völlig legitim, in angesicht dessen, mit wievielen uninformierten, desinteressierten Besitzern ein TA tagtäglich umgehen muss.


    Ich werde sicher jetzt hier nicht mit dir die Vor- und Nachteile einer Kastration durchkauen. Dazu gibt es mehr als genug Threads und mindestens so viele unterschiedliche Meinungen.


    (Und nur so nebenbei: Bei sehr großen Hunden ist es oft üblich bei einer sowieso durchzuführenden OP den Magen anzunähen um einer Magendrehung vorzubeugen. Ist es auch verwerflich und geldgeil vom Tierarzt, auf sowas hinzuweisen?)

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    Und nochmal, wenn mein Hund verletzt ist und mein TA dann nachfragt, ob mein Hund nicht noch eben schnell kastriert werden soll, da er ja eh schon in Narkose liegt, dann sehe ich das als Ausnutzung einer Ausnahmesituation zugunsten des TA.


    Du siehst es so, ich seh es anders.


    Aber schön, wenn man den TAs immer unterstellen kann, nur Geldgeil zu sein.

    Nochmal, man kann NACHFRAGEN ob es gewünscht ist. Um den Hund eine Narkose eventuell kurze Zeit später zu sparen. Nicht mehr, und nicht weniger.
    Ist ja nicht so, dass der Hund kastriert wurde, und der Besitzerin beim Abgeben mitgeteilt wurde: "'Ich hab den noch fix mit kastriert, hat sich angeboten". Es wurde GEFRAGT. Und das, finde ich nach wie vor völligst in Ordnung.


    (Und wenn der Automechaniker mich fragt, ob der Motor gewechselt werden soll, weil .... dann ist das auch ok. Kann ich ja oder nein sagen und gut ist.)

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    Warum, Sabrina? Ist der normale Hundehalter kein mündiger Mensch, dem mal eben schnell seines tierärtzlichen Bankkontos mal eben schnell dieses Angebot bei der Verletzung eines Hundes machen muss?


    Wohlwissend, das der vielleicht durch die Situation eher ja als denn nein sagen könnte?


    Ich lasse mich ungern manispulieren und in einer solchen Situation wie dieser schon gar nicht.



    Der normale Hundehalter (die, die ich so zu 95% aus der (Dorf-)Praxis kenne) glaubt, dass eine Hündin einmal werfen muss, dass man einen Hund der Artgenossen anpöbelt super am Stachler oder Würger führen kann oder dass eine Haltung im Zwinger völlig ok ist. Außerdem gibt es nach wie vor die Kleintierleute, die denken, dass Kaninchen und Meerschweinchen eine super Kombination zur Haltung ist und dass Freigängerkatzen eben dauernd Kitten bekommen, ist eben so von der Natur eingerichtet.


    Muss ich als Tierarzt nur ja und ahmen sagen und machen, was die Leute wollen? Kann ich nicht noch nebenbei meine eigene Meinung vertreten und den Halter aufklären, was er ggf. ändern sollte/könnte (mal ab vom Kastra-Thema).


    Fakt ist: Der "normale Hundehalter", den ich bisher in der Praxis getroffen hatte, hat nicht annähernd den Plan, wie der Großteil der User die sich hier tummeln. Und ja, bevor der seinen Rüden mal schnell über Nachbars Susi springen lässt, würde ich dem auch vorschlagen, den Hund mit zu kastrieren. Man kann den Leuten ja nur vor den Kopf gucken, und kann durchaus einen Vorschlag machen. Wenn nein, dann nein. Ist ja auch ok.


    Und warum pocht jeder drauf, dass der Tierarzt das aus reiner Geldgier gemacht hat? Eine zusätzliche Kastra, wenn der Hund eh in Narkose liegt bringt nicht wirklich viel Geld ein. Und wenn der Tierarzt nur angestellt war, verdient der eh ein Festgehalt, egal wieviel Geld er aufs Praxiskonto bringt. Es soll durchaus Tierärzte geben, die einen Vorschlag machen, weil sie davon überzeugt sind und nicht, weil sie nur an die Kohle denken.

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    Ehrlich?


    Wenn ich mir `ner abgerissenen Afterkralle hingehe, dann möchte ich diese behandelt haben und nicht meinen Hund spaßeshalber gleich mitkastrieren lassen, da es sich grad so schön anbietet.


    Nö, das ist in meinen augen nur der plumpe Versuch der Geldschneiderei.


    Richtig, DU nicht. Ich vielleicht auch nicht.
    Aber es gibt durchaus Menschen, die sowieso vorhatten, den Hund kastrieren zu lassen und da könnte man das durchaus gleich mit erledigen, statt ein paar Wochen später noch eine Narkose hinterherzuschieben.


    Gut, dass der TA noch weiter nachgebohrt hat nachdem schon abgelehnt wurde, finde ich auch nicht in Ordnung. Aber allein diese bloße kurze Anfrage finde ich nach wie vor legitim.

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    Nicht falsch verstehen: Mein Hund ist ein ganz wesentlicher Bestandteil meines Lebens und wenn nötig, z.B. durch Krankheit richte ich auch vieles auf den Hund aus. Aber Madame ist ganz eindeutig nicht der einzige Bestandteil meines Lebens und muss sich daher meine Aufmerksamkeit mit diversen anderen Faktoren wie meinem Studium, meinem Job, meinen Sozialkontakten und meinen anderen Hobbies teilen. Und es schadet weder dem Hund noch meinem Seelenheil.


    :gut:
    Ich mache auch einiges ohne meine Hunde. Ich gehe ins Kino, ich gehe auf die ein oder andere Party, ich unternehme was ohne die Hunde, ohne ein schlechtes Gewissen. Ich gehe arbeiten um mein Studium und das Hundefutter zu finanzieren - auch das meistens ohne die Hunde und ohne schlechtes Gewissen. Die bleiben allein, und pennen dann eben. Gibt schlimmeres.


    Ich finde es auch teils erschreckend wieviele sich mehr oder minder zum Sklaven ihres Hundes machen und ihr ganzes Leben darauf ausrichten. Ja, ich liebe meine Hunde, definitiv. Und ich schaue, dass es ihnen gut geht und sie genügend beschäftigt werden - aber ich habe kein Problem damit, ohne die beiden was zu unternehmen und sie (auch mal länger) allein zu lassen.


    Das einzige, wo ich eigen bin ist das Gassi-schicken mit anderen Leuten. Es gibt nur wenige, denen ich Bajo anvertraue. Einfach, weil er nicht ganz einfach und dazu noch ziemlich schwer ist. Ich kann kaum jemanden mit dem Hund rausschicken, der nur 2kg mehr wiegt als er. Es gibt aber ein paar wenige Freunde und meine Eltern die ich (unter gewissen Regeln) mit ihm gehen lasse und das funktioniert auch. Ali kann ich wiederrum jedem mitgeben und hab da auch kein Problem mit.

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    Doch, dort steht, dass er TA gebissen wurde, während er den Hund umlagern wollte und sich dabei über ihn beugte.



    Echt? Ich bin blind, ich seh es nicht. :???:


    Jedenfalls greift für mich das "selbst schuld"-Argument nicht wirklich, einfach weil ein Hund - grade in Narkose - unberechenbar ist und man ja irgendwie ran MUSS. Ich finde die Theorie, dass die Versicherung des TAs (die muss er ja haben...) sich da geweigert hat zu übernehmen und es deswegen zur Klage kam recht logisch.

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    Wird beim Tierarzt nicht immer gefragt, ob der Hund einen Maulkorb braucht bei der Behandlung? Vielleicht ist das auch ein Punkt, wenn die Halterin fälschlicherweise davon ausging das der Hund immer lieb ist?


    Andererseits müsste man ja von einem Tierarzt ein wenig Erfahrung und Sachverstand zutrauen...


    Klar müsste man das. Aber es gibt Hunde, die sich wahnsinnig unberechenbar verhalten. Beispielsweise welche, die in Anwesenheit des Besitzers total brav sind, will man sie aber nach der Narkose beispielsweise aus dem Aufwachraum holen, gehen sie nach vorne.


    Mal davon ab, dass Hunde nach der Narkose eh komisch sind. Meiner hat erst am Donnerstag Abend die Tierärztin richtig böse angebellt, obwohl er sie sonst wirklich gerne mag. Aber da waren einfach noch rosa Elefanten im Hirn.


    Und leider steht ja nicht, in welcher Situation der Hund genau gebissen hat.