Hallo Elohund,
ich kann verstehen, dass Du "Deine Rasse" verteidigst und ich selbst kenne einen Elo-Mix, den ich sofort, ohne Zögern als Zweithund nehmen würde, aber zu einigen Dingen möchte ich doch was sagen. Es sei dahingestellt, ob es albern ist, eine "Rasse" als Patent anzumelden, aber beim Elo halte ich einen Großteil der Beschreibung für reines Marketing (Produktmarketing), mit dem ich genug Erfahrung habe.
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Der erste Wiederspruch erfolgt in der Begründung das der Elo ein Desingerhund sein soll . Das entspricht jeglicher Grundlage denn der Elo ist alles andere als ein Desingerhund !
Design steht völlig wertneutral für "Gestaltung". Daran ist auch erst mal nichts Schlechtes, viele Hunderassen entstanden, weil man bestimmte Eigenschaften verstärken wollte. Ob man nun einen Hund für unsere moderne Welt designen muss, dazu kann jeder seine eigene Meinung haben.
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Denn genau das ist bei einem Elo schier unmöglich , ich habe noch nie in meinem Leben einen Elo gesehen oder davon gehört , der andere Hunde oder gar sein Herrchen attackiert oder angreift.
Nur dass Du noch nicht davon gehört hast, bedeutet nicht, dass es so etwas nicht gibt. Vor meinem Sam habe ich auch noch nie einen aggressiven Cocker Spaniel gekannt, trotzdem hätte ich nicht behauptet, dass es so etwas nicht gibt. Das nur auf einen verantwortungslosen/nicht anerkannten Züchter zu schieben ist mir ehrlich gesagt zu kurz gegriffen. Wir erben viele Dinge, sicher auch grundlegende Wesensmerkmale, aber wie diese sich entwicklen, entscheidet zu einem großen Teil die Prägung. Zu sagen, dass es schier unmöglich ist, dass ein Elo angreift oder sein Herrchen attakiert halte ich daher für ziemlichen Unsinn.
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Aufgrund seines Wesens , er hat sich für Artgenossen nur sehr bedingt interessiert und war auf Komando sofort wieder bei Fuss.
Ist das nicht eigentlich traurig? Ein Wesen, dass sich nicht für seinesgleichen interessiert? Mal abgesehen davon ist der Elo-Mix den ich kenne, sehr begeistert vom Spiel mit anderen Hunden.
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Wo ständig 20 Kinder an Ihm herumziehen oder halt wie Kinder nun mal so sind noch nicht Wesengerecht und Liebevoll mit Tieren umgehen zu verstehen wissen . Es gab bis heute nicht einen Zwischenfall das es auch nur annährend zu einer Konfrontation gekommen wäre oder ist .
Wenn es Ihm mal zuviel ist , ist das einzige was er dann macht , ein kurzes Aufbellen aber dann wurde er schon mehr als arg strapaziert .
Und? Was sagt das aus? Der Cocker meiner Tante war der liebste Spielkamerad aller Kinder der Straße. Er nahm es nicht mal übel, wenn man ihn heftig an den Ohren zog, dann hat er gejault und beleidigt aus der Wäsche geguckt und liess sich gleich wieder an den Ohren ziehen. Trotzdem war er nie mit den Kindern alleine und ich kann daraus nicht schlussfolgern, dass das jeder Cocker mit sich machen lässt. Tiere sind Individuen mit unterschiedlicher Reizschwelle. Es ist natürlich für einen "Familienhund" wünschenswert, wenn die sehr hoch liegt, aber dafür kann ich nicht mit der Rasse oder "Marke" garantieren.
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Später hinzugekommen ist ein reinrassiger Samojeden Rüde um Inzucht zu vermeiden .
Und der hatte vermutlich auch gar keinen Jagdtrieb?
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Der Elo ist Familiengebrauchshund es wurde wert gelegt auf ,
sehr pflegeleichtes Haar
frei von erblichen Krankheiten oder Anfälligkeiten
ansprechendes Äußeres
Das dürfte wohl Geschmackssache sein. Ich kenne einige Leute, die mit puscheligen Hunden rein gar nix anfangen können. Eine Geschmacksfrage kann meines Erachtens nach kaum ein Zuchtziel sein.
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ruhiges bis mittleres Temperament
Welche Gene sind denn für das Temperament verantwortlich? Wurden die Stammväter der Zucht darauf untersucht oder gründet sich die Auswahl auf Beobachtungen. Wenn letzteres, weiss man denn, ob "Temperament" nicht vielleicht rezessiv vererbt wird -- das wäre ja wirklich Pech
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ohne starken Bewegungsdrang - aber nicht Träge
Wie kann das ein Zuchtziel sein -- anhand welcher Kriterien wählt man denn die Elterntiere aus? Mag ja sein, dass alle Stammväter einschliesslich dem Samojeden eher ruhige Vertreter waren, aber waren das auch die Geschwister, Eltern und Großeltern? Und wer sagt eigentlich, dass so etwas rein genetisch bedingt ist? Das erinnert mich an die 20er-Jahre des 19. Jahrhunderts, in dem man auch noch an den "geborenen Verbrecher" aufgrund schlechter Erbanlagen (und im Umkehrschluss natürlich auch an "geborene Gutmenschen") glaubte. Inzwischen sind aber sowohl Genetik als auch Psychologie ein wenig weiter und man hat erkannt, dass auch die Prägung eine entscheidende Rolle spielt. Charakterliche Merkmale mögen teilweise genetisch determiniert sein, welche Genkombination was bewirkt, weiß aber niemand.
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lernfreudig und intelligent
Naja, kein Wunder, dass die Leute das glauben, es gibt ja auch Samenbanken, die das Sperma von Uni-Professoren und Nobelpreisträgern anbieten -- einen Nachweis, dass sich die Nachkommenschaft dieser Klientel genauso entwickelt gibt es übrigens nicht.
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Selbst erlebt: Cocker aus jagdlicher Zucht, prämierte Eltern und Geschwister, aber selbst nicht schussfest und nur mäßig an der Jagd interessiert, als Jagdhund komplett unbrauchbar. IMHO also auch kein Kriterium auf das man mit Garantie züchten kann.
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Veranlagung zur schnellen Stubenreinheit
Das halte ich für die Marketing-Aussage par Excellence. Wie will man darauf züchten? Unter Geschwistern, ob bei Menschen oder Hunden, gibt es immer Früh- und Spätentwickler. Dem künftigen Welpenbesitzer solche Aussichten zu machen, halte ich für sehr unseriös.
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verträgliches Verhalten gegenüber Mensch und Tier
und vorallem kindergeeignetes Verhalten
Das dürfte wesentlich mehr mit Prägung zu tun haben.
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ein intaktes Sozialverhalten
Andere Hunde nicht zu beachten würde ich nicht gerade als intaktes Sozialverhalten bezeichnen -- freundlich ausgedrückt.
Andrea