Hallo Tina,
Ich denke einfach, Dein Hund hatte noch gar keine Zeit "anzukommen". Du musst Dir klar machn, dass es für Deinen Hund eine ganz neue und auch schwierige Situation ist, vom Tierheim erneut (ja schon mindestens das zweite Mal) in eine total fremde Umgebung zu kommen. Er kennt nichts und niemanden und muss sich ja erstmal eingewöhnen und lernen, Dir zu vertrauen. So etwas muss wachsen und dauert. In dieser für Deinen Hund völlig ungewohnten Situation kam jetzt auch noch unmittelbar die OP dazu - die für Deinen Hund wieder Schmerzen, Hormonumstellung und Stress bedeutet.
Ich glaube, was Dein Hund jetzt braucht, ist einfach Zeit - um sich einzugewöhnen, sich wieder zu fangen und zu lernen, Dir zu vertrauen. Dieses Vertrauen ist nicht von Anfang an da - es muss wachsen. Wahrscheinlich knurrt Dein Hund, weil er in diesen Situationen nicht einschätzen kann, ob er sich auf Dich verlassen kann oder nicht. Woher soll er das auch wissen? Er muss es erst lernen. Und Du musst ihm diese Sicherheit nach und nach vermitteln. Bei Toby war es damals auch so, dass er plötzlich anfing zu knurren - wir waren drei Wochen nach seiner Ankunft bei uns mit ihm für einige Tag nach Südtirol gefahren und die Umstellung der jeweiligen Umgebung etc. war wohl einfach noch viel zu viel für ihn. Damals hat er auch plötzlich geknurrt und komisch reagiert, weil er einfach gestresst und überreizt war. Es hat sich aber gelegt, als er die Zeit bekommen hat, sich zu Hause einzugewöhnen und nicht dauernd mit neuem konfontiert wurde, sondern seine ganze eigene Routine hatte.
Dass Deine Hündin unmittelbar nach ihrer Ankunft bei Dir so einer großen OP ausgesetzt wurde, war in der Tat eher kontrprroduktiv, aber ist ja jetzt nicht mehr zu ändern. Ich würde einfach viel Geduld mitbringen und abwarten, wie sich alles die nächsten Wochen und Monate entwickelt. Wer schon einmal einen Hund aus dem Tierheim hatte, wird Dir bestätigen können, dass viele sich innerhalb der ersten Wochen und Monate, ja sogar des ersten Jahres, immer weiter entwickeln - der Hund, den Du nach einem Jahr hast, den wirst Du wahrscheinlich nicht mehr vergleichen können mit der Edda von jetzt. Im positiven Sinn. Deswegen warte einfach ab. Auch ihr fehlender Spieltrieb kann ein Zeichen dafür sein, das sie sich einfach noch nicht sicher genug fühlt, um überhaupt zu spielen. Bei Toby hat es ein halbes Jahr gedauert, bis er in der Wohnung - und nur da - mal gespielt hat. Mittlerweile ist ein Spiel im Garten auch okay, aber draußen oder mit Fremden etc. ist spielen undenkbar.
Ich wünsche Dir viel Geduld mit Deiner Hündin!
Vile Grüße
Dani