Hallo Suse,
ich habe den Thread jetzt aufmerksam mitverfolgt, und ehrlich gesagt, ich glaube, ich würde nicht versuchen, hinter dem Rücken der Familie etwas anzuleiern. Du wirst damit wahrscheinlich erhebliche Probleme in Deiner Beziehung bekommen - aus Sicht Deines Freundes und dessen Familie auch nicht zu unrecht, denn es ist "ihr" Hund. Auch wenn sie sich nicht kümmern - sie werden es so sehen wollen! So lange sie nicht von selbst einsehen, dass es für Rocky das Beste ist, wirst Du immer im "unrecht" sein - diese Bürde ürde ich für meine Beziehung und mein weiteres Zusammenleben nicht auf mich nehmen wollen.
Hast Du mal überlegt, Fakten für sich spechen lassen, statt mit Argumente zu überzeugen? Wenn Du Dich zurück ziehst (so schlimm das für Rocky sein wird), dann wird die Familie gezwungen sein, irgendwie zu handeln - entweder wird sich jemand Rocky erbarmen (was ja gut wäre), oder aber Rocky wird sie davon überzeugen, dass es so nicht weiter geht. So lange Du funktionierst (aus Mitleid mit Rocky) wird niemand gezwungen sein, die jetztige Situation zu ändern oder auch nur zu überdenken.
Ich würde Deinen Freund/die SchwiMa jeden Tag und bei jeder Möglichkeit ansprechen, wer denn heute mit Rocky draußen war/etwas mit ihm gemacht hat/ sich um ihn gekümmert hat etc. Steter Tropfen höhlt den Stein - irgendwann (wird wahrscheinlich nur wenige Tage dauern...) wird Ihnen dadurch bewusst gemacht werden, was sie dem Tier antun - und dass Du es ernst meinst! Und dann werden Sie gezwungen sein zu entscheiden, ob sie auf den Vorschlag mit Countrydogs zurück kommen oder lieber selbst etwas tun. Manchmal muss erst die Talsohle erreicht werden, bevor es wieder aufwärst geht! und auch wenn es kurzsfristig schlimm für Rocky sein wird und es auch Dir wahrscheinlich sehr weh tun wird - ich denke, mittelfristig wird es ihm am meisten helfen.
Zur Abgabe vielleicht noch so viel: Wir haben jetzt den zweiten Hund aus dem Tierschutz - und genauso wie seine Vorgängerin hat er sich wirklich schnell eingefunden und - so denke ich jedenfalls - findet es klasse bei uns. Er liebt uns und wir lieben ihn und ich glaube nicht, dass er seinem vorherigen Leben nachtrauert. Gleiches mit unserer Hündin früher, die offentsichtlich - ihrem verhalten nach - sehr behütet aufgewachsen ist und sicherlich nicht gequält wurde. Auch sie hat sich sehr schnell eingefunden und hatte dann noch ein langes und prima Leben - trotz des Wechsels. Bei unserer jetzigen Fellnase hatte ich Anfangs fürchterliche Probleme, ihn mal stunden- oder tageweise woanders zu lassen, aus Angst, er würde sofort sein Vertrauen verlieren etc. Doch nach eine gewissen Gewöhnungszeit hatte er letztes Jahr keinerlei Probleme damit, sogar für ganze 14 Tage (Urlaub) "fremd" betreut zu werden. Er findet es anfangs nicht toll, aber er leidet nicht und nach 2 Tagen hat er sich mit seiner Situation gut abgefunden. Insofern kann ich nur vollauf unterschreiben, was Corinna geschrieben hat. Hunde sind Pragmatiker! Wenn es Ihnen gut geht, dann sind sie schnell bereit, sich auf neue Situationen einzustellen und anzupassen. Und sie können ihre Liebe jederzeit neu verteilen!
Ich drück Dir die Daumen, dass Du einen Weg für eine gute Lösung für Dich und Rocky findest!
Liebe Grüße
Dani