Mußte mich gerade auch ziemlich zusammenreißen, als ich den Beitrag von Catie gelesen habe.
Wer 808 g Trofu versteigern will, das läßt ehrlich gesagt schon tief blicken. Deine Sichtweise ist noch sehr naiv. Ich habe studiert, meinen Hund seit seiner Studienzeit, aber habe nach den Studium als alleinerziehende Mutter keinen Job bekommen, war von Hartz IV abhängig. Aber meinen Hund würde ich nicht abgeben.
Durch meinen Hund habe ich in D auch sehr viele Obdachlose, Punks kennengelernt, versuch mal deine Vorurteile zu überwinden und von deinem hohen Roß runterzukommen. Die beißen nicht, wenn du sie mal ansprichst. Ich habe mehr als einem mein Ohr geschenkt, einfach mir ihre Geschichten angehört, getröstet, als sich der beste Freund von einem Obdachlosen das Leben genommen hat... Von dem wenigen was ich gehabt habe, habe ich Leckerli abgegeben, Geld allerdings nie.
Die Hunde, die ich kenne, sind alle gut genährt und vor allem sind es meist die Hunde der Obdachlosen, die sehr gut erzogen sind. Das sind keine Hunde, die vielleicht 8 Stunden allein in der Wohnung bleiben müssen und nur 2x am Tag rauskommen. Nennst du das artgerechter?
Und wie schnell landet man auf der Straße, hast du dich mal auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt umgesehen. Ohne Einkommensnachweis bekommt man doch schon keine Wohnung mehr, schon gar nicht mit Hund! Auch du kannst einmal schneller als du denkst, durch das soziale Netz durchfallen!
Ich stehe gerade selber vor dem Problem, dass ich einen kranken Hund habe und kaum weiß, wie ich die Untersuchungen bezahlen kann. Toll, darf ich deshalb jetzt keinen Hund haben? Und mal noch etwas zur psychologischen Seite, die Menschen, die an den untersten Rand der Gesellschaft gedrängt wurden und von Menschen wie dir gemieden werden, haben zum Teil kaum soziale Kontakte und der Hund ist für viele der einzige Ansprechpartner der sie uneingeschränkt liebt, so wie sie sind.
Vielleicht bringen zumindest einige der geschriebenen Beiträge hier dich doch ein wenig zum Nadchdenken.
Liebe Grüße,
Nicky