Hallo, Josy!
Wir haben unseren Monty jetzt seit einem 3/4-Jahr und er war am Anfang ähnlich wie Du Melly beschreibst, aber ich schätze NOCH ängstlicher. Er machte sich sofort ein, wenn wir ihn versuchten zu bewegen (z.B. zum Pillern nach draußen zu gehen). Er lag den ganzen Tag nur in seinem Körbchen und hatte Angst. Hat die ersten Tage weder gegessen noch getrunken, mussten ihm Wasser "einflößen". Und nur um Dir Mut zu machen: Es wird BESSER MIT JEDEM TAG!!!!! NUR MUT!
Lass ihr Zeit, überfordere sie nicht, aber tu alles, was Du später auch tun willst. D.h. Staubsauger an und saugen, saugen, saugen. So viele Gäste wie möglich. Halsband selbstverständlich (!) anlegen und rausgehen. Und so weiter....
Hört sich zunächst widersprüchlich an, ist es aber nicht.
Wir haben versucht, die Angst nach Möglichkeit zu ignorieren. Hatten Unterstützung von einem uns bekannten Hundetherapeuten. Der reflektierte unser Verhalten. Z.B. wechselten wir automatisch die Straßenseite, wenn wir Passanten entgegenkommen sahen. Ist aber total falsch! Denn so lernt der Hund nicht, dass seine Angst falsch ist. Du musst ihm Folgendes vorleben: ES GIBT KEINE GEFAHR. Melly wird sich nach einiger Zeit ganz automatisch an Dir orientieren. Und sie muss sehen, dass Du vor all diesen Dingen keine Angst hast. Dann wird sie sie Schritt für Schritt (!) auch verlieren.
Wie gesagt, wir haben Monty seit einem 3/4-Jahr und sind froh um jeden Schritt, den er bis jetzt getan hat, aber er ist noch lange nicht am Ziel!
Wichtig ist auch, nur absolut "richtiges" Verhalten zu belohnen. D.h. nicht aus Mitleid den Hund streicheln (beruhigen) oder so. Sondern nur dann loben, wenn er das gewünschte Verhalten zeigt. Manchmal wirst Du ihr zeigen müssen, was Du überhaupt meinst. Monty z.B. hätte sich am Anfang niemals vor uns hingelegt, da hatte er viel zu viel Angst vor. Also haben wir ihn "hingelegt" und dann "Platz" gesagt. Laut Therapeuten ist es so, dass wenn ein Hund sehr ängstlich ist, er immer denkt "Ich bin nichts wert, ich kann das sowieso nicht, ich weiß nicht richtig, was Herrchen will." Man muss ihm zeigen, dass er sehr wohl etwas lernen kann, ihm zu Selbstbewusstsein verhelfen.
Das ist jetzt alles sehr viel, aber Du wirst sicherlich genauso in die Thematik hineinwachsen wie ich! Wünsche Dir alles, alles Gute! Bleib geduldig und konsequent!
Kerstin mit Monty :andiearbeit:
Aber wenn Du schon Erfahrung mit Problemhunden hast (lese ich gerade erst), dann weißt Du das doch sicher schon alles...