Hallo und Tausend Dank für euere Antworten!
Von den Vorbesitzern weiß ich nur:
Familie mit 2 Kindern. Haben in einem Dorf gewohnt, nach der Scheidung ist der Hund bei der Frau samt der Kinder geblieben (fragt mich nicht wieso...) und dann zu anstrengend geworden. Hundeschule wurde soweit ich weiß keine besucht, Erziehung gab es jedoch offensichtlich schon: Sitz, Komm her, und "ordentliches" Benehmen im Haus
Der Hund kam dann an eine Freundin des Züchters die ihn vorübergehend betreuen sollte. Von ihr hab ich ihn dann übernommen, mit den Infos: Kinderlieb, sehr Menschenbezogen, Verträglich mit allen Hunden
Das stimmt auch, bis auf verträglich mit anderen Hunden, denn man könnte fast sagen er ist unverträglich mit Rüden wie ich mit der Zeit festgestellt habe. Nicht bösartig, ich fürchte mich aber davor, dass er mit zunehmenden Alter doch ernsthaftere Probleme machen könnte!
Hab daraufhin den Züchter angerufen, der meinte er kennt den Hund so garnicht, bei ihm war er sehr ruhig und hat nie Probleme gemacht, war anderen Rüden gegenüber garnicht dominant.
In der Hundschule ist er wie gesagt wie ausgewechselt. Auch wenn er etwas angeknurrt wird, reagiert er kaum darauf.
Unterschiede zum Alltag würde ich sagen: Mehr Hunde (vermehrt im gleichen Alter!), etwas mehr Fläche, mehr Wiesenfläche
Im Verhalten zu mir ist er dort nicht viel anders! Einfach lebhaft und aufgedreht. Man könnte sogar sagen, er kümmert sich dort fast weniger um mich als im Alltag, außer bei direkten Kommandos und direkter Arbeit mit ihm! Fixpunkt bin ich natürlich trotzdem für ihn, wie gesagt die Beziehung Tier-Mensch ist soweit gut!
Zur Geräuschempfindlichkeit... es ist schwer, seine Nervosität zu ignorieren, ohne ihn mehr oder weniger zu bestrafen. Wenn er wild auf dem Gehweh hin und herzieht, bzw. in Richtung Straßenverkehr/Fahrradfahrer laufen/springen/bellen will, muss ich ihn einfach zurückziehen und etwas tun.
Beruhigen hab ich eh schon aufgegeben, weil es nur solange etwas bringt, wie ich ihn streichle. Schimpfen und kurz an der Leine halten (damit niemand über ihn fällt bzw. fährt...) scheint ihn auch nicht zu beeindrucken. Zumindest kurz halten muss ich ihn aber.
Wie gesagt, ich verstehe nicht, dass es so plötzlich aufgetreten ist!
Und was ich auch gerade im Verhalten mit anderen Hunden befürchte ist, dass er in seiner Alltagsumgebung mit zunehmenden Alter nicht ruhiger, sondern offensiver wird. Und der Konflikt mit anderen Hunden irgendwann nicht so schadlos ausgeht.
Ich muss auch gestehen, das ist mein erster Hund und ich mach mir viele Gedanken nichts falsch zu machen. Manchmal denk ich mir, es wäre am vernünftigsten, so sehr er mir ans Herz gewachsen ist, (zu Hause und mit Menschen ist er ja ein Schatz sondergleichen) ihn zum Züchter zurückzubringen, der ihm dann einen Platz in ländlicher Umgebung vermitteln kann. Ich denke dort wäre er zweifelsfrei glücklicher.
Ich möchte auch nicht, dass er sich bei mir schlechte Verhaltensweisen angewöhnt und er dann einer der Hunde ist, der ständig mit Beißkorb herumläuft und mehr und mehr von anderen Hunden isoliert werden muss. Also die Art von Hund, die man erst gegen Mitternacht auf der Straße sieht, damit er ja nicht aufgeregt wird.
Ich kann ihn zwar problemlos bei meiner Familie zu Hause lassen, aber sicher nicht verlangen, dass sie mit ihm Gassi gehen, ohne, dass ich quasi ein ellenlanges Regelblatt im Umgang mit ihm mitgebe.
Meint ihr, ein TIERPSYCHOLOGE könnte etwas bringen? Weniger im Sinne von Verhaltensänderung, als dass er mir sagen könnte, ob das jetzt wirklich nur eine Phase ist, oder ob er wieder aufs Land gehört?
Ist halt eine dumme Situation, der Züchter rät mir durch die Blume, den Hund härter anzufassen, hier heißt es, seine Angst sollte am besten "übergangen" werden und von einer Hundebesitzerin wurde mir geraten, ihm die Angst mit Leckerlis zu nehmen...
LG
Martin