Hi zusammen,
ich schiebe gerade ein bisschen Frust hier. Lara (3 Jahre, Rumänien) ist vor 5 Monaten hier eingezogen und ich sehe aktuell keine Fortschritte die wir machen. Leider wohne ich in der Stadt und kann nicht jeden morgen aufs Feld fahren damit die Dame Ihr Geschäft machen kann. Bei der morgendlichen Runde ist Sie immer wachsam und scannt jede Person genau. Sobald irgendetwas unerwartetes passiert geht Sie nach vorne und verbellt die Person / Fahrrad. Sind wir in fremden Umgebungen z.b. in meinem Elternhaus bellt Sie bei jedem Geräusch und stellt meine Eltern obwohl Sie die schon kennt. Sie kann sich einfach nicht gehen lassen und entspannt und glücklich durchs leben watscheln :(.
Ich übe viel mit Ihr und mache alles das es Ihr gut geht, ich schränke mein leben ein da Sie nicht überall mit hinnehmen kann und ich Sie auch nicht jedes Wochenende in die Tierpension oder zu einem freund abschieben will. Aber ich bekomme einfach so wenig zurück von Ihr (oder ich sehe es nicht). Das frustriert grad einfach und ich werde im grober zu Ihr da mir solangsam einfach die Geduld ausgeht. Kann mir hier jemand Mut machen :).
Du schreibst von meinem Hund ?
Nee, mir geht es genauso. Dieses Scannen geht einem schon manchmal auf die Nerven. Gerade morgens in der Früh. Ich gehe schon um 4 Uhr raus, um bloß niemandem am Morgen zu begegnen. Wehe es flattert ein Blatt - der Hund wird steif. Da raschelt es - der Hund wird steif. Da liegt was auf dem Weg - der Hund wird steif und vergisst wieder, dass er eine Sekunde vorher eigentlich sein Geschäft machen wollte.
JEDEN Morgen freue ich mich, wenn sie sich denn ENDLICH mal dreht und ihr Geschäft macht. Manchmal denke ich - boah, bist du bescheuert, dass du dich übers Pinkeln und Kacken eines Hundes so freuen kannst. Mein Hund ist NICHT unsicher, sondern territorial und vor allem bei Einsetzen der Dunkelheit wachsam, sowas von wachsam. Dieses Schicksal teilen leider viele Hunde aus Rumänien, sie werden ja schon irgendwie selektiert, wachsam zu sein.
Mein Hundekind lebt seit 2 Jahren bei mir - es ist leider NICHT besser geworden. Sobald es dunkel wird, ist sie ein anderer Hund. Sehr selbstbewusst, sehr wehrbereit und wird daher ausschließlich mit SIcherheitsgeschirr und doppelt gesichert geführt. Sie ist NICHT aggressiv, aber sie macht eben klar, bis hierhin und nicht weiter. Tagsüber alles kein Problem. Inzwischen habe ich sie auf "mach jetzt schön" konditionieren können. Außerdem nehme ich immer einen Zweithund mit. Wenn der abdrückt, ist sie auch kurz locker und entspannt - und es klappt dann bisschen eher als eine Stunde zu beten, dass der Hund endlich mal Blätter Blätter sein lässt und kackt.
Du siehst, bist nicht allein mit diesem "Kackproblem" *g*. Ich hätte ja gern nen Hundekurs besucht, aber ungeimpfte Hunde nehmen die nicht auf (meine ist chronisch krank und daher nicht impffähig). So gehen wir immer zu Zeiten, an denen ich nachts hoffe, kaum jemanden zu begegnen.