Beiträge von mollrops

    Ich täte ihn beim Tierarzt vorstellen und ein geriatrisches Blutbild incl. Schilddrüsenprofil in Auftrag geben. Seine Lustlosigkeit kann viele Faktoren haben, bevor ich mich überhaupt mit dem Gedanken von "wann soll ich ihn gehen lassen" auseinander setze, ist erst einmal der Gesundheitszustand abzuklären. Meinen alten Hunden hat zB Karsivan gut getan. Das Präparat sorgt für einen besseren Sauerstofftransport und Durchblutung. Daneben ist es ganz natürlich, dass ein älterer Hund ein grösseres Schlafbedürfnis hat.


    Auch einen alten Hund kann man in den Urlaub mitnehmen. Sollte er nicht mehr so weit laufen, wäre die Anschaffung zB eines Bollerwagens - die gibt es sogar klappbar - eine Alternative und je nachdem wie gross der Hund ist, als alternative sogar einen Buggy ins AUge zu fassen.


    Was ich nur nicht verstehe - eingangs schreibst Du, dass Euer Hund schon länger nicht mehr so lauffreudig sei- aber den Urlaub habt ihr nicht auf ihn abgestimmt. Verzeih, ich kann nur von mir ausgehen, wenn ich Urlaub mache, finden meine Hunde in der Planung Beachtung. Oder ich gebe sie in Pension und dann kann ich machen, was ich will. Bei einem alten Hund ist es doch absehbar, dass er nicht mehr so kann. Da mache ich mir dann Gedanken um Alternativen - dazu gehört natürlich, mich nicht in der Mittagszeit an den Strand zu knallen. Was ich auch nicht mit einem jungen Hund machen würde.


    Mein Rat daher - Gesundheitszustand abklären und dann entsprechend reagieren und Alternativen ins Auge fassen.


    Meine ganz persönliche Anmerkung dazu: Sollte der Hund so alt sein, dass es absehbar ist, das dies höchstwahrscheinlich sein letzter Urlaub sein wird, dann würde ich diesen Urlaub soooooo schön mit ihm gestalten, dass er mir immer in guter Erinnerung bleiben wird.

    ganz ehrlich? Du brauchst einen guten Trainer. Dein letzter Absatz liest sich erschreckend. Wenn ein Hund ohne Bedrohung so vorgeht - da läuft einiges schief. Vollkommen egal ob Aggression oder irgendwelche Ängste - das Verhalten geht gar nicht. Stell Dir nur vor, der Hund reisst sich lus und stürzt sich auf einen Menschen.


    Ich bin fast sprachlos.

    ich finde es schon ziemlich blauäugig, von einem Hund nach ein paar Tagen in der Zivilisation zu erwarten, dass er sich ganz unkompliziert in den Haushalt einfügt.


    Das Tier hing wie du schriebst, seit Welpenbeinen an in irgendeinem Hinterhof an der Kette. Irgendwann kam jemand, riss das Tier aus seiner gewohnten Umgebung (ca. 5 m Radius - länger sind so Ketten meist net). Wie alt, wohin das Hundi kam, weiss ich jetzt nicht. Dann wird's Hundi wieder dort rausgerissen, mit dem Auto 1000 km und mehr durch die Gegend geschaukelt und da isses bei Euch gelandet. Nun hat Hundi wahrscheinlich im früheren Leben gar keinen Namen gehabt. Brauchts ja auch an der Kette nicht. Und nun hockt dieses Wesen in eurer Wohnung - das ist sowas wie ein Supergau.


    Woher soll ein Hund wissen, der sich in einem bestimmten Radius nur hat lösen können, dass er nicht ins Haus zu machen hat. Oder nicht auf Sofas oder Betten darf ? An der Kette hatte er sich auch nicht bemerkbar machen können, niemand hätte es interessiert.


    4-6 mal Gassi (Zum Lösen, keine Marathonstrecken) finde ich übrigens zu wenig - ich bin die ersten 14 Tage alle 2 Stunden - auch nachts - raus. Beim Geschäft machen gabs immer das Losungswort und eine Belohnung.


    Allein bleiben ging hier gar nicht, die ersten 6 Wochen hat mein Hund schon bei meinem Verlassen der Wohnung geschrien, dass die Polizei kam. Verlustängste und Kontrollzwang- ganz ganz schlimme Kombi. War für sie wohl der erste liebevolle Mensch. Mich zu verlieren war für sie anscheinend lebensbedrohend gewesen. Nach den 6 Wochen war es dann auch für immer vorbei. Sie wusste da endlich, ich komme wieder.


    In ganz kleinen Schritten wurde sie dran gewöhnt. Das Du ihr nur 2 Wochen Zeit einräumst, das Alleinsein ab da für mehrere Stunden zumuten willst, ist ziemlich gewagt und geht zu Lasten des Hundes. Wie soll sie wieder diese einschneidende Änderung verarbeiten?


    Versetz dich doch mal in den Hund und wie sein Leben bisher ausgesehen hat. Denk einfach, ist ein vierjâhriges Kind. Und daran solltest du den Umgang mit dem Tier messen.


    Hunde aus dem Ausland, mit so einer Vergangenheit sind eine Herausforderung - und kein Kinderspiel.

    Meine Osteuropäer haben alle Schutz- und Wachtrieb. Das tolle daran, mich stört es nicht.meine Nachbarn sind verwundert, dass sie bei ihnen nicht anzeigen, aber wenn wer fremdes ins Haus kommt, alle gewarnt sind. Bin ich zuhause, wird bei "Feinden" nachts nicht unkontrolliert rumgekläfft, sondern alle drei Knurren. Das Hundekind hat sich das von den beiden älteren Mädchen abgeguckt. Ich finde es eh der Hammer, wie sehr sie von den anderen Hunden im Haushalt Verhaltensweisen abguckt.


    Sanftes anzeigen wird großzügig belohnt, heftiges gekläffe ignoriert. Bisher empfinde ich diese beiden Eigenschaften sehr positiv und lassen mich auch wieder viel selbstbewusster abends Gassi gehen.

    Ich würde meine Hunde sofort auch ein zweites Mal nehmen. Sie kamen alle drei direkt aus dem Ausland. Alle drei kamen aus der Tötung/Lager in eine Pension, wurden dort ärztlich behandelt und geimpft und durften nach 4 Wochen bzw. 2 Monate ausreisen. Ich hatte mich direkt für sie entschieden, auf Grund meiner Zusage wurden sie aus den städtischen Lagern heraus geholt und geimpft. Diese Pensionen sind in der Regel Verwahrstellen. Dort sitzen die Tiere ihre Quarantäne ab. Viel gearbeitet wird mit ihnen nicht, der menschliche Kontakt ist zeitlich äusserst begrenzt.


    Ängstllich waren meine Hunde nicht als sie kamen, aber reserviert. Das finde ich schon einen Unterschied. Terry aus Rumänien kannte nix, nicht mal Hauseingänge. Aber schon 24 Stunden nach ihrer Ankunft lief sie auch durch Türen. Bibi kam direkt aus der Tötung aus Ungarn, hatte bereits in einem Haushalt (ihrem Wesen nach wie Terry an der Kette) gelebt, kannte daher den engen Kontakt zu Menschen nicht, sie zog sich oft zurück. Auf Grund ihrer Misshandlung dauerte es natürlich seine Zeit, bis sie sich öffnete. Inzwischen ist sie ein menschenbejahender, lustiger und freundlicher Hund geworden.


    Und Hundekind aus Rumänien hat ihre Vergangenheit gut verarbeitet, obwohl sie in der wichtigsten Phase ihres Lebens im Zwinger untergebracht war. Sie gibt sich wie ein super sozialisierter Hund, jedoch kann auch sie ihre Herkunft nicht verläugnen. Alle drei Hunde zeigen einen gesteigerten Schutzinstinkt. Anfangs hatte ich bisschen Sorge, inzwischen finde ich es aber gut, dass sie wachsam sind. Ich bekomme das sicher gut gehändelt.


    Mein Fazit aus 6 Jahren "rumänisch-ungarischem" Zusammenlebens - ich würde mich auch weiterhin für einen Hund aus Rumänien entscheiden wollen. Ich finde sie einfach toll, ihr ganzes Wesen spricht mich sehr an. Was Vermittlungsprotale betrifft - über BrunoPet oder Fellchen in Not bekommt man aussagekräftige Steckbriefe der Hunde und es sind sehr viele Hunde vor Ihrer Vermittlung in guten Pflegestellen untergebracht, wo man sie dort erst einmal persönlich kennen lernen kann.


    Meine Rumänischen Mädels sind über Fellchen in Not vermittelt (war in beiden Fällen erst Pflegestelle, aber die Bindung der Hunde wurde so eng, dass ich mich nicht von ihnen trennen konnte, Bibi aus Ungarn war Endstellenzusage, sonst hätte man den Hund nicht aus der Tötung geholt. Ihre Vermittlungschancen in Ungarn waren durch das fehlende Auge gleich Null gewesen. Inzwischen hätte ich den Hund schon hundert Mal vermitteln können. Trotz fehlendem Auge !)


    Das A und O ist der Import von gesunden !! Hunden. Das bedeutet, dass Vereine mit offenen Karten spielen müssen. Transparenz ist das Zauberwort. Ganz ehrlich, ich würde wenn es ein Tier aus dem Auslandstierschutz sein sollte, einen Hund nach mehrfachen Kennenlerntagen aus einer Pflegefamilie übernehmen. Die Tiere sind nämlich bereits etwas "eingedeutscht", in der Regel haben sie es im Pflegehaushalt mit anderen Hunden zu tun, die ihnen bissi bei der Sozialisierung behilflich sind. Die Pflegefamilie kann bereits Aussagen zum Charakter treffen und das finde ich sehr sehr wichtig.


    Manmuss sich eben informieren, Meinungen einholen und hinfahren und gucken. Dann klappt es auch mit einem Hund aus dem Ausland.

    Nun ist es bald soweit. Ende Mai soll unser Kleiner hier in Deutschland ankommen.


    Wie lange vorher habt ihr denn das genaue Ankunftsdatum bekommen? Wir können es kaum noch abwarten :)


    Wie verlief die Abholung bei euch?

    Hallo


    Schön, dass Du Dich für einen Tierschutzhund entschieden hast.


    Die Abholung und Übergabe sollte auf einem eingezäunten Grundstück passieren. Ich würde vorher ein Panikgeschirr besorgen, das sollte im Fahrzeug vor der Übergabe dem Hund incl. Leine angezogen werden.


    Zusätzlich auch noch ein gut sitzendes Halsband, dass auch mit Leine gesichert ist. Panikgeschirre gibt es bereits ab 25 Euro (Wolters zB), sind ihr Geld wert und selbst gebraucht bekommt man das später wieder los.


    Der Transport nach Hause sollte in einer Box erfolgen. Stops zum Lösen würde ich nicht einlegen, man weiss nie, wie der Hund reagiert. Ich kenne Fälle, da wollte der Hund nicht mehr ins Auto zurück, haben sich wie wild gebärdet und x Fälle, bei denen der Hund so Angst bekommen hat, dass er abgehauen ist. Und solche Fälle gehen meist tödlich aus. Das Internet ist voll mit Hunden, die bei Übergabe entlaufen sind. Das geht ganz schnell, wenn ein Hund vor Panik um sich schnappt.


    Je weniger der Hund mit neuen Reizen zugeflutet wird um so schonender ist der Transport. Also am besten raus aus dem Transporter und rein in die Box und ab nach Hause. Und gesichert mit einem Panikgeschirr ( normale Geschirre sind für den Anfang absolut ungeeignet, da Hund nur Rückwärtsgang einlegen muss). Zuhause nur kurz lösen nun dann den Hund zur Ruhe kommen lassen.


    Viel Freude mit dem Kleinen. Mein Hundekind ist auch 7 Monate alt und hat Power ohne Ende. Ich bin so froh, mir damals das Panikgeschirr geholt zu haben. Sie trägt es noch heute (Nr. größer). Bei Hundebegegnungen war sie anfangs unsicher und hat schon den ein oder anderen Rückwärtsgang eingelegt. Mit normalem Geschirr wäre sie da sicher auf und davon. Jetzt ist sie selbst ziemlich gross und selbstbewusst. Rückwärts geht sie nicht mehr. Weglaufen würde sie auch nicht.