Hallo ihr Lieben!
Sorry schonmal, dass es ein bissel länger wird, aber ich denke, dass es nötig ist, um einen Überblick zu erhalten
Sam ist im Oktober 1 Jahr alt geworden - er befindet sich wohl zur Zeit in der Pubertät. Wir haben ihn bekommen, als er 5 Monate alt war und er konnte außer "Sitz" nichts. Mittlerweile kann er viele Kommandos, er hört recht gut und wir üben auch auf jedem Spaziergang.
Wir wissen ja leider nicht genau, welche Rassen drinstecken, aber mein Tipp (und der unseres TA) ist Hovawart-Mischling. Würde von Größe/Gewicht/Aussehen und vor allem vom Charakter her gut passen. Prinzipiell ist er ein lieber Hund, der sich sowohl über andere Menschen als auch über Artgenossen freut.
Hovawarten wird ja nachgesagt, dass sie keine Anfängerhunde seien und eine konsequente Erziehung benötigen (brauche das nicht alle??). Gut, Anfänger sind wir jetzt dummerweise, aber konsequent durchaus. Kommandos werden immer eingefordert. Er darf nicht ins Bett, auf die Couch nur, wenn ich es will. Versucht er es alleine, wird er abgewiesen.
Nun zu den Problemen (ich denke, sie hängen irgendwie zusammen):
1. Meiner Einschätzung nach ist Sam selbstbewusst und hält wohl auch große Stücke auf sich Wir arbeiten daran, dass er nicht derjenige ist, der zuerst begrüßt wird. Leider mit mäßigem Erfolg. Bekommen wir Besuch, so bellt oder knurrt oder springt er den-/diejenige(n) an, bis er Aufmerksamkeit bekommt oder er drängt sich dazwischen. Merkt er aber, dass ein Besucher durch sein Bellen verunsichert wird, so springt er erst recht hoch. Ich lasse ihn dann "Sitz" machen, bis er sich "normal" verhält und dann darf auch er begrüßt werden.
2. Meiner Meinung nach das größere Problem. Wie oben erwähnt, ist er Artgenossen freundlich gesinnt. Solange er zu ihnen darf, d.h. seinen Willen durchsetzen kann. Das geht aber einfach nicht immer. Wenn er also an der Leine ist und ich vorbeilaufen möchte, so spielt er sich auf. Hat er bereits gespielt, ist aber seiner Meinung nach noch nicht fertig und ich leine ihn an und nehme ihn mit, so wird er auch wild. Auch wenn er den anderen Hund eigentlich gerne mag und kennt, so tickt er dann richtig aus und springt in die Leine, bellt und knurrt. Ich habe das Gefühl, er ist sauer auf mich, richtet diese Aggression aber gegen den anderen Hund. Das passiert immer, wenn er nicht das bekommt, was er will (also hingehen und schnuffeln, spielen). Meine bzw. unsere Reaktion hier ist, dass wir ihn zum Mitkommen auffordern bzw. einfach mitnehmen und wenn er schön mitläuft, loben. Nun, das Mitnehmen ist bei einem 36 kg Brocken, der wie wild springt nicht ganz einfach.
3. Er sieht Menschen, die uns entgegekommen oft als Bedrohung. Es sind immer ganz unterschiedliche Situationen. Bei manchen ist es ihm total egal und er geht gelassen an ihnen vorbei. Andere wiederum will er "anfallen" und mich evtl. beschützen Ich habe noch keinen Zusammenhang feststellen können. Reagieren tue ich unterschiedlich. Wenn er jemanden stark fixiert, lasse ich ihn "Sitz" oder "Platz" machen. Ablenken ist bei ihm leider nicht drin. Habe schon alles versucht. Er interessiert sich dann einfach nicht. Ich laufe auch oft an anderen vorbei, indem ich ihn "Fuß" laufen lasse oder aber, je nach Situation, ich laufe ohne Kommando ganz "normal" vorbei. Jedesmal wird er natürlich gelobt, wenn er es gut gemacht hat.
Dieses Verhalten war nicht von Anfang an so. Er hat es erst in den letzten paar Wochen entwickelt. Hat das mit der Pubertät zu tun? Punkt 2 und 3 passieren eigentlich nur, wenn er an der Leine ist oder wir ihn am Geschirr festhalten. Darf er hin oder halten wir genügend "Sicherheitsabstand" zu anderen Hunden, so ist alles ok. An Menschen läuft er dann auch vorbei. Ich muss ihn doch aber auch hin und wieder an die Leine nehmen. Ich bin im Moment ziemlich ratlos. Wir haben uns ein Halti zugelegt, das er jetzt beim Gassigehen immer drum hat, so dass wir ihn im Notfall weglenken können. Habt ihr noch Vorschläge, wie ich/wir weiter können?
Vielen Dank schonmal für eure Hilfe
Achja, in der Hundeschule waren wir eine ganze Zeit lang. Mittlerweile gehen wir dort aber nicht mehr hin, da ich für mich einfach keinen Lerneffekt sehen konnte. Immer wieder die gleichen Übungen "Platz", "Fuß", "Komm" oder über Hindernisse bzw. Tunnels. Das war's. Diese Übungen mache ich sowieso täglich mit ihm...