Clean eating bedeutet für mich: So wenig industrielle Zusatzstoffe wie möglich, so wenig Abfall wie möglich.
Ich bin kein Freund von "Plänen", denn man hat doch oft irgendwelche Dinge, die einem einen Strich duch die Rechnung machen.
Mir hat es sehr geholfen, zuerst einmal zu analysieren, was ich gegessen habe. Wo sind die Schwachstellen? Wo greife ich zur schnellen Lösung, die nicht wirklich clean ist?
Auch meine Essgewohnheiten habe ich in Frage gestellt und mit meiner normalen Tagesplanung synchronisiert. Ich arbeite derzeit täglich 5 Stunden. Daher frühstücke ich um ca. 7.00 Uhr - 1 Scheibe Brot mit herzhaftem Belag, dazu griechischen Joghurt mit frischen oder tiefgefrorenen Früchten. Um ca. 14.30 bin ich in der Regel wieder zuhause. Dann überlege ich, was es zu essen geben könnte - ob für mich alleine oder für den Göttergemahl mit. Das wird dann so vorbereitet, dass ich so gegen 18.00 Uhr etwas auf dem Tisch habe - manchmal auch früher, wenn der Bauch knurrt. Sollte dann abends noch etwas Hüngerchen oder Gelüst da sein, gibt es eine Handvoll Nüsse oder auch ein Stück Käse und ein paar Tomaten oder Möhren.
Ich habe immer einen Grundstock an Lebensmitteln im (Kühl)schrank, das sind etwa Eier, griechischer Joghurt, Quark (20 %), Sahne, Schinken(würfel), Tomaten, Möhren, Paprika (ggf. auch in Würfel geschnitten im Gefrierschrank). Daraus kann ich immer eine schnelle Mahlzeit auf den Tisch bringen. Auch kleine Frikadellen werden auf Vorrat produziert - die lassen sich hervorragend schnell auftauen und zu frischem Gemüse essen.
Wir sind auch nur zu zweit - aber in der letzten Zeit habe ich kaum noch Abfall. Es wird sehr sehr wenig weggeworfen. Der Vorratsschrank ist übersichtlich geworden, denn die Fix-Tütchen sind verschwunden. Mehl gibt es in kleineren Tüten von Sonnenblume, Kürbiskern, Mandel und Kokos. Industriezucker ist ebenfalls nicht mehr vorhanden.
Ehe man anfängt akribische Wochenpläne zu schreiben, sollte man sich über seine Vorlieben und Abneigungen klar werden und definieren, was zukünftig mehr und was weniger oder gar nicht mehr eingeplant werden soll. Und dann eher zuerst für zwei bis drei Tage im Voraus einkaufen und erst nach und nach den "Vorsorgezeitraum" ausdehnen.
Ernährungsumstellung geht in der Regel nicht vollständig von einem Tag auf den anderen, und schon gar nicht mit dem Gedanken " ich muss jetzt auf ..... verzichten". Es ist ein Lernprozess, der aber auch Tag für Tag in Gang gehalten werden muss. Der Kopf muss dabei sein, aber der Magen und der Geschmack muss auch zu seinem Recht kommen. Es nützt nichts, wenn man "etwas Gesundes" auf den Tisch bringt, das aber eher widerwillig oder nur mit dem Gedanken "der Hunger treibt es rein" verspeist. Der Genuss darf nicht zu kurz kommen.
Guten Appetit und liebe Grüsse
Gudrun