Ich gehe mal zurück auf den Threadtitel - die Diskussion hier ist ja doch stark in eine andere Richtung abgedriftet.
Natürlich ist nicht jeder Mischling ein Vermehrerhund - denkt doch nur an die ganzen Mischlinge, die aus dem Ausland zu uns kommen. Da handelt es sich um die berühmten "Stragramis" (Strassengrabenmischungen) - da war sicher kein "Designer" oder "Vermehrer" beteiligt.
Auch hier in Deutschland geborene Mischlingen sind möglicherweise Angehörige dieser "Rasse". Die Dummheit der Menschen, die solche unkontrollierte Vermehrung (oops-Würfe) zulassen sei mal dahingestellt. Alles kann man nicht kontrollieren - läufige Hündinnen und deren Verehrer sind manchmal verflixt erfinderisch!
Was ich sehr kritisch sehe ist die gezielte Erzeugung von Mischlingen - seien es Designermischungen, die angeblich keine Allergien auslösen, nicht haaren, besonders kinderfreundlich sind oder Fenster putzen können.
Hier wird wirklich oft nur um des Gewinns willen vermehrt. Und die Käufer glauben auch noch, etwas richtig Gutes erworben zu haben. Und ja - es wird viel Geld für solche Tierchen ausgegeben. Alleine in meinem Bekanntenkreis gibt es einige Maltipoos, Cockapoos, Golden Doodles, Puggles.... und alle Besitzer haben richtig Geld dafür hingelegt.
All diese Leute wären nicht im Traum auf die Idee gekommen, einen Tierschutzhund zu übernehmen. Die Hunde dort sind ja alle gestört.
Fast im gleichen Atemzug wurde meine Leika bewundert - ein "reinrassiger Mischling", vermutlich aus Border Collie und Groenendahl, den wir mit 4 Jahren von privat übernommen haben. Hätten wir sie nicht genommen, wäre sie im Tierheim gelandet und dort wahrscheinlich schon längst gestorben, da sie anfangs nicht das freundlichste Wesen ist und deutlich zeigt, wenn ihr etwas oder jemand unsympathisch ist.
Wo sie ursprünglich herkommt? Keine Ahnung, aber der Geschichte der Vorbesitzer zufolge könnte es sich um einen "Designermix" oder zumindest Vermehrerhund handeln. Wir haben Glück gehabt - sie ist weitgehend gesund. Ja, sie hat Spondylose, die sich aber bei jedem Hund entwickeln kann. Aber sonst? Alles ok.
Wir wurden - als Leika noch jünger war - mehrfach gefragt, ob wir nicht mal Welpen haben wollten, weil sie halt so hübsch ist. Das kam aber von vornherein nicht in Frage. Wir haben sie dann - weil es hier im Umfeld doch viele unvernünftige Rüdenbesitzer gibt - kastrieren lassen.
Zurück zum Thema: Nein - nicht jeder Mischling ist ein Vermehrerhund! Man muss seine Augen halt sehr genau öffnen und dann beurteilen.
Vermehrerhunde sind solche, die nur zur Erzielung von Gewinn "gezüchtet" werden - ohne Rücksicht auf Gesundheit, nur weil der Markt es ja verlangt. Und ganz schlimm sind für mich die "Mischlinge auf Bestellung": Ich suche einen Mischling aus Bernhardiner und Chihuahua - und schon wird der von irgend jemandem produziert (Achtung Ironie!).
Wir als Tierfreunde sollten helfen aufzuklären. Je öfter das Thema Vermehrerhunde auf den Tisch kommt, desto besser - egal ob es sich nun um Mischlinge oder Rassehunde aus Vermehrerzucht handelt. Billigwelpen sind eben oft Tiere von dubioser Herkunft - und da sollte jeder Erwerber wachsam, vorsichtig und misstrauisch sein und ggf. von einem Kauf absehen, auch wenn das Tierchen noch so niedlich ist.
Und ob man sich nun den Hund aus dem Tierschutz oder vom Züchter des Vertrauens holt - das bleibt jedem selbst überlassen - es muss nur passen. Und das Tier sollte eine echte Chance haben, gesund aufzuwachsen - was bei den unseriösen Vermehrern definitiv ein Glücksspiel ist.
Wuff
Gudrun und Leika