DER Hund meiner Kindheit war Harry, eine Schäferhündin, die meinen Großeltern gehörte. Sie hatte ihren Platz hinter einem Vorhang unter dem Spülstein in der Küche - dort habe ich dann mit ihr meinen Mittagsschlaf gehalten.
Meine Großeltern hatten einen Lebensmittelladen, etwa 200 m entfernt war eine kleine Metzgerei, dort gab es ebenfalls einen Schäferhund. Harry brachte immer mal eine Tüte Keksbruch zum Metzger - eine Papiertüte! Die kam immer heil dort an, ebenso wie die "Antwort" - eine Tüte Wurstreste, die brav vollständig bei Frauchen oder Herrchen abgeliefert wurde. Natürlich gab es aus der Tüte eine Belohnung und die anderen Wurstreste landeten auch im Futternapf.
Nachdem mein Vater aus der Krebsreha kam, gab es bei meinen Eltern einen Jagdhundmischling, Max. Er kam ins Haus, als mein Vater noch in Reha war - meine Mutter rief mich damals recht panisch an, dass sie mit dem kleinen Kerl überfordert sei, weil meine Schwester übers Wochenende weg war. Wir fuhren also nach Trier....
Hundeerfahrung hatten mein Mann und ich absolut keine.... Der Kleine war nur niedlich - und weil er alleine in der Waschküche so rumjaulte, holten wir ihn zu uns ins Wohnzimmer - zum Schlafen, sonst hätten wir keine Ruhe gefunden. Schwups, war das Viecherl bei uns auf dem Schlafsofa, kringelte sich ein und gut war.... Allerdings hatte das zur Folge, dass Max nur noch im Bett schlafen wollte. Und - oh Wunder - meine Eltern fanden das gar nicht schlimm.
Leider haben weder meine Eltern noch meine Schwester in irgendeiner Weise mit Max gearbeitet. Er blieb also relativ unerzogen, konnte draussen nur an der Leine laufen und das Austoben beschränkte sich auf den Garten und aufs Spielzeug zerlegen im Haus. Der tägliche Spaziergang war nur etwa 1 knappe Stunde lang - mehr schaffte mein Vater nicht mehr. Meine Mutter konnte schon damals nicht mehr gut laufen (Rheuma) - und meine Schwester hielt sich für "nicht zuständig". Wenn wir übers Wochenende dort waren, blühte Max immer auf, denn wir gingen mit ihm längere Runden und auch auf Wegen, die er noch nicht kannte....
Als Schülerin habe ich immer mal den Langhaarschäferhund meiner französischen Nachbarin ausgeführt. Der Bub hat nur französische Kommandos verstanden - mit ihm hätte man aber viel machen können. Leider zogen die Franzosen dann aber weg.
Dann gab es noch einen kläffenden Rehpinscher in der Nachbarschaft, der aber lammfromm wurde, wenn man mit ihm sprach.
Als ich noch Kind war, hat man einfach nicht so viel Geschiss um die Hunde gemacht - und es klappte auch.
Gruss
Gudrun