Also noch mal:
Die erste Frage für mich war ja: Welpe ja oder nein.
Nun, da bin ich ja jetzt zu der Entscheidung (vorläufig ) gekommen, dass es KEIN Welpe sein soll, da der noch mehr braucht und man "mehr" falsch machen kann, zumindest wurde mir so was auch schon gesagt.
Einen ausgewachsenen Großhund kann ich mir halt wirklich nicht vorstellen, wegen der Kinder, ich hätte mehr Angst, dass was passieren kann, natürlich auch in Richtung beißen.
Überhaupt habe ich jetzt schon zwei Mal gelesen, dass man seinem Hund bebringen soll auf grobes Anpacken nicht zu reagieren, ihn also plötzlich mal kneifen soll o.ä. und wenn er ruhig bleibt loben, damit er sich von den Kinder so was dann gefallen läßt :| Alleine das finde ich schon komisch, eigentlich gehe ich eher davon aus, dass meine Kinder so was nicht tun (die Große sowieso nicht). Aber muss ich solche Dinge wirklich mit ihm trainieren?
Also spricht für mich für einen kleineren Hund:
- weniger Bewegung
- weniger Raum und Aufdrehen im Haus
- weniger Gefahr für die Kinder
- leichter überall mit hin zu nehmen
Und tatsächlich schwirrt irgendwo in meinem Kopf auch, dass die meisten Menschen glauben, ein kleiner Hund ist leichter zu lenken. Aber wenn ich mich so umgucke, ist es eher so, dass die kleinen Hunde in der Leine hängen und es halt nicht so auffällt, während es bei einem Großhund schon dazu führt, dass er Frauchen oder Herrchen hinter sich herzieht. Und Tatsache ist, dass ich mit einem unerzogenen Hund gar nicht klar kommen könnte, also für mich ist total wichtig, dass der Hund an der Leine geht und ohne Leine hört. Von daher muss ich einen Hund wohl so oder so erziehen, ob groß oder klein. ABER: was wenn dieser Hund sich nicht leicht erziehen läßt? Was wenn es ein kleiner Sturkopf ist? Ich habe einfach wirklich sehr schlechte Erfahrungen an diesen RR-Dobermann-sonstwas-Mix, ich war Hals über Kopf in ihn verliebt, habe alles versucht um ihn zu vermitteln, bin nachdem ich zwecks Studium umgezogen bin, Donnerstags ins Auto gesprungen 200km gefahren um zu ihm zu kommen und bin Sonntags wieder zurückgefahren, manchmal auch erst Montags. Irgendwann haben wir ihn zu uns genommen, weil niemand ihn nahm und dann gingen die Probleme richtig los, er zerbiss Türengriffe, legte sich ins Bett, wenn wir weg waren, nahm seinen Napf und kippte ihn ins Bett, machte über all Durchfall hin, etc. und das alles innerhalb von 20min (!!), er fing an Menschen die von ihm weggingen ins Hosenbein zu schnappen und sobald sie sich nach ihm umdrehten mit eingeklemmten Schwanz zurückzuweichen, er fing an plötzlich auf andere Hunde loszugehen und ich rannte von A nach B um herauszufinden was dieser Hund hatte, gleichzeitig lernte er rasend schnell, er hörte wunderbar auf mich, war anschmiegsam und ein wunderschöner Hund. Eine Hundeschule erstellte Videoaufnahmen von seinem Verhalten und letztendlich riet man uns den Hund wieder abzugeben, wir machten es, ich betreute ihn weiter ihm Tierheim, eine Tierpsychologin wurde eingeschaltet und sie meinte, dass er eine Borreliose oder Hirnhautentzündung oder sonst was hätte, stimmt, er hatte stark abgenommen, hielt den Kopf oft steif und war komisch. An dem Tag als ich ihn der Tierärztin vorgestellt hatte, hatte ich sie darauf hingewiesen, dass er vor zwei Tagen einen Zeckenbiss im Nacken gehabt hätte, mein Freund hatte die Zecke entfernt, aber irgendwie sah die Stelle komisch aus, sie guckte noch nicht mal und impfte den Hund gegen Borreliose (mögl. Impfschaden ??), eine Woche später wurde er auch noch geimpft und danach ging alles los (was ich oben beschrieben hatte). Er wurde homöopathisch behandelt, nächste Versuche ihn zu vermitteln, nix ging, dann der letzte Entschluss, ihn mit zur Uni zu nehmen, ich würde mir die Seminare so legen, dass ich immer 2h Unterricht hätte und dann wieder Pause, er müßte dann 2h im Auto warten, das Auto mochte er. Wir fingen mit dem Training an, lange spazieren gehen, ab ins Auto, langsam Zeit steigern. Er wirkte aber gar nicht glücklich, ganz im Gegenteil wirkte er wieder total ängstlich, unsicher, jeder Mensch, der an uns vorbeiging verunsicherte ihn und er neigte eher zum Angstbeißer. Irgendwann spürte ich, dass ich ihm nicht mehr richtig vertraute, dass er sich immer öfter in seine Box verzog, auf rufen zwar kam, aber er wirkte so komisch, dann zerbiss er meine Rücklehne und da war klar, es geht nicht, ich kann es nicht schaffen, ich müßte meine Studium aufgeben und mit ihm alleine im Wald leben, dann würde es gehen, aber so. Ich brachte ihn zurück, die Leute im Tierheim machten mir Vorwürfe, wenn nicht ich, wer sollte ihn dann nehmen, und wenn man einen Hund liebt, dann läßt man sich auch das Auto zerbeissen etc. Ich fühlte mich schlecht und schuldig, obwohl ich doch wirklich alles getan hatte, Ärzte, Psychologen, Trainer, ich bin bis zu 100km gefahren um den Hund vorzustellen, etc. Und zurück blieb das Gefühl, vielleicht doch nicht in der Lage gewesen zu sein, wer weiß schon was es nun war, er wurde mit knapp zwei, vollkommen abgemagert und fertig aufgefunden, schnappte, wenn er angeleint werden sollte, etc. (die im Tierheim gaben ihn mir zum Gassi gehen und er akzeptierte mich sofort als seinen Chef, er machte total viel für mich), dann hieß es plötzlich er sei krank geworden/gewesen und so kam er einem auch vor, wirr, wie eine tickende Bombe und bei mir blieb das Gefühl, vielleicht war ich nicht "gut genug". Er wurde dann nach Hamburg in ein anderes Tierheim gebracht, ich erkundigte mich dann einige Zeit später nach ihm, mir wurde mitgeteilt, dass er noch zwei Mal vermittelt wurde, dort knurrte er wohl die Frau an (so was hatte er bei uns nicht gemacht, aber wie gesagt, man konnte merken, dass er dazu bereit war) und schnappte, er wurde 2x zurückgegeben, beim 3x soll es wohl geklappt haben, ich habe keine Ahnung, ob er dort geblieben ist oder ob er wieder zurückkam. So, versteht mich da jemand? Das war so mit die Horrorerfahrung, die wir hatten, wir kauften eine Flugbox, weil unsere Trainierin meinte es könnte ihm helfen, dies und jenes, ich redete mich Prof.s damit er mitkommen konnte in We Seminare und alles hat wahnsinnig viel Kraft gekostet, zurückblieb das Gefühl versagt zu haben und einem Hund sogar Leid angetan zu haben, er wollte mich ja als Partner haben.
Nach dieser Erfahrung mich zur trauen einen Hund zu holen, puuh, das ist schon echt komisch, was wenn der auch so komisch wird oder hatte ich da einfach mega, mega Pech ??
So, unendlich lang geworden.
Ach ja, der Hund, den wir uns ansehen werden ist auf vivalahund zu sehen. Elli. Es gibt schon mehrere Interessenten und wir fahren übernächste Woche hin. Eigentlich freue ich mich total auf sie, aber ich denke sie ist ein kleiner Wirbelwind und wie gesagt, im Kopf ist diese Unberechbarkeit (anderen Menschen, Tieren, Situationen gegenüber) von "Gonzo" zurückgeblieben.
Danke für eure zahlreichen und informativen Antworten.
Nicole