Hi, ist ja wirklich ne schwere Entscheidung.
Aber ich denke, Du machst Dich da vielleicht auch im Vorfeld schon viel zu verrückt.
Wenn die Hündin noch jung und gesund ist, würde ich sie nicht kastrieren lassen. Wäre bei mir einfach ein Gefühl aus dem Bauch raus, weil ich's so für natürlicher empfinde. Man hat heutzutage doch die Möglichkeit, sämtliche Vorsorge-Untersuchungen vornehmen zu lassen....wie bei uns Menschen eben auch.
Und ich denke auch, das da was dran ist, wenn man sagt, das sich dann irgendwas ändert oder neu hinzukommt, sobald an einem erstmal "rumgeschnippelt" wurde. Bei den meisten Menschen ist es jedenfalls so.
Und es besteht sicher auch ein Unterschied zwischen Rüde und Hündin und jeder Hund ist anders und verarbeitet eine OP anders und man kann vorher nie genau sagen, was nachher ist.
Und wenn ich bei so einer Entscheidung so viele Zweifel hätte, würde ich es einfach lassen. Denn sowas belastet auch, wenn man sich damit so unter Druck setzt und das überträgt sich auch auf den Hund, denke ich.
Mein Rüde ist leider kastriert, ging nicht anders, sonst hätte ich es nicht machen lassen. Ich bin mit meinem Partner vor ca. 4 Jahren zusammen gezogen. Das Problem war, das er auch nen kleinen Hundi hatte, nen Malteser-Yorkie-Mix Rüde, ganz niedlich und der wurde von meinem Border Collie-Mix nicht wirklich als Konkurrenz angesehen. Aber da wir neu hinzugezogen sind, mußte mein Hund erstmal stets sein neu erobertes Heim markieren. Das tat er stets und ständig und überall und immer wieder. Da half nix gegen und der TA riet uns dann zur Kastration.
Das wollte ich nicht wirklich, da er so schön sportlich und super fit war und total schönes Fell hatte und über haupt wollte ich nur ungern irgendwas an ihm "abändern" lassen.
Aber es half nix und ich ließ es machen, weil mein Verstand oder mein Wissen nichts anderes zuließ. Ich sah keine andere Lösung mehr.
Vorher hatte ich mich schon erkundigt und einige Dinge, die ich gehört hatte, trafen auch ein.
Er legte an Kilos zu, Bewegung nahm automatisch ab, das Fell wuchert nur so und er bekam eine Unterwolle, die er vorher nie hatte. Zwischen den Zehen sprießt es nur so...ständig muß ich ihm dort das Fell kürzen, da er auf glatten Böden sonst ausrutscht und er sieht nun eben nicht mehr so hübsch aus wie vorher.
Ich hab manchmal das Gefühl, das ihm ein Stückchen Lebensfreude dadurch abhanden gekommen ist.
Und ein schlechtes Gewissen hab ich auch, da ich nicht automatisch mehr Zeit aufbringen konnte, um dem Ganzen etwas entgegen zu wirken mit z.B. noch mehr Bewegung oder das ich die Futterumstellung zu spät umgesetzt habe usw.
Dennoch bleibt er mein Liebling, ich weiß, was ich an ihm hab und das bekommt er auch weiterhin zu spüren. Dennoch tut es mir manchmal leid für ihn, das er unter den zusätzlichen Pfunden zu leiden hat...für die er ja im Endeffekt nichts kann....aber er muß damit leben.
Mit der OP kam er danach aber recht gut klar, aber er ist ja auch ein Rüde, da ist das sicher nicht so kompliziert wie bei einer Hündin.
Also hätte ich eine andere Wahl gehabt, ich hätte es nicht getan...außer aus gesundheitlichen Gründen...denn die geht immer vor!
Letztlich ist es aber Deine Entscheidung und wenn Du Dich entschlossen hast, egal wie, dann mußt Du Dir selbst sagen können, das diese Entscheidung die Richtige war....dann ist es auch ok für den Hund