Kumpels, ich möchte euch kurz einen Einblick in mein „neues“ Leben geben. Ich weiß noch nicht so genau, was ich dazu sagen soll....
Dabei hatte alles so gut begonnen: ich kam mit 9 Wochen in meine neue Familie, mein Frauchen ist den ganzen Tag zu Hause und ab mittags sind auch noch 2 Kinder da, die mit mir spielen. Meine Name gefällt mir auch: Lobo, spanisch für „Wolf“ – hey, echt cool, oder ?
Dazu kam dann einmal in der Woche dieser Spieltreff, wo ich ganz viel mit Kumpels spielen konnte. Das war schön! So langsam brach dann der „Ernst des Lebens“ an..... so komische Stunden, in denen ich immer „Sitz“ und „Platz“ machen mußte, wenn Frauchen das wollte.... na ja , hab ich gedacht.... wenns denn sein muß!!!!
Und dann hat sich eines Tages mein Leben schlagartig verändert......ich sage nur: KANINCHEN!!! WIE LECKER!!!! Ich will ja nicht angeben, aber .... gar kein Problem für mich – ich bin schließlich Pfeilschnell!!! Frauchen fand das wohl nicht so gut. Ich bekam so ein „Geschirr“ und eine lange Leine – shit!! Aber... ich bin ja nicht doof.....Schnell hatte ich spitz, wenn ich nur schnell genug reagiere, dann konnte Frauchen mich nicht halten – hey klasse und ab gings.....Aber Frauchen war hartnäckig.... ich hörte so etwas wie „Antijagdtraining“ – was soll das denn??? Um Frauchen zu besänftigen habe ich das 2. Kaninchen auch nicht ganz gefressen, sondern ihr zur Hälfte gebracht..... Tja, war wohl auch nicht richtig...... sie wollte unbedingt zum Antijagdtraining. Aber ich muß euch sagen, der Kurs ist super gut..... Frauchen hat irre viel mit mir gespielt und sich neue Sachen einfallen lassen, also echt klasse. Aber sagt mal ehrlich – was ist ein Frauchen schon gegen ein Kaninchen ????!!!! Ich habe dann – gar nicht blöd – etwas Ruhe einkehren lassen, schließlich kam ja dann der Winter und überhaupt. Und das war auch gut so, mein Leben wurde wieder viel einfacher – die Zeit und die Bequemlichkeit arbeiteten für mich..... ich mußte vor dem Anleinen nicht mehr „Sitz“ machen, ich durfte doch auf die Couch usw. usw. Und dann kam das Frühjahr und MEINE ZEIT: ich war CHEF! Zugegeben, manchmal war das auch anstrengend: jedem fremden Hund mitzuteilen, dass das mein Frauchen ist und er soll sie gefälligst in Ruhe lassen usw. Ich meine, mein Frauchen ist echt lieb, aber ich glaube nicht, dass die das Leben alleine geregelt kriegt.... daher muss ich das ja übernehmen.
Irgendwann habe ich dann wohl den entscheidenden Fehler gemacht - vielleicht als ich diesem großen Hasen hinterher bin und Frauchen im Matsch gelegen hat..... ich weiß es nicht.
Auf jeden Fall sind wir eines Tages zu einer Frau gefahren ..... Mensch, die war toll!!! Die hatte so eine klare Stimme: wenn die mich gerufen hat, dann war klar: ich muss kommen. Mein Frauchen hat immer so lieb gerufen, da wußte ich, wenn ich jetzt nicht komme, ist das auch nicht schlimm! Tja, der neuen Frau wollte ich dann erstmal zeigen, was ich alles kann und ich kann eine ganze Menge: Sitz, Platz, Nein, Hieer, Hopp, Pfötchen, Rolle, Bleib, Fuß, Raus da, usw. Mein Frauchen war ganz erstaunt, tja, ich bin doch nicht blöd!!! Dann mußte ich länger warten, weil Frauchen mit der Frau gespochen hat – wir fahren da jetzt wohl noch ein paar Mal hin. Irgendwie meinte die Frau wohl ich muß nicht ins Trainingslager, sondern Frauchen!!!
So kamen dann einige Änderungen: eine neue Leine, so eine mit so einem Gummizug drin!! Ich komme nicht mehr weg und Frauchen fällt nicht mehr um. Ich darf nicht mehr auf die Couch, muß vor dem Anleinen immer „Sitz“ machen und muß in mein Körbchen, wenn Besuch kommt – mal sehen was noch so alles passiert...... Draußen natürlich auch: diese neue Leine, Frauchen geht nicht mehr da lang, wo ich hin will, wir machen nur noch „Suchspiele“ und keine „Hetzspiele“ mehr und noch so einiges...... Ich habe sie doch unterschätzt – sie kriegt mehr geregelt, als ich dachte! Das gute ist, das Leben ist auch für mich nicht mehr so anstrengend – sie ist jetzt der Chef!
Gruß, Lobo
Auch im gesetzteren Alter muss „frau“ erkennen – „frau“ muss nicht immer am Hund arbeiten, sondern auch an sich selbst. Wie heißt es doch so schön: Selbsterkenntnis ist der erste Weg zu Besserung!
LG, Astrid