ZitatWas sind denn Gesellschaftshunde für Euch?
Also "Gesellschaftshunde sind für mich Hunde, die sich zu nicht viel anderem eignen als zum "haben". Leider gehören dazu für mich auch Windhunde, denn wie ich vorher schon berichtet hatte, sind Windhunde nicht so direkt mein Fall. Ein Windhund (oder sagen wir mal, zumindest bei Salukis ist das so) ähneln vom Verhalten her eher Katzen. Für meinen Mann war genau das von jeher der Grund, warum er sich für diese Rasse entschieden hat. Um denen gerecht zu werden, braucht man sie eigentlich "nur" rennen zu lassen, was wir auch bisher immer getan haben. Dieses Rennen bekommen sie bei uns sowohl während der Spaziergänge (JA ! wir haben etwa 10 Autominuten von hier entfernt ein Waldgebiet in dem auch Windhunde frei laufen dürfen) als auch auf der Rennbahn und bei Coursing.
ZitatWie kann man einen Sheltie denn, nur weil er mal zu Deinen Sport-Ambitionen keine Lust hatte, zu einem Sofa-Hund degradieren?
Wahrscheinlich ist es bei Shelties ganz genauso, wie bei jeder anderen Rasse auch, d.h. selbst in ein und demselben Wurf sind NIE zwei Hunde genau gleich. Das bedeutet auch, daß man sicherlich nicht grundsätzlich behaupten kann, daß ALLE Shelties Arbeitstiere sind. Ich habe Arran verschiedene "Sportarten" angeboten, genau aus dem Grunde, weil ich mir gesagt habe, daß der Hund ja schließlich was tun muß. Wenn ich allerdings sehe, wie ausgeglichen und zufrieden er ist, seit er nichts mehr machen muß, außer Spazierengehen, habe ich fast ein schlechtes Gewissen, daß ich ihn immer wieder zu irgendwas aufgefordert habe, wozu er einfach keine Lust hatte. Übrigens bin ich aus einem ganz anderen Grunde ziemlich stolz auf meinen Sheltie, denn immerhin habe ich es mit ihm (oder sollte ich lieber sagen, er mit mir) bis in unser belgisches Programm 1 geschafft. In Belgien muß man, um in die nächsthöhere Klasse wechseln zu können, mindestens 10 Prüfungen mit 85/100 Punkten bestehen. Das ich halt trotzdem bis ins Progr. 1 gekommen bin, zeigt, daß Arran jedesmal, wenn er mit mir unterwegs war, so ungefähr alles machte, was er sollte. Er hat das sicherlich u.a. deswegen getan, weil er halt einmal da war, allerdings fehlte ihm die richtige Freude und das konnte auch jeder sehen.
ZitatWie werdet Ihr eigentlich allen Euren Hunden gerecht, habe ich jetzt noch nicht so herauslesen können.
Zunächst mal: die Podencohündin ist inzwischen 11 Jahre alt und einfach nur froh, wenn sie ihre Ruhe hat. Sie begleitet uns zwar noch bei den Spaziergängen und hat auch Spaß dran, aber Rennbahn und/oder Coursing ist für sie nicht mehr drin, allein schon, weil die Verletzungsgefahr in ihrem Alter viel zu hoch ist. Auch die Tatsache, zu akzeptieren, daß ein alter Hund nicht genauso angenehm ist, wie ein junger, gehört bei mir zum "gerecht werden". Übrigens bekommt Gipsy z.Zt. eine Inkontinenzbehandlung. Auch als wir die Inkontinenz bemerkt haben (bei uns leben die Hunde mit uns zusammen im Haus) hat es niemals Zweifel daran gegeben, daß wir alles nur mögliche tun, um das Problem zu beheben. Ich kenn auch Leute (leider) die ihren Hund haben einschläfern lassen, weil er, wie diejenigen uns damals erzâhlten, überall hin pinkelt.
Die Salukis laufen z.Zt. noch Coursing und der älteste von ihnen hat es immerhin zum Internationalen Coursingchampion gebracht. Der jüngste ist erst 7 Monate alt und noch zu jung für Rennbahn bzw. Coursing. Naja sagen wir mal: wir lassen einen so jungen Hund noch nicht rennen, weil das Risiko auf Knochenverformungen zu groß ist.
Zu dem Sheltie hab ich ja bereits was geschrieben und der Toller ist erst 4 Monate alt und geht z.Zt. mit mir auf den Hundeplatz und zum Mantrailing. Dies alles neben den Spaziergängen im Wald, Park und treffen mit Bekannten zum Hundespiel.
Ach ja: Der Sheltie und der Toller können auch Suchspiele im Garten machen. Bei den Salukis funktioniert das nicht, weil die Sichtjäger sind. Was sie nicht sehen, suchen sie auch nicht.
ZitatUnd nur, weil man alle Hunde bis zum letzten Atemzug behalten hat, ist man ein "guter" HH????
Ich persönlich maße mir keine Beurteilung darüber an, was denn nun ein guter oder ein schlechter HH ist. Die meisten Besitzer machen sich wahrscheinlich die in ihrem Rahmen liegende Mühe, um ihren Hunden ein schönes Leben zu geben.
Es gibt auch Leute, die sich einen Chihuahua anschaffen, um ihn den ganzen Tag auf dem Arm herumzutragen. Sicherlich entspricht diese Art Leben für einen Hund nicht meinen Vorstellungen eines "Hundelebens", aber ob diese Menschen darum gut oder schlecht sind: dies zu beurteilen überlasse ich dann mal denjenigen, die über alles und jeden sofort ein Urteil parat haben, nicht wahr