Dann gebe ich gleich mal meinen Senf dazu...
Der Gedanke als Pflegestelle im Tierschutz helfen zu wollen, reifte schon seit ca. 2 jahren in mir. Als ich die Möglichkeit dazu hatte, habe ich mir verschiedene Orgas im Internet angeschaut. da gibt es zum Teil grosse Unterschiede. ich habe mich für den Auslandstierschutz entschieden. Mir war wichtig, dass die Orga nicht wahllos Strassenhunde aufgreift, sondern hauptsächlich Tiere aus den Tötungsstation rettet. Die meisten von Ihnen hatten mal ein zu Hause (wenn man das immer so nennen kann!)
Wichtig ist auch, dass die orga nicht um jeden Preis vermittelt, also Hauptsache weg mit dem Hund, sondern das gezielt passende menschen gesucht werden und auch Vor- sowie Nachkontrollen stattfinden.
Ausschlaggebend war letztlich ein bestimmter Hund im Zergportal, der schon auf der Tötungsliste stand. Und so habe ich mich bei der Orga als Pflegestelle beworben. Genannter Hund hatte es zum Glück schon geschafft und war auf einer Pflegestelle (im Übrigen ist auch dieser auf der Pflegestelle geblieben ). Auf meine bewerbung rief mich dann meine Ansprechpartnerin an und wir hatten schon am Telefon einen guten Draht zu einander. Wir besprachen dann einen termin für die Vorkontrolle.
Auch diese war positiv und mein erster Pflegehund konnte kommen. Das war auch nach zwei Wochen der Fall. Diese Hündin war einfach nur toll und offen und zudem noch eine Schönheit. Sie war schnell vermittelt. Traurig war ich natürlich schon, aber da ging es noch mit einem weinenden und einem lachenden Auge.
Dann hatte ich eine kurze Pause. Inzwischen wollte und sollte ich auch Vorkontrollen machen. Es macht Spass, aber natürlich nur wenn es vernünftige Leute sind. Zusätzlich habe ich noch Hunde von den Transporten abgeholt und auf die Pflegestellen und Endstellen verteilt und teilweise nehme ich dafür grosse Strecken in Kauf. Aber es dient der Sache!!!
Dann rief mich meine Ansprechpartnerin an und fragte ob ich einen Hund aufnehmen könnte, der eigentlich schon vermittelt war, aber noch nicht in sein neues zu hause umziehen konnte, weil die Mutter der Adoptantin sehr krank wurde. Da er bereits reisefertig (geimpft etc.) war, wäre es unsinnig gewesen ihn wieder in die Perrerra zu stecken und auf den nächsten Transport zu warten. Ich sagte zu. Er sollte gar nicht lange bleiben. Die Adoptantin rief mich an und fragte nach ihm und wollte ihn bereits eine Woche später abholen. Sie bat mich ihn JONAS zu nennen. Ich tat das guten Glaubens auch und er hörte innerhalb von 2 tagen auf diesen Namen. Der Abholtermin wurde dann von der Adoptantin verschoben, weil sie den Kopf für ihn nicht frei hatte. Dann nannte sie mir einen neuen Abholtermin der auch nicht eingehalten wurde. Drei tage später hat sie ganz abgesagt, weil sie ihre Mutter zur Pflege zu sich genommen hat. Das war auch nachvollziehbar. Jonas stand also wieder zur Vermittlung. Nach 2 Wochen rief mich die Adoptantin an und wollte doch nochmal einen Besuchstermin machen. Wir haben dann zähneknirschend zugestimmt. Aber auch diesen termin hat sie dann wegen einer Erkältung nicht wahrgenommen. Da war dann Feierabend für uns, das war uns zu unbeständig.
Also blieb Jonas mehrere Wochen und jetzt wird er (wie in dem anderen Thread beschrieben) für immer bleiben. Und da bin ich nicht die Einzige der das passiert...
Ansonsten braucht man für eine Pflegestelle viel Zeit, oft viel Geduld und viel Liebe die man so einem Tier schenken kann!Meistens sind die Tiere in einem schlechten Zustand, also untergewichtig und mit dem Winterfell der letzten Jahre verklebt. Und sie stinken, zumindest die aus dem Ausland!!! Ich habe beide Tiere behandelt wie meine eigenen. Und man muss sich drüber klar sein, dass die Tiere im Normalfall nicht stubenrein sind, und das auch mal was kaputt geht. Wenns eben geht sollte man sie stubenrein weiter vermitteln, das erhöht die Chancen. Und wenn sie gehen ist es schlimm. und wie man in meinem fall sieht, man schafft es nicht immer das Tier zu vermitteln. Es ist als würde man das eigene Tier abgeben.
Ein Tier aus einer Pflegestelle zu adoptieren hat für den Adoptanten meist Vorteile. Die Pflegestelle kann das Tier (meist) besser einschätzen und beschreiben als zum Beispiel ein Tierheim, weil wir sie im normalen Alltag erleben.
Also, wer es sich zutraut, soll sich bewerben. Pflegestellen werden händeringend gesucht! Zu verlieren hat man nichts, im "schlechtesten" Fall hat man einen Hund mehr.