Hallo alle zusammen
Einige erinnern sich sicher noch an uns.
Und wenn nicht, bestimmt an Chandro NEIN.
Mein Kleiner, gerade 3 geworden ist heute die BH gelaufen.
Das besondere war, das ich einen Erfolg hatte, mit dem ich im Leben nicht gerechnet hätte.
Ich muss ausholen
Als Chandro 8 Monate alt war entwickelte sich eine üble Leinenagression, die von Monat zu Monat schlimmer wurde.
Ein Hund in ca. 500 Meter Entfernung hat ihn zum geifernden Werwolf gemacht.
Ich hatte übelst damit zu kämpfen und war so manches Mal völlig am Ende.
Trainer und was auch immer, o.k. ein Rat hier und da, eine Idee, aber wirklich helfen konnte mir keiner.
Angefangen habe ich dann mit Chandro sieht Hund, pöbelt (schau und Ablenkung unmöglich )
umdrehen und wenn er ruhig ist, Lob und ein Leckerchen. Und das Spiel von vorne.
Das Dumme dabei ist, nach dem " fein " und dem Leckerchen, die Reihenfolge kannte er ja nun, schoss er gleich wieder zurück.
Er sah es quasi irgendwann als Startschuss zum neuen Angriff.
Also ändern.
Er sieht Hund, ich dreh um, kein Lecker und ganz ruhig- ggggguuut- sagen, wenn er Ruhe gab.
Trotzdem, richtig weiter kamen wir nicht.
Ich muss dazu sagen, wir sind monatelang Bögen gelaufen, haben Hundegruppen gemieden, haben uns quasi überall ferngehalten,aber immer fleissig weitergeübt
In ein Wartezimmer vom TA unmöglich, genauso in eine Gruppe Hunde beim Sport. Ich habe ihm all das aber auch nicht zugemutet.
Er hat ALLES angemacht.
Rüde, Hündin, klein, gross, bekannt, unbekannt
Wir haben trotzdem weitergeübt, die Distanzen zu verringern.
Letztes Jahr waren wir bei einer sehr lieben Freundin von uns im Schwabenländle, wo sowieso alles ein wenig entspannter ist als hier in Hamburg.
Diese Freundin ist nun zufällig auch Trainerin.
Chandro war gerade zwei jahre alt geworden und meine Freundin hat mir bei Ausflügen " meinen Hund erklärt "
Bei allen Hundebegegnungen, und das waren viele, hat sie mir Sicherheit gegeben. Ich habe Chandro , der bisher nur an der Leine Schwierigkeiten gemacht hat, endlich vertrauen können.
Denn aus lauter Unsicherheit war ich trotz Verträglichkeit nie mutig genug.
Seit dieser Woche letztes Jahr, habe ich Hundebegegnungen gesucht.
Er hat viele viele Kontakte gehabt, und zu meinem Glück, alles mit gut sozialisierten Hunden.
Er hat gelernt.
Und das Tag für Tag.
Ich habe dann angefangen mit bekannten Hunden, mit denen er zuvor gespielt hatte, an der Leine dichter heranzulaufen.
Das klappte.
Vor einem Dreivierteljahr kam mir auf dem Fussweg um die Ecke ein Hund entgegen, den kannte er ja nun nicht.
Und... irgendetwas fehlte.
mein Hund war ruhig.
O.K. der Hund war klein, aber es war ein Anfang.
Jetzt haben wir uns rangepirscht. Die Abstände wurden geringer, die Hunde grösser.
Rückfälle waren immer da, aber mit wesentlich weniger Aufstand als vorher.
Jetzt waren wir vor 3 Wochen beim TA und ich dachte, ein Hund im Wartezimmer, o.k. das probierst du aus.
Es war zwar eine Hündin, aber das hat ihn sonst auch nicht gestört.
Und, er war total ruhig. Schaute nur interessiert, und das war s.
Hatte er mal einen Rückfall an der Leine, bin ich umgedreht und hinter den betreffenden Hunden her.
Chandro guckte mich verständnislos an, nach dem Motto,- wie jetzt ? Nicht hinterhergehen, die hauen mir sonst auf s Maul, ich bin ja schon ruhig.-
Und er hat für s pöbeln zum Schluss eine Ansage bekommen. Ich wusste, er macht es nicht mehr aus Angst, also kann ich es wagen.
So waren wir bis jetzt sehr sehr weit gekommen.
Aber HEUTE hat er alles getoppt.
Aufstellung BH.
Er kannte keinen der Hunde.
Vor uns an erster Stelle lief ein grosser bulliger Goldie Rüde.
Nicht nur das Frauchen so langsam ging, sie blieb auch andauernd stehen, so das alle hinter mir regelmässig aufgelaufen sind. Abstand, was ist das ?
Warum blieb sie immer stehen, weil Ihr Rüde sich andauernd nach Chandro umgedreht hat.
Der Richter meinte noch, der hat Chandro ganz schön provoziert.
Aber Chandro blieb absolut cool, kein Ton, kein Aufstand, nichts.
Auch nicht wegen der Hunde, die uns ständig in die Hacken liefen.
GANZ GROSSES KINO. Ich bin irre stolz auf meinen Hund.
Und was haben sie uns nicht alles angeraten. Wüger, Halti, Kleemannleine..
Nein, ich wollte nichts von alledem wissen, das muss auch so gehen.
Ich habe zwar immer ein wenig abgeändert in der Vorgehensweise, und es hat gefühlte 10 Jahre gedauert, aber es hat sich gelohnt.
Dadurch das er nie zu Nähe gezwungen wurde, und Stück für Stück an die Sache herangehen konnte , hat er von selber begriffen, mir passiert nichts
Ich habe nämlich in den letzten Monaten immer mal wieder gesehen, wie er losgehen wollte, und dann, als wenn ihm einfiel- ach, das brauche ich ja gar nicht mehr- einfach nur ruhig war.
So, das war jetzt lang. Aber ich weiss wie verzweifelt man ist und deshalb habe ich das hier heute geschrieben.
Es geht !!!
Es dauert !!
Alles ohne Hilfsmittel !!!
Aber es lohnt sich !!!!!!!
Es gibt nicht DIE Methode. Ihr seht ja, ich habe immer wieder verändert.
Achtet auf Euren Hund, beobachtet ihn.
Und vor allem zwingt ihn nicht zu Hundebegegnungen, wenn er unsicher ist. Lehnt dubiose Hilfsmittel ab und übt nie, wenn Ihr selber nicht so gut daruf seid
Und all denen, die dieses Problem haben ,wünsche ich das sie auf genau dem Weg irgendwann diesen Tag erleben wie ich heute,und sagen können
Jau, wir habens geschafft