Ob das nun vor einigen Jahren anders war als heute kann ich nicht sagen.
Was ich sagen kann: ich hatte als Kind keine Angst vor Hunden, trotz dass mir zb ein Dackel regelmäßig in der Jeans hing wenn ich mit dem Rad durch die Siedlung fuhr (und gerade Dackel haben es mir noch heute angetan - irgendwann wird einer einziehen).
Aber nur weil ich so bin, müssen andere ja nicht so sein.
Ich habe letztens meine Mama gefragt, ob sie damals auch so einen Terz gemacht haben wenn sie am Horizont einen Hund gesehen haben im Wald zB und wir auf ihn zuliefen. Sie verneinte "Unfug, warum hätte ich euch unnötig Angst machen sollen?"
Und das ist, was mir leider immer öfter auffällt: Die Mütter die Herzchen in die Augen bekommen wenn sie meinen ach so süße Gordon sehen und dann nen halben Herzinfarkt, wenn der schwarze Janko (oder früher Connor) um die Ecke lief "Machen sie den fest, der beißt!" und gleichzeitig panisch das Kind auf en Arm zerren "Pass auf, der schwarze Hund ist böse".
Äh, ja.
Ich erlebs selbst in der eigenen Familie. Mein Neffe ist mit meinen Labradoren groß geworden. Gut, bei Janko fremdelt er nun ab und an etwas, aber wenn wir ihm erklären "Der ist ja selbst noch ein Kind, und du hörst ja auch nicht beim ersten mal, verstehst du, er muss noch viel lernen" - dann versteht er das und übt sogar Sachen mit ihm. Und da bin auch ich gefragt. Sehr sogar. Denn Janko kennt ihn von klein auf, er hat mit ihm gespielt. Jetzt wird Janko größer und spielt "wilder" - da muss ICH ihn runterfahren, dafür sorgen dass er nicht hinter ihm herrennt, an ihm hochspringt. Und dann klappt das auch sehr gut mit den beiden.
Laufen wir aber durch die Gärten zB und da kommt ein kleiner Hund, dann schiebt er Panik. Richtig Panik (was sogar schon zu ner "nassen Hose" führte, armer Bub). Und warum? Weil man ihm schön eingetrichtert hat dass kleine Hunde böse sind (wir haben hier einen der ist nicht astrein, der ""kurze" denkt nun alle kleinen Hunde sind so, Muttern verstärkt das ganze noch indem sie ihn immer hinter sich nimmt wenn kleine Hunde kommen und über die kleinen "Kläffer" schimpft) - und der Besitzer sich mal NULL dafür interessiert. Hund immer an der Flexi, 5 Meter vor Herrchen, wild kläffend und Herrchen kommentiert immer nur mit "Der will ja nur spielen" (will er nicht, denn er hat bereits einige mal zugebissen...).
Rücksicht von beiden Seiten ist gefragt - aber wie so oft wird man da nie auf einen Nenner kommen.
Andere, erfreuliche Seite: kürzlich im Park war eine Mutter mit ihrer Tochter (konnte grad erst laufen). Da wurde gefragt "Dürfen wir mal?" Klaro.
Ich kurz erklärt dass der Janko halt noch sehr jung ist und ich ihn lieber festhalte, damit er nicht springt, damit die kleine keine Angst bekommt. An Gordon konnte sie einfach so ran (der hat sich direkt hingelegt). Alle Beteiligten hatten sehr viel Spaß, die kleine hat gestrahlt übers ganze Gesicht und meine Jungs sind eh total in Kinder vernarrt. Tolle Begegnung, hat die vielen "Nehmen sie die schwarze Bestie an die Leine"-Situationen direkt in ganz tiefe Schubladen im Kopf verschwinden lassen (das Mädel wollte nämlich viel lieber zu Janko als zu Gordon *g*).