Unser Hund (15 Monate alt), Labrador-Dalmatiner-Mix, den wir seit Anfang Juli haben, leckt nun seit kurzem ständig eine Hinterpfote und kaut drauf rum, wenn jemand heim kommt oder er aufgeregt ist.
An einer kleinen Stelle geht schon das Fell ab. Eine Verletzung ist nicht zu erkennen.
Sicherlich ist es ein Ausdruck von Stress, den er hat. Wir haben ihn ja aus dem Tierheim, zuvor war er in einer anderen Familie.
Am Anfang war er ziemlich ruhig bei uns, aber nun lebt er sich offenbar ein mit allem, was dazugehört.
Alleinbleiben fällt ihm auch schwer, zumindest jault er auch, wenn wir weg sind und begrüsst uns stürmisch mit Anspringen. Auch Gähnen, Schütteln, etc. gehört dazu, also der pure Stress zur Zeit.
Wir versuchen ihn phasenweise ans Alleinsein zu gewöhnen, müssen aber auch arbeiten, um Geld zu verdienen. Also bitte jetzt nicht gleich vierteilen, dass wir ihn alleine lassen...
Sicherlich ist auch die Bindung zu uns noch nicht so da und wir sind 3 Personen inkl. erwachsener Tochter, alles viel Neues für den Hund. Zudem haben wir noch 2 Zwergkaninchen.
Er hört ansonsten schon sehr gut auf Kommandos. Nur spielen will er meist nicht und draußen ist er von den vielen Katzen immer gleich abgelenkt. Das kennt er offensichtlich nicht so.
Gemein finde ich, dass uns die Tierheimleiterin nichts über seine Vergangenheit bei der anderen Familie sagen wollte "das müssen sie selbst rausfinden", nur soviel, dass er im Keller gehalten worden wäre. Sie kannte aber seine Vorgeschichte.
Im Tierheim war er dann 1,5 Wochen mit anderen Hunden zusammen.
Unsere Frage: kann er schon alleine bleiben -> na logisch (war ja den ganzen Tag im Keller)
Also wir haben offenbar einige "Baustellen"
- kann nicht gut alleine bleiben
- leidet daher auch vermehrt unter Stress (Umstellung, neue Familie)
-> autoagressives Verhalten (Pfote ankatschen)
- kaum Spieltrieb
- Jagdtrieb (würde gern alle Katzen jagen, geht auch auf Mäuse)
- fehlende Sozialisierung (im Welpenalter - kam aus Griechenland)
Wir arbeiten am Problem, studieren jetzt Hundebücher und versuchen ihn zu verstehen. Auch der Kontakt zu Hunden ist gegeben, zögerlich, da auch Problemhunde in unserer Gegend wohnen.
Was können wir unmittelbar machen, um dem Hund etwas von seinem Stress abzunehmen? In den meisten Büchern, die ich erstmal angelesen habe, werden die Probleme mit Stress und Aggression aufgezeigt, aber nicht der Lösungsansatz, der kommt meist zu kurz. Das Buch Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde müsste jeden Tag bei mir ankommen, das gabs nicht auszuleihen, daher habe ich es gleich bestellt.
Konkret - wie können wir ihn von seiner Pfote ablenken, wenn er schlimm dran rumleckt? Wie könnten wir weiter vorgehen?
Außer wenn wir arbeiten oder die Tochter in der Schule ist, sind wir immer für den Hund da.
Es ist unser 2. Hund, den vorherigen hatten wir 10 von 15 Lebensjahren (auch aus 2. Hand), aber Schnauzermix und total anders halt.
Danke für Eure vielen Antworten
LG Petra