Alles anzeigenAlles anzeigenAlso hier dominieren Labrador Retriever das Bild auf den Höfen und selbst die kommen mit zum Kühe holen…ob man die nun als wertvolle Helfer betitelt sei mal dahin gestellt.
Ansonsten ist die Anzahl der Landwirte, die sich wirklich über die Herkunft ihrer Hunde Gedanken machen, doch schwindend gering.
Bei den meisten ist es doch eher so „xyz hat gerade einen Wurf, da gehen wir mal schauen“
Bei uns sind es Labrador Retriever, weil hier fröhlich Labrador Retriever vermehrt werden.
Und ja, die Anzahl der Landwirte, die sich wirklich gezielt einen Hund fürs Vieh holen ist schwindend gering.
In der Regel ist es eher, man hatte mal einen, der zufällig relativ passabel gearbeitet hat.
Der Nachfolger soll es dann bitte auch so machen und entweder der packt das oder nicht (gibt im übrigen davon auch genug Berufsschäfer, auch mit AHH, nicht umsonst werden genügend angebliche nicht fähige Hunde mit 6-8 Monaten abgegeben.)
Und dann setzt jeder ja auch noch seine eigenen Maßstäbe, was er unter guter Arbeit am Vieh versteht.
Ja, leider ist das (immer noch) so. Aber, es kommt auch ein Bisschen drauf an in welchen Kreisen man sich bewegt. Ich habe ja eher mit den Leuten zu tun, die keine Vollerwerbslandwirtschaft betreiben und den Hund auch als "pet" haben wollen. Die sind eher bereit Zeit und Mühe zu investieren.
Spannend fand ich vor Kurzem den Lehrgang beim Projekt "Schaf schafft Landschaft". Leider war das Interesse der Mitglieder nicht so groß wie erhofft (ich wurde vom Projekt bezahlt und alle Mitglieder durften kostenlos mitmachen). Diejenigen, die da waren, sind allerdings sehr angefixt - oft fehlt den Leuten ja auch schlicht die richtige Anleitung wie das mit so einem Hund überhaupt geht.
Die beste Werbung ist meiner Erfahrung nach immer noch, dass man den Menschen an ihrem eigenen Vieh zeigt, was mit einem solchen Hund geht. Oder auch mal in normalen Alltagssituationen. Was ich regelmäßig habe, wenn Leute Schafe bei mir kaufen ... sie fahren mit Hänger vor. Oft kaufen sie nur einen Bock. Die Schafe laufen oft frei herum, weil ich schon da bin. Die Käufer bekommen schon bleiche Gesichter, weil sie sich hinter "ihrem" Bock her rennen sehen und ihn nicht bekommen ... ich muss immer wieder schmunzeln. Dann merken sie: Krass, mit Hund geht das so schwuppdiwupp, ist er gefangen und im Hänger verfrachtet. Danach werde ich eigentlich immer zu den Hunden ausgefragt ... mir ist wichtig, dass den Leuten klar ist, dass man was dafür tun muss. Wer keinen Bock auf Trainingsaufwand hat, der soll lieber weiter beim Hof-Labbi bleiben oder mit dem Futtereimer hantieren. Das ist besser für den Border Collie, der dann eben nicht einzieht.
Da ich ja Training gebe und insgesamt seit 20 Jahren in dem Bereich turne, kann ich trotzdem sagen: Doch, in kleinen Schritten ändert sich was. Viele verstehen, dass man was tun muss, wenn man einen einsatzfähigen Hund haben will. Klar, trainieren die die Hunde bis in alle Nuancen aus wie ich das mache. Aber die Hunde werden einsatzfähig und auch genutzt.
Ich zitiere das mal in diesen Thread, hier passt es am besten rein.
Ich bin da absolut bei dir, dass es definitiv auf das Umfeld ankommt und ich die Hobbyhalter als durchaus engagierter erlebe.
Trotzdem habe ich durch Phelan und die ABCD doch mittlerweile auch Kontakte zu Menschen knüpfen können, die sich auch als Haupterwerbslandwirte eben intensiver mit der Ausbildung ihrer Border Collies befassen.
Fu‘s Züchterin hat ja nun auch schon mehr als einen Welpen an Landwirte (meistens sind es dann aber, wie hier auch, die Frauen oder Töchter) abgegeben und mit ein paar bin ich auch bei Instagram in Kontakt (sind ja alle mit Fu, teilweise auch mit Phelan, verwandt)
Das macht wirklich Spaß mit anzusehen.
Bei uns im Freundeskreis (in dem sich einfach viele Landwirte befinden) finden das die meisten absolut genial und sehen die Hunde auch als große Hilfe.
Wir erklären den dann aber auch, was an Ausbildung da drin steckt und versuchen eben auf diesem Wege ein Bewusstsein zu schaffen, damit es nicht irgendwann heißt „Behns haben doch auch Border Collies, lass mal aus dem Wurf von Bauer Willi auch einen nehmen 😎“
Bei den meisten kommt das auch an.
Ansonsten sehe ich auf den Höfen hier bei uns tatsächlich eine Trendwende weg vom Schäferhund/Aussie hin zum netten Familiehund.
Hier bei uns ist es in der Tat der Labrador Retriever (ob nun vom seriösen Züchter oder weil der Freund von Bauer Willi gerade nen Wurf liegen hat, sei mal dahin gestellt)
Kaum ein Landwirt will hier mehr einen scharfen Hund haben, dafür ist mittlerweile auch zu viel Verkehr auf den Höfen, gerade wenn man Kinder hat.