Ich hab bei meinem Hund viel wert darauf gesetzt, das er lernt eigenständig erwünschtes Verhalten zu zeigen ohne das ich dauernd Kommandos geben muss. Besonders für einen sicheren Freilauf war mir das wichtig.
Erreicht hab ich das vor allem mit Hilfe des Clickers, den ich nicht nur zum Tricks erlernen verwendet habe, sondern um alle nützlichen Verhalten, die mein Hund mir zeigt im Alltag "einzufangen" und direkt zu belohnen.
So kommt er zum Beispiel wenn ich einfach nur stehen bleibe direkt zu mir und setzt sich.
Auch auf Körpersprache habe ich dabei geachtet. Manchmal reicht schon ein Blick von mir aus damit er sich z.B. hinsetzt.
Ich hab keine speziellen Trainingszeiten, gelernt wird jeden Tag auf jedem Spaziergang.
Da er sehr viel freiläuft (was viel Geduld und Zeit gekostet hat, da der Herr ein Jäger ist) arbeite ich auch mit negativen Reizen. Allerdings hauptsächlich über meine Stimme.
Zu Anfang hab ich das Abbruchkommando mit einer Wurfkette abgesichert, die ich heute kaum noch brauche, da er sehr gut auf meine Stimme reagiert. (ich hab aber auch das Glück als Frau wie ein Death Metal Sänger zu grunzen , aber gleichzeitig zuckersüß loben zu können )
Als Abbruchkommando dient meistens irgendein schnell gesprochenes Wort wie "Nein", "Hey" oder "Na". Viel wichtiger ist die Stimme dabei. Die kurzen Wörter kann ich nämlich schön schnell und spontan tief grollen.
Um neue Kommandos zu lernen arbeite ich ausschließlich mit Clicker (also Lecker und Lob), nur um im Freilauf (Lebens)wichtige Kommandos durchzusetzen und abzusichern gibts Strafe. (und um klar zu machen: das Haserl wird nicht gejagt, die Picknicker nicht belästigt etc.)
Ich versuche immer sehr viel auf Körpersprache und Stimme zu achten. Wenn er zum Beispiel ein unerwünschtes Verhalten beendet gibts immer ein knappes freundliches "Gut" oder "Jap", damit er weiß, so ist es richtig.
Ich denke jeder Hundehalter sollte zuminest über das Grundwissen über die Lernmechanismen bei Hunden verfügen und genau dieses Grundwissen sollte entgegen aller Erziehungsmethoden xy in den Hundeschulen unterrichtet werden.
Weiß man nämlich darüber Bescheid kann man individuell für seinen Hund etwas zusammenfrickeln anstatt ihm Methode xy aufs Auge zu drücken.
Wenn man über die Hintergründe Bescheid weiß, kann man auch in unerwarteten Situationen angemessen reagieren anstatt zu überlegen "was muss ich tun wenn Situation A passiert und der Hund sich so verhält und so weiter"
Vor allem aber macht es Spaß wenn man weiß wie, sich eigene Übungen auszudenken und zu überlegen wie man welches Kommando am Besten aufbaut.
Und ich denke auch, dass Hundetrainer eine sehr gute Menschenkentnis benötigen und wissen sollten wie sie auch Kritik nützlich vermitteln um mit den verschiedensten Hundehaltern umgehen zu können.