Menschen und Hunde leben jetzt schon seit Jahrtausenden eng beiander und in dieser Zeit soll sich kein enges zwischenmenschliches Band zwischen ihnen geknüpft haben?
Hunde haben eine enorme Fähigkeit Emphatie zu empfinden, vielleicht hat genau dieses Talent sie zu unseren Begleitern gemacht.
Sie sind intelligent, sie empfinden nachgewisen ähnlich wie wir, sie haben es gelernt unsere Sprache zu verstehen (sie sogar zu kopieren z.B. das Lächeln), sie passen sich den unglaublichsten Bedingungen an, es gibt unzählige ergreifende persönliche Hund-Mensch Storys, sie machen uns glücklich (und das ist eine Tatsache- ob vermenschlicht oder nicht. Also geben sie uns ja schon etwas)
und das alles soll nur Vermenschlichung sein?
Sprechen wir Hunden nicht ein gehöriges Maß an Intelligenz und sozialen Fähigkeiten ab, wenn wir ihnen aberkennen Gefühle ebenfalls zu empfinden oder in manchen Situationen durchaus ehrliche Zuneigung zu zeigen?
Ich für meinen Teil bin fest davon überzeugt das es ein Band gibt zwischen Mensch und Hund, ist mir egal für wie verklärt romantisch das manche halten, aber ich sehe mehr in der langen Geschichte zwischen Mensch und Hund, als den primitiven triebgesteuerten Nutznießer der nur meinen Abfall fressen will.
Gerade wenn man dieses Bauchgefühl aufgibt, weil man alles zu sachlich sieht, macht man einen riesigen Verlust in der Hundeerziehung. Schließlich hilft einem die Fähigkeit sich in den anderen hineinzuversetzen enorm weiter und da wir nunmal Menschen sind (lässt sich nicht vermeiden), vermenschlichen wir auch schonmal. In gesunden Maßen durchaus richtig und nicht durchweg falsch.
Schlimm wirds nur, wenn dabei der Verstand aussetzt und man allzu "Herzgesteuert" daran geht, bzw. andersrum, wenn man alles allzu sachlich und entzaubert sieht.
Ich für meinen Teil kann nur sagen mein Hund spürt wenn es mir schlecht geht. Er ist der beste Streitschlichter den man sich nur denken kann und ja, er hat sich auch schon "besorgt" neben mich gesetzt, als ich gestürzt bin mit diesem "Frauchen was ist los?"-Blick.
Und mein Lob ist ihm schon viel wert. Ich merke das, wenn ich ihn belohne. Stecke ich ihm nur ein Leckerchen zu, reißt ihn das nicht sonderlich vom Hocker. Lobe ich ihn dabei aber völlig ehrlich und stolz freut er sich viel mehr und bietet das Verhalten noch zigmal öfters danach an um weiter Lob zu erhaschen.
Aber das ist mein romantischer Blick, den ich mag. Den ich auch als sehr nützlich empfinde und der mir die Mensch-Hunde Beziehung immer noch etwas verzaubert und besonders erscheinen lässt, ohne dabei vollkommen in die Märchenwelt abzudriften.