Gestern: Ziegenschlund.
Heute: Ziegenbauchfleisch mit irgend einem Gemüse, wahrscheinlich Karotte.
Beiträge von Tolstoi
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Hallo,
bin selbst noch nicht so lange dabei und kann nicht alles beantworten, aber Erfahrungen wiedergeben.Zu 1:
Ich habe so eine kleine Küchenmaschine, die für Nüsse häckseln etc. gedacht ist. Ich muss auch Fleisch pürieren, weil er sonst das Gemüse nicht frisst, und da war unser Zauberstab ungeeignet (Fasern, die sich um die Schneide wickeln .). Karotten lassen sich besser pürieren, wenn du etwas Wasser zugibst.Zu 2:
Nie. Würde ich machen lassen, wenn er krank würde.Zu 4:
Für Tolstoi haben wir nicht mehr als für Fertigfutter bezahlt (Defu), er wiegt aber auch nur 6Kg. Das waren so vierzig Euro alle zwei Monate. Jetzt auf dem Land bezahle ich gar nichts mehr, Rindfleisch haben wir auf dem Hof, und ich bekomme Innereien von Bekannten umsonst (Ziege und Kaninchen). Gemüse nehme ich von unserem. Aber das ist natürlich eine Traumsituation...
Ich glaube aber, wenn das Fertigfutter wirklich gut ist, nimmt sich das finanziell nicht viel, wenn man stattdessen roh füttert.Zu 5:
Soweit ich weiß, mitfressen. Aber nur bestimmte, keine zu harten. Ich gebe momentan nur Knochen, die ich selbst locker durchbrechen kann. Da bleibt dann nichts übrig.Zu 6:
Hab ich noch nie gehört. Kochen ist schädlich für Vitamine und eindosen...aber tiefkühlen? Ich friere jetzt immer portionsweise ein. Teils auch Gemüsematsch.Zu 8:
Haben wir nicht. Manchmal verpasst er sich allerdings selbst einen, weil er sein Essen nicht gut genug findet und lieber hungert.Zu 9:
Ich füttere kein Pulver, ich denke auch, dass mit Abwechslung der Hund alles bekommt, wa er braucht - so wie ich.Grüße,
Stine -
Hallo,
-Warum:
Ich möchte wissen, was ich esse, und ich möchte auch wissen, was mein Hund isst. Außerdem würde ich inzwischen nichts mehr konsumieren/verfüttern, was nicht gut gelebt hat.
-Wie drauf gekommen?
Der erste Hund in meinem Leben war unser Familienhund, dessen Futter kauf(t)en meine Eltern. Tolstoi ist er erste wirklich eigene, und er fraß nicht, als wir ihn bekamen. Ich habe mir schrecklich Sorgen gemacht und alles gelesen, was ich zum Thema Futter fand. Bin auf dieses Forum gestoßen. Und damit auf Rohfutter...-Fertigfutter gefüttert?
Ja, guten Gewissens. Defu.-Warum nicht mehr?
Rohfutter halte ich für noch besser, und auf dem (Demeter-)Bauernhof habe ich Fleisch etc. zur Verfügung. Und eine Tiefkühltruhe.-Wo informiert?
Na hier...und in den einschlägigen BARF-Büchern.-Teil einer Gruppe?
Nee. Mein Freund und ich versuchen so konsequent zu leben wie möglich, wir werden sowieso als Spinner gehandelt...-Startschwierigkeiten?
Ja, unser Gourmet nimmt ja nichts, was er nicht kennt. Aber mittlerweile ignoriere ich das. Irgendwann frisst er immer. Außerdem scheiterten wir in der Stadt am nicht vorhandenen Tiefkühlfach. Daher haben wir zwischenzeitlich wieder Fertigfutter gehabt (s.o.).-Interesse an Ernährung?
Ja! Wir ernähren uns zu geschätzten 98% Bio, an den letzten zwei Prozent arbeiten wir. Eine Zeit lang bin ich nicht mehr in normale Cafés/Restaurants gegangen, und ich überlege, das wiederaufzunehmen.
Ich bin Vegetarierin seit dreizehn Jahren, versuche, viel Obst und Gemüse und wenig Müll zu essen, was nicht immer gelingt, aber oft. Ich kriege ein schlechtes Gewissen, wenn mein Hund zu wenig Gemüse frisst. Ich bin kein Fitnessfreak, aber ich arbeite viel und hart körperlich und mache Yoga.Grüße,
Stine -
Hallo,
Glück ist für mich auch: in der Sonne liegen und zufrieden sein mit dem, was man hat.
Und Tolstoi, die Kälber hier, die Ferkel, die in ihrem Auslauf rumrennen: sie alle führen es mir immer wieder vor Augen. Manchmal wünschte ich, wir könnten so schnell zufrieden sein wie unsere Tiere. Dann wären wir auch glücklicher, denke ich...
Ein schöner Text,
findet
Stine -
Hallo Patrick,
klar, die Lebensmittelindustrie schmiert es uns nicht aufs Butterbrot, was genau wir da essen. Un es mag ahnungslose Verbraucher geben, die tatsächlich glauben, dass Liebe drin ist wo Liebe draufsteht, und dass in der Tütensuppe alles drin ist, was sie brauchen. Ich glaube aber, dass viele ahnungslos bleiben wollen. Wegsehen wollen. Und das finde ich furchtbar.
Bei Tieren, die als Nahrungsbmittel genutzt und benutzt werden, geht es eigentlich immer ums Geld. Das fängt beim Landwirt, oder sagen wir: Betriebsleiter an, der bei unheimlich niedrigen Milchpreisen, hohen Futterpreisen und unsäglichen Energiekosten so effizient arbeiten muss, wie es geht. Hier im Nachbardorf hält ein Großbauer an die dreihundert Kühe, ich hätte fast losgeheult, als ich diese gequälten Tiere gesehen habe. Natürlich, er tut es nicht aus Sadismus, sondern aus ökonomischen Gründen. Und es endet beim Verbraucher, der bei horrenden Benzinpreisen und dem Haus, das abbezahlt werden muss, die Milch nach Preis kauft und nicht nach Qualität.
Aber es ist m.E. zu einfach und bequem einen Schuldigen zu suchen - als Landwirt beim Verbraucher ("Die wollen ja nicht mehr zahlen"), als Verbraucher beispielsweise in der Politik ("Die tun ja nichts dagegen, was kann ich schon machen"), es ist so bequem zu sagen: ich kann ja nichts dafür. Man schreit zumindest in diesem Land gern nach Gesetzen, nach Regeln, die von oben kommen. Ist bequemer, als selbst etwas zu ändern.Es ist ohne weiteres zu bewerkstelligen, keine Igel aufzuspießen oder Katzen anzuzünden oder was weiß ich. Man lässt es einfach. Um an der unsäglichen Quälerei der Massentierhaltung etwas zu ändern, bedarf es etwas mehr. Und dazu sind viele leider nicht bereit. Weil es nachdenken erfordert, umdenken, gar: Konsequenz. Wo sich der Kreis wieder schließt: Wir bekommen ununterbrochen vermittelt, dass wir dringend ein neues Handy, ein besseres Auto, ein größeres Haus oder eine höhere Rente brauchen, um auch später eine tolle Stereoanlage und Fünf-Sterne-Urlaube bezahlen zu können. Hauptsache konsumieren, billig, sofort. "Bio"als Luxus und Lifestyle. Dabei könnten wir den Tieren das Leben erleichtern, wenn wir etwas weniger auf so einen Sch... hören und mehr unser Hirn benutzen würden. Wenn wir auf das Handy verzichten und stattdessen nicht die Tierproduktionsfabriken unterstützen.
Könnt ihr euch an eure BRAVO-Zeit erinnern und die Berichte über Käfighühner, grausige Bilder, lechzende Schlagzeilen? Schon mit zwölf wissen doch die meisten, was Käfighaltung bedeutet. Aber die Bequemlichkeit scheint stärker zu sein.
Es gibt Leute, die kleine lebendige Küken in den Schreder werfen. Das sind normale Menschen, und sie glauben, dass es notwendig sei. Für mich ist ein "sinnloser" Tierquäler nicht schlimmer als ein Kükenschredderer. Und umgekehrt. Ich finde beides grausam, anmaßend, ekelhaft. Und es macht mich wütend, dass sich so wenig Leute für das interessieren, was hinter ihrem Steak steckt. Oder hinter ihrem Hundefutter.
Warum hat das für dich eine andere Qualität? Ist das Leid der Tiere nicht dasselbe? Kein Tier würde sagen, wenn es könnte: Achso, du hast einen Grund, mich zu quälen, nämlich das Geld. Na, dann ist es okay. Im Gegenteil, das man diese Quälerei hinnimmt, plant, hinter "guten Gründen" versteckt, das ist pervers.AuraI
Was H+M betrifft: Die meisten wissen, denke ich, dass Ausbeutung, Kinderarbeit und eine chemische Verseuchung der Natur dahinter stecken. Aber da sie noch ihre Prepaidkarte etc. bezahlen und trotzdem jedes Jahr hundert neue Klamotten kaufen wollen (nicht müssen - keiner zwingt sie dazu), kaufen sie trotzdem dort.
Man muss sich keine Schaffelle umhängen, um auf solche Läden verzichten zu können. Es gibt Bio-Klamotten, oder man kann Second Hand kaufen. Billig, bereits im Umlauf und daher umweltfreundlicher.
Für mich ist das eine Frage von Moral. Es geht mir nicht nur um das Tun, sondern um die Gedankenlosigkeit, die dahinter steckt. Aber das ist nochmal ein anderes Thema, vermute ich.Grüße,
Stine -
Hallo,
das ist jetzt etwas hart gesagt, aber es kommt mir vor, als gäbe es zwei Arten Tierquälerei. Die "unsinnige" und die "zweckgebundene". Erstere ist böse, letztere normal. Frag die Leute, ob sie Igel auf Gartenzäune spießen und Fliegen die Flügel ausreißen. Natürlich nicht. Frag sie, ob sie ihr Hühnchen oder ihre Milch im Supermarkt kaufen würden (ich meine jetzt nicht die Produkte der Billig-Bio-Palette). In den meisten Fällen lautet die Antwort ja. Hinter Lebensmitteln steckt eine bösartige Tierquälerei, aber da sie hinter geschlossenen Türen stattfindet, ist sie normal. Es ist normal und in Ordnung, dass unzählige Küken bei lebendigem Leib geschreddert werden. Sie dürften sich in etwa fühlen wie der Igel.
Wenn ein Pferd dauehaft in einer Garage gehalten wird, mit Pampe gefüttert und mit zwei Quadratmeter Bewegungsfreiheit, dann schreit man: Wie kann man nur. Wenn ein Hund an der kette leben muss und täglich misshandelt wird: Oh Gott. So oft habe ich schon hier im Forum von solchen Misständen gelesen. Aber wenn es um Kühe geht, um Schweine, denen ohne Betäubung Körperteile abgeschnitten/abgebrannt werden, die ein Leben der Qual führen, um geschredderte Küken und um sich gegenseitig zerfetzende Hühner, dann schreit kaum einer auf.
Menschheit quo vadis? Das muss man sich nicht erst in Zeiten aufgespießter Igel fragen.
Natürlich finde ich es schrecklich, wenn Hunde gequält und Pferde in Garagen gehalten werden. Und natürlich möchte ich, dass die Menschen nicht wegsehen. Aber warum wird bei sogenannten Nutztieren weggesehen? Mit welchem Recht quält der Mensch Tiere, nur weil er sie zufällig als Nahrung verwerten kann und es für ihn so praktischer ist?
Das ist für mich scheinheilig.Grüße,
Stine -
Hallo,
Zitat:Zitatund wenn sie dann an völlig ahnungslose, Ersthundehalter oder Zweithundehalter die auch nicht viel mehr Ahnung haben geraten kann es schon echt bös ausgehen!
Auch für einen Züchter-Welpen kann es bei unwissenden Hundehaltern bös ausgehen. Die Vereinszugehörigkeit garantiert mir nicht, dass der Züchter das erste, vielleicht zweite Jahr ein Auge auf den Hund beim neuen Besitzer hat. Welcher Züchter hat Zeit dafür? Ich stimme dir zu, dass mehr Beratung notwendig ist. Aber nicht nur bei Tierschutzhunden, sondern ganz allgemein. So viele Leute halten Hunde ohne jeden Sinn und Verstand. Angenommen, ich wäre Züchter, wie entscheide ich, an wen ich den Hund gebe? Selbst wenn ich mir dessen Zuhause ansehe, selbst wenn er mir von A bis Z erzählt, wie er mit dem Hund umgehen wird - wer sagt mir, dass er ihn dann nicht doch "verkorkst"? Oder dass es im Freundeskreis, in der Familie einen schlechten Berater gibt, oder dass sie in eine miese Hundeschule gehen? Die Hunde im Tierheim werden nicht so geboren, sie werden so gemacht. Und nicht alle sind altersschwache Rauhhaardackel, deren Rentnerfrauchen verstorben ist. Unserer saß da als einjähriger Rassehund, weil sich die Besitzer mit ihm überfordert hatten. Nicht stubenrein, nicht sozialisiert, nicht erzogen, ein Nervenbündel. Ich war schon erstaunt, was für einen vorbildlichen Impfpass Tolstoi mitbrachte, so viel war da anscheinend falsch gemacht worden.
Natürlich wissen wir nicht, von welchem Züchter die Familie diesen Hund hatte, vielleicht ein Vermehrer, vielleicht nicht. Vielleicht hatte er Papiere, und die Vorbesitzer wollten nicht, dass wir uns mit dem Züchter in Verbindung setzen, und haben sie einbehalten, vielleicht hat er auch nie welche gehabt.
Tatsache ist, dass zur Hundehaltung viel Wissen gehört - auch und gerade bei Welpen. Und einer Fulltime-Job-Familie mit pubertierenden Kindern zu einem Welpen zu raten, finde ich auch nicht unbedingt besser.
Zumal doch nicht alle Tierheimhunde gestört sind. Es gab einen, als wir dort waren, der gar nichts hatte - der Besitzer war sehr krank geworden, konnte ihn nicht mehr betreuen. Und wir konnten das wunderschöne Tier nicht nehmen, weil es zu groß für eine Drei-Zimmer-Wohnung war.
Lieber gebe ich einem Neuling einen erfahrenen, stubenreinen Hund an die Hand, als einen Welpen, bei dessen Prägung man so viel falsch machen kann. Natürlich rennen nicht nur problemlose Traumhunde im Tierheim rum. Aber eben auch nicht nur Problemhunde.Liebe Grüße,
Stine -
Hallo,
ich würde wieder einen aus dem Tierheim holen. Oder aus Notfallvermittlungen (die gibt es ja quasi für alle Rassen). Es gibt so viele Hunde, die ein Zuhause brauchen, ich kann es nicht nachvollziehen, warum z.B. für Jack Russell so viele Züchter herumlaufen. Natürlich sollen die Rassen erhalten bleiben, aber solange das Hundeelend nicht gemildert ist, brauche ich keinen Züchter, der noch mehr Hunde in die Welt setzt. M.E. gehört zur Tierhaltung eine große Verantwortung, und wenn ich nicht bereit bin, einem "verkorksten" Hund ein neues Leben zu ermöglichen, wie kann ich dann einen Welpen erziehen? Ich sehe keinen großen Unterschied im Aufwand. Jeder kann den Hund finden, den er sich zutraut. Ich für meinen Teil kann mit Ängstlichen nicht gut umgehen, wäre daher bei stark misshandelten Hunden aus dem Tierschutz vorsichtig. Allerdings kenne ich drei etwas gestörte Angsthasen, von denen nur einer aus Griechenland kommt und zwei vom Züchter...
Liebe Grüße,
Stine -
Hallo,
noch mal zu deiner endgültigen Beruhigung: Ich habe in exakt dem Alter, nämlich mit 10, aufgehört Fleisch und Fisch zu essen. Aus ethischen Gründen. Ich habe mich in meiner Kindheit unheimlich schlecht ernährt (gar kein Gemüse außer Rotkohl; nur etwas Obst), war ein sogenannter Puddingvegetarier. Trotzdem bin ich 1,78 groß geworden und gesund geblieben. Ich lebe jetzt dreizehn Jahre vegetarisch (nicht vegan), und es geht mir sehr gut damit.
Dein Sohn isst im Gegensatz zu mir damals Gemüse, Obst und Vollkornprodukte, freu dich drüber und mach dir keine Sorgen! Es gibt sehr gute vergetarische Kochbücher, ansonsten: ich esse bei Fleischgerichten die Beilagen. Nur das Chilli haben meine Eltern für mich extra gekocht...Liebe Grüße,
Stine -
Moin,
Tolstoi hat monatelang Defu bekommen, und ich persönlich kann das Futter empfehlen. Wir haben zu Anfang gebarft, dann wurde uns das in der Stadt zu kompliziert (und bei Bio-Fleisch auch zu teuer), und jetzt auf dem Bauernhof haben wir immer Fleisch da, so dass Barf für uns wieder günstiger kommt. Aber falls wieder Trockenfutter her müsste, würde ich kein anderes nehmen, er hat das gut vertragen und sehr gern gefressen. Es hängt natürlich davon ab, ob der Hund mit Getreide klarkommt.
Ich habe es aus ökologischen Gesichtspunkten gefüttert - ich bin zwar Vegetarierin, aber es ist aus meiner Sicht nicht relevant, ob ich das Fleisch esse oder mein Hund. In jedem Fall würde ich kein Massentierhaltungsfleisch konsumieren, wenn ich es irgend vermeiden kann. Die Qualen, denen die Tiere in dieser Haltungsform ausgesetzt sind, sind entsetzlich, von den zahlreichen Medikamenten, mit denen sie vollgepumpt werden, und dem genveränderten artfremden Futter ganz zu schweigen. So etwas unterstütze ich nicht.
Es gibt ja auch noch weitere Bio-Futter, wenn es um die Zusammensetzung geht. Weshalb denkt denn deine Freundin an Defu?Lieben Gruß,
Stine