Beiträge von Tolstoi

    Moin,
    das ist ja schade. Ich hatte aber am Wochenende eine positive Erfahrung auf dem kleinen Wochenmarkt an der Apostelkirche (Eimsbüttel). An einem Stand besagte ein Schild, dass auf Bestellung auch Sonderwünsche erfüllt werden. Ich habe nachgefragt, und da sie selbst schlachten, können wir nächste Woche vermutlich ein paar Innereien abholen. Ich hatte ja kaum noch zu hoffen gewagt, denn die Schlachter hier bringen sowas gar nicht mehr in die Stadt mit.
    Das löst allerdings das Problem "normales Fleisch für jeden Tag" nicht. Ich werde mal zusehen, dass ich es am Samstag nach Ottensen schaffe, und dann berichten...


    Liebe Grüße,
    Stine

    Hallo Yohanna,


    ich finde es komisch, dass bei euch Hunde auf Ausstellungen Metall tragen müssen - ich glaube, ich habe in Deutschland noch keinen kleinen Hund mit sowas gesehen. Bei einem Kettenhalsband hätte ich bei Hunden mit längerem Fell Bedenken, dass es Haare einklemmt und ziept. Ansonsten ist das für mich eher eine Geschmacksfrage, wofür man sich entscheidet. Ich finde auch Teilwürger okay, wenn sie den Hund nicht einengen (sondern nur noch hübsch aussehen). Aber brauchen? Ich glaube nicht daran, dass ein Hund durch ein Würgehalsband leinenführiger wird. Mir fällt dazu immer der eine Satz aus dem "Hunde-Knigge" von Gudrun Beckmann ein (sinngemäß): Da muss man durch, denkt sich der Hund, legt sich am Hals ein dickeres Fell zu und zieht munter weiter.


    Tolstoi trägt, wie auf dem Foto gut zu erkennen, ein breites Lederhalsband. Breit, damit sich der Druck besser verteilt, wie wir hoffen. Die Entscheidung für Leder hat rein ästhetische Gründe.
    Wir haben zwar über ein Geschirr nachgedacht, aber dann käme mir der winzige Hund vor wie ein Koffer. Und da er mit dem Halsband gut zurecht kommt...


    Liebe Grüße,
    Stine

    Hallo,
    ich kenne es auch so, dass schütteln gar nicht geht, ein kurzer Griff in den Nacken jedoch verstanden wird. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Hund a)um seinen "Fehler" weiß und b)ein schlichtes "Nein" nicht ausreicht (siehe auch weiter unten).



    Zitat Patrick:

    Zitat

    Wir sind keine Hunde.


    Wir haben eine andere Sprache und daher sollten wir auch fähig sein
    unseren Hunden Erziehung auf andere Art und Weise nahezubringen.


    Hunde sind aber auch keine Menschen.
    Kommt es nicht vielmehr auf einen Konsens an, eine Art Kompromiss zwischen Menschenverhalten und Hundeverhalten? Ich glaube, dass das Problem eher darin liegt, dass Menschen "Hundegesten" falsch einsetzen, i.e. ohne jede Vorbereitung und ohne vom Hund verstanden zu werden. Hunde weisen durch Körpersprache, Knurren etc. normalerweise darauf hin, dass es gleich Stress gibt, ehe sie einen anderen Hund am Nackenfell packen, auf die Seite werfen etc. Außerdem ist vorher klar, warum diese Maßregelung erfolgt. Z.B. wegen Missachtung des Futter- oder Schlafplatzes des anderen Hundes. Der "angegriffene Hund" weiß daher, worum es geht, und hat auch eine Chance, weiteren Konsequenzen aus dem Weg zu gehen. Erst, wenn er diese Warnung missachtet, erfolgt eigentlich ein Angriff.
    Ein Mensch, der den Hund ohne jede Vorwarnung wegen eines "Fehlverhaltens" (aus Sicht des Menschen, aber weiß der Hund das?) auf die Seite wirft, agiert daher meiner Meinung nach nicht hundgerecht.
    Wer grundsätzlich sagt, dass Menschen bei ihrer eigenen Sprache bleiben sollten, macht es sich aber vielleicht etwas zu einfach. Ich möchte eine Kommunikation zu meinem Hund aufbauen, das bedeutet für mich lernen auf beiden Seiten.


    Ansonsten: Danke für den Thread. Auch ich dachte vor sieben, acht Jahren aufgrund der Lektüre diverser Bücher, dass es sinnvoll sei, einen Hund am Nackenfell zu schütteln. Seitdem scheint sich aber auch in Hundebüchern viel geändert zu haben.


    Liebe Grüße,
    Stine

    Hallo,
    ja berichte doch mal! Ich bin auch auf der Suche - mein Problem ist, dass ich keine Gefriermöglichkeit habe und alle drei Tage frisch kaufen muss. Vielleicht sind Marktstände für Hunde ja billiger als welche für Menschen...Wenn du mal dort warst, schreib doch bitte auch, welche Mengen man abnehmen muss (z.B. brauche ich immer nur so 300g, wenn es nur Abgabe in Kg gibt, nützt mir das nichts).
    Wäre dir sehr dankbar!
    Liebe Grüße,
    Stine

    Hallo,
    wir füttern inzwischen auch Teil-BARF (Hummel und Co sei Dank!). Von drei Mahlzeiten haben wir auf zwei reduziert, wegen der Verdauungszeiten. Wenn du das nicht möchtest, würde ich an deiner Stelle auch Morgens roh füttern.
    Wir rechnen das nie so genau aus. Tolstoi war sehr dünn, als wir ihn bekamen, so dass er jetzt zwei, drei Wochen ordentliche Portionen bekommen hat. Inzwischen hat er eine gute Figur, und wir reduzieren das Futter etwas, damit er sie auch behält. An Trockenfutter bekommt er die Hälfte vom empfohlenen Trockenfutter-Tagesbedarf, er frisst davon eh nur, bis er satt ist (schmeckt ja auch nicht so toll wie die frische Ration am Abend). Ich denke, man sieht es dem Hund an, ob die Futtermenge stimmt.


    Ich fand das Buch von Silke Böhm auch sehr hilfreich, besonders ihre praktischen Beispiele einer "Woche mit BARF". Allerdings empfiehlt sie einen Fleischanteil von 1/3 und einen Gemüse- und Obstanteil von 2/3. Hier im Forum halten es, glaube ich, die meisten mit einem Fleischanteil von 70 oder 80%. Soviel zu den vielen verschiedenen Meinungen. Wir z.B. füttern meist soviel Gemüse/Obst wie Fleisch...Solange er ausreichend Fleisch bekommt, kann m.E. "zuviel" Gemüse nicht schaden.


    Viel Spaß mit dem Teilbarfen
    wünscht
    Stine

    Hallo,
    ich kann da nur zustimmen - lass sie nicht zu lang im "Platz" liegen. Eher üben, dass sie sich überhaupt hinlegt. Dann das Kommando gleich wieder auflösen.
    Und: Geduld, Geduld, Geduld.
    Tolstoi ist mein zweiter Hund, und der erste (lebt bei meinen Eltern) ist auch schon immer sehr selbstbewusst. Ich dachte also, genug Erfahrung mitzubringen. Tolstoi stellte sich am Anfang aber wirklich taub. Ebenso wie bei dir - "Sitz" ging sehr schnell, "Platz" schien er gar nicht zu begreifen. Er ist jetzt sechs Wochen bei uns, er lernt alles rasend schnell, aber ich hatte Momente, in denen ich dachte, es wird nie etwas. Einfach weiter machen, nicht überfordern. Und ein paar Wochen einplanen (mindestens)...
    Seit wann übst du das "Platz" jetzt?


    Doris:
    Ob "Platz" Sinn macht, ist, denke ich, eher Geschmacksfrage. Ich bringe es Tolstoi bei, weil ich glaube, dass es für ihn angenehmer ist. Wenn er irgendwo warten muss, stelle ich mir eine liegende Position einfach bequemer vor.


    Liebe Grüße,
    Stine

    Zitat Yohanna:

    Zitat

    Das Problem ist, daß Dominanz so eine Sache bei HUnden ist, die einfach als Pauschalerklärung für alles herhalten muß wenn einem sonst nichts einfällt.


    Das stimmt leider - und deshalb finde ich den Ansatz der Autorin lobenswert, mal damit aufzuräumen. Wahrscheinlich ist wie so oft der goldene Mittelweg der richtig(er)e.
    Sonst entsteht Schaden für Hund und Mensch - wie sind sie wohl mit dem armen Kerlchen verfahren, das aus Trennungsangst die Wohnung zerlegt hat?


    Was mich interessiert:
    Habt ihr denn konkrete Beispiele für dominantes Verhalten seitens eines Hundes? Wann würdet ihr von dominantem Verhalten sprechen? Ohne Pauschalisierungen.



    (OT?)Leben wir Menschen in einem natürlichen Umfeld? Sind wir nicht ständig in Schulen, Unis, Büros, U-Bahnen zusammengepfercht? Ich glaube, dass sowohl wir als auch unsere Hunde ein Verhalten innerhalb unserer "Zivilisation" zeigen, und das sollte auch Gegenstand der Forschung sein. Wölfe müssen sich nicht mit den Ergebnissen unseres "technischen Fortschritts" herumplagen. Und selbst Straßenhunde leben anders als unsere Hunde - z.B. eher selten in Dreizimmerwohnungen im vierten Stock.


    Liebe Grüße,
    Stine

    Hallo,


    ich finde den Artikel sehr interessant, jedoch ein wenig zu einseitig. Auf mich wirkt das, als habe man sich erst eine Theorie ausgesucht, dann die Beispiele gefunden, an denen man sie "belegt". Was uns im Studium als wissenschaftliches Vorgehen beigebracht wird, läuft allerdings umgekehrt ab. Erst sehe ich mir die Tatsachen an, dann bilde ich eine Theorie aus.
    Wieso komme ich darauf?


    Erstens:
    Für mich wurden die Beispiele sehr schlecht gewählt. Kein Hundebuch, mit dem ich mich bislang auseinander gesetzt habe, würde das Hundeverhalten dieser Beispiele pauschal so bewerten. Nur das erste Beispiel (Hund im Bett) steht, finde ich, mit Rangordnungstheorien in einem Zusammenhang. Es wird gern mal genommen, vielleicht auch häufiger zu Unrecht. Wenn es nämlich pauschal beurteilt wird (hund auf bett - alles klar, Rangordnungsproblem).
    Ich persönlich glaube schon daran, dass auch bei Hund und Mensch eine Rudelstruktur auftritt. Aber deshalb pauschal alles auf die Rangordnung abzuschieben, fiele mir nicht ein (hoffe ich zumindest). Es ist doch ein Unterschied, ob der Hund immer im Bett schlafen durfte und plötzlich nicht mehr, oder ob er es einfach als erhöhten Schlafplatz verteidigt.
    Beispiel: Tolstoi hüpfte wie selbstverständlich auf unser Bett. Ich schließe daraus, dass er das beim Vorbesitzer durfte (Tierheimhund), nicht aber, dass er Dominanz ausüben will.
    Ich stimme der Autorin zu, dass bei den von ihr gewählten Beispielen kein "Dominanzverhalten" vorliegt. Aber daraus abzuleiten, dass es so etwas gar nicht gibt?


    Zweitens:
    Ich finde es widersprüchlich, dass erst betont wird, dass Wölfe (frei lebend) kaum Dominanzverhalten zeigen, nur um dann zu erklären, dass Hunde sich ohnehin nicht wie Wölfe verhalten. Inwiefern ist es dann überhaupt relevant, ob die Wissenschaftler Gehege-Wölfe oder freilebende Wölfe beobachtet haben?
    Nebenbei: ist es nicht eher so, dass ein Hund mehr Gemeinsamkeiten mit einem Gehege-Wolf als mit einem freilebenden Wolf aufweist?
    Ich behaupte, dass Hunde sich selten aussuchen können, mit wem sie zusammen leben, in welcher Umgebung sie herumlaufen und wen sie dort treffen. Ist das dann keine stressige Situation?
    Mir scheint diese ganze Hund-Wolf-Argumentation, die sie anführt, aufgrund des Widerspruchs nicht so einleuchtend. Und ich persönlich führe Dominanz bei Hunden nicht auf Wolfsverhalten zurück, sondern auf Hundeverhalten.
    Beispiel: Ich besuche mit Tolstoi andere Hundehalter. Sobald Tolstoi sich dem Napf, dem Schlafplatz, dem Liegeplatz oder auch nur dem anderen Hund selbst nähert, wird er vom anderen Hund am Nackenfell gepackt und auf die Seite geworfen.
    Keine "Dominanz"?


    Fazit:
    Ich finde es sinnvoll, dass die Autorin so genannte Hundeexperten und ihre Pauschalurteile in Frage stellt und den Missbrauch mit dem Begriff Dominanz aufzeigt.
    Die generelle Aussage, Hunde hätten keine Rangordnung, eine Hund-Mensch-Beziehung sei kein Rudel etc. würde ich aber mit Vorsicht genießen. Ein Thema, hundert Meinungen. Wie immer. Auch mein ganzes Geschwafel hier ist ja nur eine Meinung, meine nämlich :)


    Liebe Grüße,
    Stine


    PS: Und dann ist ja noch die Frage, was man unter "Alpha-Tier" etc. versteht. Unser Hund z. B. nimmt es nicht ernst, wenn man ihn anbrüllt. Hysterie hat nichts mit einem gelassenen, selbstsicheren Alpha zu tun. Der hat das nämlich gar nicht nötig. Ich will meinem Hund Sicherheit vermitteln, nicht einfach mal drauflos unterwerfen. Wenn man aber unter Alpha-Verhalten Gewalt und Schreierei versteht (oder verstehen will, um zu beweisen, dass es kein solches Verhalten gibt), ist das m.E. die falsche Richtung.

    D.h., statt "normaler" Knochen? Ich denke mal, es ist ein Unterschied, ob man Markknochen selten mal als eine Art Leckerlie gibt, oder ob man versucht, die Kalziumzufuhr mit Markknochen zu decken. Das muss ja ins Auge gehen. Wo es noch dazu immer heißt, am BARF-Anfang weiche Knochen für den Hund.
    Tolstoi hat noch gar nicht heraus, dass man weichere Knochen verspeisen kann, und nagt so oder so nur daran herum...


    Wachsen die Zähne denn wieder nach?
    ^Edit: Blöde Frage, ist ja kein Kaninchen...Aber der arme Hund!

    liebe Grüße,
    Stine